Kürassier-Regiment No. 9 (Altpreußische Armee)

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Preußen-Flagge-Web.png Kürassier-Regiment No. 9
Ein Regiment der Altpreußischen Armee ( bis 1806)
Die Einheiten im 1. Reich (auch Altes Reich, oder Hl. römisches Reich Deutscher Nation) waren nach Ihren Inhabern benannt. Erst spät, gegen Ende des Reiches, begann man die Einheiten durch zu nummerieren.
Die Infanterie-Regimenter hießen Regiment zu Fuß und die Kavallerie-Regimenter hießen Regiment zu Pferde.


Jahr der Gründung

04. März 1691

Gliederung

Geschichte

Mit dem 4. März 1691 erhielt Oberst Ehrentreich v. Schöning die Ermächtigung zur Aufstellung eines Regiments zu Pferde zu sechs Kompanien mit insgesamt 517 Köpfen. Es wurden dazu bereits bestehende Kompanien zusammengezogen, und zwar Schönings alte Kompanie beim K.R. 2 Kurprinz, eine alte Kompanie vom Regiment Lüttwitz (1666 errichtet, 1697 als Regiment v. Thümen dem K.R. 2 einverleibt), die neue 9. Kompanie K.R. 1 Anhalt, die 9. vom K.R. 2 und die neuen Kompanien der Rittmeister v. Brandt und v. Borck vom K.R. 3. 1697 zunächst für den Frieden auf die Hälfte herabgesetzt, wurde es schon im November 1698 wegen drohender Verwicklungen auf vier Kompanien verstärkt. Ab 19. Januar 1702 trat es bis 1713 in Sold und Verpflegung der Seemächte England und Holland unter Prinz Albert Friedrich, dem Bruder des Königs, mit sechs Kompanien zu insgesamt 437 Köpfen. Seine vier Kompanien wurden durch je 30 Mann vom K.R. 2 und Regiment Barfus, 20 vom K.R. 1 und 10 vom K.R. 8 verstärkt. 1713 wurden seine sechs Kompanien in drei Eskadrons von je 55 auf 75 Gemeine verstärkt. Am 22. August 1718 durch eine Eskadron des Regiments Heiden verstärkt, wurde es am 1. Dezember in fünf Eskadrons umgegliedert.
Sein Ersatz kam bis 1743 aus Angerburg, Barten, Lyck, Lötzen, Johannisburg, bis 1747 durch schlesische Inf.Rgt., dann aus den Kreisen Oppeln und Falkenberg 0/S mit den Städten und Proskau, Schurgast, Friedland, Krappitz.
1806 löste es sich mit dem Hohenloheschen Korps bei Pasewalk am 29. Oktober auf, das Depot in der Grafschaft Glatz. Die Gedienten kamen zum Schlesischen Kürassier-Regiment.

Standort

Seine Garnisonen waren bis 1740 Angerburg, Barten, Lötzen, Lyck und Rastenburg wechselnd, 1741 Lauenburg, Stolp, 1742 Stendal, Gardelegen, Osterburg, Kalbe/Altmark, ab 1743 der Kanton, dabei bis 1755 Löwen und Gr. Strehlitz, ab 1796 Neustadt/Oberschlesien.

Gefechte, etc.

1691 Am 19. August traf es auf die Türken in der blutigen Schlacht von Szlankamen, zusammen mit dem K.R. 8. Im Oktober folgte die Einnahme von Großwardein,
1692 im Mai der Rückmarsch in die Heimat.
1693 Mitte Mai marschierte es mit sechs Kompanien zu 50 Gemeinen, insgesamt 409 Köpfen, wieder nach Ungarn, wo es am 9. August zum Heer stieß und den erfolglosen Sturm auf Belgrad erlebte, ehe es im Oktober in den Süden der Slowakei in Winterquartier ging.
1694 entsetzte es nur das eingeschlossene Lager bei Peterwardein.
1695 Nach einer Reihe kaiserlicher Mißerfolge bei Lippa, Titel und Lugos wurde es
1696 nach Brandenburg zurückverlegt, weil die Lage in Nordosteuropa problematisch wurde. Am 25./26. April stand es vor Kaiserswerth, das seit 16. April eingeschlossen war und am 15. Juni kapitulierte. Von Kaiserswerth zog es im Korps Heiden bei Düsseldorf über den Rhein zur Belagerung von Venloo, das am 22. September durch einen glücklichen Zufall vorzeitig kapitulierte. Am 7. Oktober erlebte es die Einnahme von Roermond. Dann ging es über Köln zu Marlborough nach Brabant, der Lüttich belagerte und schon am 29. Oktober einnehmen konnte. Die Eroberung von Rheinberg verzögerte sich bis zum 7. Februar 1703. Bald wurde es zur Belagerung von Bonn auf der Westseite unter Marlborough herangezogen, das am 15. Mai erobert wurde. Dann stand es bei Maastricht. Bald wurde Huy eingeschlossen; es fiel am 25. August.
1707 Am 23. Mai nahm es an Marlboroughs Sieg von Ramillies nördlich Namur teil, der das französisch-bayerische Heer vernichtete bei 10.000 Gefangenen, 54 erbeuteten Geschützen und über 60 Fahnen. Danach fielen am 25. Mai Löwen, 27. Mai Brüssel, 1. Juni Gent und 6. Juli Ostende. Nach Einnahme von Ath kam es im Winter nach Brüssel.
1708 Am 6. Juli traf Prinz Eugen ein, der schon am 11. Juli die Schlacht von Oudenarde schlug, wo es mit zwei Eskadrons im zweiten Treffen des rechten Flügels mit attackierte. Dann wurden die Lys-Übergänge und Lille genommen, am 27. November die Schelde-Linie durchbrochen und Gent besetzt.
1709 war es bei der Einnahme von Tournay am 29. Juli und ritt Natzmers Kavallerie-Attacke beim Siege von Malplaquet am 11. September mit. Nach der Einnahme von Mons am 20. Oktober ging es für den Winter nach Maastricht.
1710 erlebte es die Eroberung von Douay am 26. Juni, von Bethune am 29. August, von Aire am 9. November, um den Winter wieder in Maastricht zu liegen.
1711 nahm es nur an der Kapitulation von Bouchain teil und war im Winter in Douay.
1712 Das Jahr brachte nach der Einnahme von Le Quesnoy am 4. Juli den Abbruch der Belagerung von Landrecies und den Verlust fast aller Eroberungen. Den Winter sah es in Venloo. Bei Chotusitz nahm es am 17. Mai zu Beginn der Schlacht an dem Siegesritt der Division Buddenbrock auf dem rechten Flügel im ersten Treffen teil, der bis ins zweite Treffen des Feindes durchdrang.
1745 Bei Hohenfriedeberg am 4. Juni stürzte es sich am linken Flügel vor Thomaswaldau unter Kyau dem Feind entgegen, gefolgt von Zieten und der Division Nassau. Bei Soor griff es am 30. September südlich Burkersdorf an, zersprengte zwei Infanterie-Regimenter und machte 800 Gefangene mit zehn Fahnen. Am 23. November überfiel es bei Kath. Hennersdorf drei sächsische Kavallerie- und ein Infanterie-Regiment, denen es 31 Offiziere, darunter ein General, und 1.050 Mann als Gefangene abnahm.
1757 marschierte es über Gitschin-Jungbunzlau auf Prag. Am 6. Mai griff es von Unter-Poczernitz am linken Flügel auf Sterbohol an, brach bis ins zweite Treffen durch, nahm zwei Standarten und mußte dann zurück. Ende August zog es unter Bevern nach Schlesien, wo es das Gefecht bei Moys, die Kanonade von Barschdorf und am 22. November die Niederlage vor Breslau mitmachte, die seine Attacken unter Kyau nicht verhinderten. Bei Leuthen überrannte es vom linken Flügel unter Driesen am Ende den rechten Flügel der Österreicher, der gegen Leuthen vorging. Bei Hochkirch warf es am 14. Oktober unter Zieten die Kavallerie O‘Donells vom Westrand des Dorfes zurück und eroberte drei Standarten. Ende September zog es über Hoyerswerda nach Strehla zum Korps Finck, der am 21. November in der Falle von Maxen kapitulierte.
1760 mit zwei Eskadrons im Korps Prinz Heinrich wieder errichtet, stand es bei Landsberg, Glogau und an der Bartsch.
1762 war es wieder auf volle tausend Mann gebracht und deckte nach der Schlacht bei Burkersdorf die Belagerung von Schweidnitz vom 8. August bis 10. Oktober.
1778/79 Nach der Teilnahme am Bayerischen Erbfolgekrieg kam es
1794 im polnischen Feldzug in Südpreußen und Polen zum Einsatz.

Regimentsinhaber [1]

1691 04.03. Oberst Hans Ehrentreich v. Schäning
1703 Oberst Philipp Ludwig Frhr. v. Canstein
1706 April Oberst Hans Heinrich v. Katte, sp. Generalfeldmarschall, seit 1740 Graf
1741 05.06. Oberst Hermann Graf v. Wartensleben, vh. Chef K.R. 11
1741 28.11. Oberst Johann Adolf v. Möllendorff, bekam DR. 10
1743 14.11. Generalmajor Bernhard Heinrich v. Bornstedt, sp. Generalleutnant
1751 05.09. Generalmajor Joh. Carl Friedrich Prinz von Schönaich-Carolath, sp. Generalleutnant
1758 05.01. Generalmajor Jakob Friedrich v. Bredow
1769 12.06. Oberst Friedrich Wilhelm v. Podewils, sp. Generalmajor
1784 19.09. Oberst Christian Friedrich v. Braunschweig, sp. Generalmajor
1787 14.10. Generalmajor Johann Wilhelm v. Manstein, sp. Generalleutnant
1797 23.01. Oberst Friedrich Jakob v. Holtzendorff, sp. Generalleutnant

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wilhelm von Voß, Die Regiments-Namen der altpreußischen Armee; Berlin 1904; Verlag Eisenschmidt; 95 Seiten
Altpreußische Regimenter (bis 1806)
Infanterie

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