Grafschaft Sternberg

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Disambiguation notice Sternberg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Sternberg.

Kurfürstentümer, Herzogtümer, Grafschaften, große und kleinen Herrschaften, Erzstifte, Hochstifte, Abteien, Reichsstädte und Reichsdörfer, Reichsfürsten und Reichsritter — unübersehbar verwickelte territorialen Verhältnisse im weit über die heutigen Grenzen Deutschlands ausgreifenden HRR. Dazu gehörte die Grafschaft Sternberg.

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Lippe > Extertal > Grafschaft Sternberg

Grafschaft Sternberg

Nach der spätestens um 1240 erbauten Burg Sternberg im Extertal östlich von Lemgo bei Lippe nannte sich 1243 bis Anfang des 15. Jahrhunderts eine Nebenlinie der Grafen von Schwalenberg, welche um 1240 die Güter im Nordwesten der Grafschaft Schwalenberg zwischen Rinteln und Detmold, Herford und Pyrmont einschließlich der Klostervogteien über Herford und Möllenbeck sowie Kölner Lehen und Pfänder übernommen hatte.

Wasserburg Sternberg, Extertal

Grafschaft Barntrup

Die Grafschaft Barntrup befand sich ebenfalls im Besitz der Grafen von Schwalenberg, sie fiel etwa 1240 bei der Erbteilung an die Sternberger Linie.

Wasserburg Sternberg

Die im 13. Jahrhundert entstandene Wasserburg Sternberg wurde durch spätere Umbauten stark verändert. Die Ringmauer wies eine ursprünglich maximale Stärke von 2 Metern aus.

Regenten

  • 1243 – 1281 Heinrich I. von Sternberg
    • 1251 – 1299 Heinrich II. von Sternberg
    • 1251 – 1303 (?) Hoyer I. von Sternberg
    • 1251 – 1317 (?) Simon von Sternberg
  • 1303 – 1312 (?) Heinrich III. von Sternberg
  • 1307 – 1318 Hoyer II. von Sternberg
  • 1318 – 1353 (?) Heinrich IV. von Sternberg
  • 1353 (?) – 1391 (?) Heinrich V. von Sternberg
  • 1364 - 1405 (?) Johann von Sternberg

Verkauf

Der Herrschaftsbereich der Grafschaft Sternberg mit dem Hauptort Bösingfeld wurde 1377/1391 von Heinrich IV. von Sternberg an die Grafen von Holstein-Schaumburg zu Pinneberg und Schaumburg veräußert.

Die Grafen von Holstein-Schaumburg (Stammgrafschaft bei Rinteln) zu Pinneberg und Schaumburg verpfändeten 1400/1405 zunächst die Grafschaft Sternberg an Lippe, aber nie mehr eingelöst. 1640 starb das Haus Schaumburg aus. Im Jahre 1652, nach dem Erlöschen der Grafen von Holstein-Schaumburg, wurde das Wiedereinlösungsrecht den Erben abgekauft.

Amtsbildung

Es bildeten sich auf dem Gebiet der Grafschaft Sternberg zwei Ämter, Sternberg und Barntrup. 1557-1583 war das Gebiet im Besitz der Pyrmonter Nebenlinie. Nach dem Tode des Grafen Simon VI. zur Lippe verblieb Sternberg der regierenden Linie zu Detmold, während Barntrup an die Linie Lippe-Brake fiel, die Alverdissen als eigenes Amt an die Bückeburger Nebenlinie abtrat.

Streit mit Paderborn

Lippe selbst hatte das Amt Sternberg von 1733-71 aus Geldmangelan Kur-Hannover verpfändet. Der langwierige Sternberger Prozess mit Paderborn, das seit Erlöschen der Grafen von Schaumburg oberlehnsherrliche Ansprüche erhoben hatte, endete 1788 mit der Lehnsauftragung.1812 wurden die Ämter Sternberg und Barntrup vereint, 1813 Alverdissen dazugelegt. 1879 wurde das Amt Sternberg-Barntrup (Lippe) Teil des Verwaltungsamtes Brake, Sitz des Amtsgerichts wurde Alverdissen.

Zeitzeichen 1895

  • Schloss Sternberg, Schloss in Deutschland, Fürstentum Lippe, auf einem hohen Berge, im Nordosten bei Detmold.
    • Quelle: Hic Leones

Bibliografie

  • Weber, W., Die Grafschaft Sternberg, 1928
  • Forwick, F., Die staatsrechtliche Stellung der ehemaligen Grafen von Schwalenberg, 1963.