Worschienen

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[[Media:]]== Worschienen (Prussischer Name: Wursynen, heute: poln. Worszyny) ==

Geschichte

Erstmalige Erwähnung in Urkunden: um 1480 (lt. Horst Schulz, "Der Kreis Preußisch Eylau"). Wegen Schulden in Höhe von 1.600 ungarischen Gulden verpfändete der Orden 1480 an die Brüder Hans und Anselm von Tettau die Stadt Zinten mit mehr als 30 Orten des Kammeramtes: darunter auch Rositten - Quehnen - Rimlack - Augam und Worschienen.

1494 löste der Bischof Johannes von Riesenburg mit 6583 Mark "geringer preußischer Münze" das Pfand ein, wofür der Orden ihm am 1.1.1495 Zinten und alle oben erwähnten Orte auf Lebenszeit verschrieb.

10.04.1501: Nach dem Tod des Bischofs Johnnes von Riesenburg fällt Zinten und die ca. 30 Orte des Kammeramtes wieder an den Orden zurück.

Von ca. 1540 bis ca. 1580 ist der Ort Worschienen und der Ort Wormen ohne Einwohner. Zum einen wird vermutet, dass es auf die schweren Verwüstungen des "Reiterkrieges", aber einfach auch der Tatsache geschuldet, dass die Bewohner dieser berigen, unwirtlichen Gegend sich besser zu bewirtschaftende Ländereien gesucht haben. Ein Beweis dieser These ist die Tatsache, dass das alte Ampunden bald darauf den Namen Wildenhoff erhielt, ein Hinweis darauf, dass dieser Ort am Rande einer Wildnis lag (Stablack).

"Der Reiterkrieg von 1519 bis 1521 war der letzte militärische Versuch des Deutschen Ordens unter seinem letzten Hochmeister Albrecht von Brandenburg-Preußen, den Deutschordensstaat in Ostpreußen von der Vormundschaft Polens zu befreien. Im Waffenstillstand nach ergebnislosen Kämpfen wurde Albrecht Protestant, säkularisierte 1525 das Land und nahm es als erster Herzog von Preußen als Lehen von König Sigismund I. von Polen." (Auszug aus Wikipedia).

1535 wurde Ampunden (Wildenhoff) von Herztog Albrecht dem (früheren) Ordensritter Friedirch Truchseß von Waldburg verschrieben. Der letzte Truchseß, Gebhard Truchseß von Waldburg, starb 1664 bei Wien bei einem Duell, seine Mutter heiratete in zweiter Ehe Otto Freiherr von Schwerin, den Oberpräsidenten und Ersten Berater des Großen Kurfürsten.

Wildenhoff mit dem Ort Worschienen war von 1664 bis 1945 ununterbrochen in vielen Generationen Besitz der Grafen von Schwerin.

Um 1743 verpachtete der Graf Ludwig Siegmund von Schwerin, der damalige Eigentümer von Gut Wildenhoff, an den Amtmann Klügel das Gut Wildenhoff mit Groß Steegen, Saraunen, Garbnicken, Paustern, Halbendorf, Gottesgnade, Liebnicken, Amalienhoff und Stobbenbruch samt den dazu gehörigen Dörfern Augam, Sangnitten, Quehnen, Parösken, Canditten, Worschienen, Wormen, Halbendorf, Hoppendorf, die Zinsen und Straßengefälle der Stadt Landsberg mitsamt der Mühlen, Ziegeleien, Krüge, die Teiche, Flüsse, Seen mitsamt aller Fischerei auf neun aufeinanderfolgenden Jahren von 1743 - 1752.

Herr Kurt Vogel teilte dazu 2011 mit, dass dies auch der Grund sei, warum Worschienen nicht in den offiziellen Prästationstabellen der königlichen Güter nicht auftaucht, da Worschienen zum Gut Wildenhoff, und damit zu einem adligen Gut gehören würde, für die keine Prästationstabellen geführt worden sind.

Nachteil dieser Verpachtung: Die dort ansässigen Bauern mussten diverse Dienste und Abgaben an den Pächter leisten, da der Pächter nicht nur die Pachtsumme, sondern sicherlich auch einen Gewinn verdienen wollte. Somit erklärt sich auch, dass einige Gutsuntertanen diese als bedrückend empfundene Untertänigkeit durch Flucht zu entziehen versuchen.

In den Regulierungen der adligen Bauerndörfer taucht Worschienen dann 1820 mit 4 Bauernhöfen auf, 566 Morgen Land, und einer zu jährlich zu zahlenden Rente von 139 Taler.

Zwischen 1820 und 1833 fand die Bauernbefreiung statt - viele Dörfer wurden komplett selbstständig - Worschienen mit dem Ortsteil Wormen wurden zu einer selbstständigen Landgemeinde, die 1933 eine Flächengröße von 363,4 ha aufwies. Der Amtsbezirk verblieb allerdings zu Wildenhoff.


1930 hieß der Gemeindevorsteher in Worschienen Möck.


1945 hieß der Gemeindevorsteher in Wormen Gustav Robitzky.


Ab 1946 hieß der Gemeindevorsteher in Worschienen Franz Budnik.


Zuordnung im Deutschen Reich Provinz: Ostpreußen Bezirk: Königsberg-Land Kreis: Preußisch Eylau Kirchspiel: Kanditten (Canditten)

Geographie Kleines Dorf ca. 29 Kilometer südlich von Königsberg gelegen. Zeitweise gehörte das Dorf Wormen (gegründet 1419) zu Worschienen. Es liegt an der westlichen Kreisgrenze von Preußisch Eylau, direkt am Kreisgebiet von Heiligenbeil. In westlicher Richtig befand sich die Eisenbahnstrecke (über Zinten nach Königsberg). In südlicher Richtung lag hinter dem Galgenberg der Moos-Teich, in nördlicher Richtung Tannenwälder und Bruch (Moor). Sowohl in nördlicher als auch in südlicher Richtung wurden Felder bewirtschaftet.

Die Hauptstraße führt in westlicher Richtung nach Arnstein/Tiefensee und gabelt sich in östlicher Richtung gen Norden Richtung Wormen/Augam (2012 nicht mehr befahrbar) und gen Süden Richtung Sangnitten/Liebnicken. Der ehemalige Weg nach Westen Richtung Arnstein ist nicht mehr befahrbar, sondern nur noch schwer zu Fuß zu bewerkstelligen. Östlich von Worschienen befindet sich der Schloßberg (ca. 1 Kilometer entfernt).

Orte in der Umgebung Wormen: ca. 1 Kilometer nordöstlich Sangnitten: ca. 1 Kilometer südöstlich Augam: ca. 2 Kilometer nordöstlich Rimlack: ca. 2 Kilometer östlich Liebnicken: ca. 2 Kilometer südöstlich Gut Garbnicken: ca. 4 Kilometer östlich Quehnen (Kaweinen): ca. 3 Kilometer nordöstlich Robitten: ca. 4 Kilometer nordöstlich Montitten: ca. 3 Kilometer nördlich Gottesgnade: ca. 3 Kilometer südlich Gut Maggen: ca. 4 Kilometer nördlich


Einwohnerzahlen

1852 : 96

1.12.1910 : 79

1933 : 144

1939 : 132


Einwohner

Folgende Familien wohnten 1945 laut der Seelenliste des Bayrischen Lastenausgleichsamts in Worschienen (Bundesarchiv Ost-Dok. 3/253):


- Bitter (7 Personen)

- Budnik, Franz (1 Kriegsgefangener - später Ehemann von Ursula Haberland)

- Dobrick (4 Personen)

- Dalaff, Manfred ???

- Eckloff (1 Person)

- Elsner (1 Person)

- Freudenreich (7 Personen)

- Grund (2 Personen)

- Gemeinder (6 Personen)

- Haberland (5 Personen)

 Ursula Haberland (Ciastek)


- Jakobeit (2 Personen)

 Gertrud Jakobeit
 Traute Jakobeit (Tochter von Gertrud Jakobeit)


- Krause (1 Person)

- Klein (1 Person)

- Lang (7 Personen)

- Link (1 Person)


- Möck (6 Personen)

 Hugo Möck
 Elise Möck (Schwester von Hugo Möck)
 Auguste Möck (Schwester von Hugo Möck)
 Johanna Möck (Schwester von Hugo Möck)

- Melchien (11 Personen)

- Meissner (7 Personen)

- Michel (4 Personen)

- Nehmke (1 Person)

- Neumann (8 Personen)

- Neldner (2 Personen)

- Pieper (3 Personen)

 Helene Pieper
 Johann Pieper
 Ruth Pieper
 

- Radtke (1 Person)

- Robitzky (5 Personen)

 Gustav Robitzky

- Schirmacher (4 Personen)

 Kurt Schirmacher
 Margarethe Schirmacher (später: Hold)
 Susanne Schirmacher (später: Jünemann)

- Schirrmacher (7 Personen)

- Steinau (3 Personen)

 Minna Steinau, geborene Schirmacher
 Kurt Steinau, Sohn von Minna
 Gerda Steinau, Ehefrau von Kurt

- Thal (1 Person)

- Tobaschus (1 Person)

- Thimm (8 Personen)

- Wölk (1 Person)

- Wieck (3 Personen)

   Emil August Wieck
   Frieda Anna Wieck, geborene Kladsky
  Waltraud Gerda Wieck (Kind von Emil und Frida - * 26.07.1943 - + 10.04.1954 im Flüchtlingslager Ingstrup/DK)

- Wöllmann (1 Person)

- Wohlgethan (4 Personen)


(Aus der Liste der 1837 genannten großen und kleinen Steuerzahlen für die Kirche)- veröffentlich 28.03.2022 von Irmi große: 1. Maatsch, 2. Rentel. 3. Moeck, 4. Koehn, 5. Schottke, 6. Melchin, Sen. 7. Kroemke, 8. Melchin, jun. kleine: Moeck--FSteinau 16:10, 28. Mär. 2022 (CEST)


Verluste der Bevölkerung während der Vertreibung 1945

A. Tote

1. Ermordete

2. Während und an den Folgen der Flucht Verstorbene: 4

3. Während der Besetzung und Ausweisung Verstorbene: 3

4. Freitod

5. In der Verschleppung Verstorbene


B. Vermißte

1. Zivilvermißte: 8

2. Vermißte Volkssturm, RAD, HJ, usw.


II. Sonstige Verluste der Bevölkerung seit 1939

A. Tote

1. Vor der Flucht oder feindlichen Besetzung Verstorbene: 7

2. Gefallene: 6

3. In Kriegsgefangenschaft Verstorbene: 1

4. Nach der Flucht oder Ausweisung außerhalb der Heimat Verstorbene: 5

5. In der Heimat Verbliebene und dort Verstorbene

6. Unbekannt wann und wo Verstorbene


B. Vermißte

1. Vermißte Wehrmacht: 1


III. Gesamtverluste der Bevölkerung seit 1939

A. Tote: 26

B. Vermißte: 9

(gem. Gemeindeseelenliste Bayrisches Lastenausgleichsamt, S. 145)


--FSteinau 10:43, 5. Sep. 2012 (CEST)--FSteinau 10:52, 7. Jan. 2013 (CET)

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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