Fettwinkel

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Einführung

Der Betreiber eines Fettwinkels war ein Winkeliér' oder Winkelier. Im 17., 18. und 19. Jahrhundert bezeichnete man als "Winkelier" einen Kleinsthändler, so z.B. in Kirchspielen, Dörfern, Bauerschaften im südwestl. Münsterland, welcher sich mit dem Verkauf von Fettwaren im "Fettwinkel" und/oder Verkauf von Viktualien, Spezereiwaren-, daneben Holzschuhen und einfacher Haushaltswaren haupt- oder nebenberuflich beschäftigte.

Fettwaren

Um 1796 verstand man im Handel unter Fettwaren die Oele und alle fettigen Artikel, welche als Lein-, Hanf-, Baum-, Nuß-, Raps- und andere Oele, Tran, Teer, Butter, Schweineschmalz, Speck u.s.w., welche alle einzeln in den jeweiligen Orten angeboten werden können.

Speck

Speck war Bestandteil des Fettwarenhandels. Darunter verstand man das feste und derbe Fett, welches sich zwischen der Haut und dem Fleisch mancher Tiere ansetzt. Die interessanteste Sorte dieser Handelsware war der Speck von Schweinen, aber auch der von Walfischen und Robben. Mit Schweinespeck wurde, besonders wenn er geräuchert war, besonders in den Seestädten stark gehandelt. Er zählte zur einfachsten Schiffskost der Seeleute. Der durch die Eichelmast der Schweine gewonnene Speck war der haltbarste, vorzüglichste und schmackhafteste. Der von der Buchenmast war im Aufschnitt nicht so fest. Der Walfisch- und Robbenspeck wurde in den Tranbrennereien, Seifenkokturen u.s.w. verbraucht. In früheren Zeiten wurde der Speck bei Hausschlachtungen gewonnen.

Quelle

  • Quelle: Neues und vollständiges und allgemeines Waaren- u. Handlungslexicon (Hrsg. Jacobi 1798).