Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/044

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Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
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wähnte Mitvormund, der Ritter Wipert von Lützow, reich begütert: der Ritter Johann von Bülow besaß Stadt und Land Grevesmühlen bei Wismar, ohnfern der Ostsee. Wedendorf, welches dieser Johann von Bülow auch besaß, war das eine Stammhaus der Familie, das aber 1680 an den berühmten Minister der Hannoverdynastie in London, von Bernstorff verkauft wurde — das andere Stammhaus war Plüskow, das aber auch nicht mehr in der Familie Besitz ist, so wenig wie ein drittes ihrer Hauptgüter, Pokrent, im Amte Gadebusch.

Der berühmte Scharnhorst ließ sich einmal, wie Droysen im Leben York's berichtet, im J. 1811 über die Bülow's so aus: „Alle Bülow's sind eigen, für ihre Meinung eingenommen und nicht sehr verträglich." Das hatte seine Richtigkeit schon im sechszehnten Jahrhundert. Zu der Zeit, als Clemens von Bülow 1523 die Union unterschrieb, trieb ein Jaspar von Bülow zu Siemen trotz Kaiser Maximilians I. ewigem Landfrieden Straßenraub und Wegelagerei in der Rostocker Haide; ein Heinrich von Bülow, ein alter Herr von achtzig Jahren, fiel in einem Scharmützel gegen die guten Bürger von Güstrow und ein Hans von Bülow wurde im Jahre 1565 gar ein Brudermörder: dieser Hans, ein jüngerer Sohn des Hauses Wedendorf (Linie Potremse bei Güstrow), bekam nämlich einen Erbschaftsstreit mit seinem Bruder Woldemar und tödtete ihn im Duell. Dagegen berichtet Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg in dem von ihm eigenhändig aufgesetzten Tagebuch, das der noch le-