Lorch (Württemberg)/Ortsfremde

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ortsfremde in den Kirchenbüchern von Lorch

In den Kirchenbüchern von Lorch im Remstal (Württemberg) gibt es eine 'Unmasse' an Ortsfremden aus Württemberg und Baden. Paul Höfer veröffentlicht seit April 2002 in den beiden Mailinglisten VFWKWB-L und BaWue-L immer mal wieder entsprechende Einträge.

Ortsfremde im Kirchenbuch (evangelisch)

Ehebuch Lorch/Württ., 20.8.1693 Georg Ludwig Buhinger, Chirurgu, Johannes Buhingers gewesenen Bürgers und Weinschencken in Stuttgart hinterlassener ehelicher Sohn ist mit Christina Barbara, Herrn Johann Jacob Seilers, Chirurgi jurati und Stallarzts in Stuttgart ehelicher Tochter extraordinari in allhiesiger Kirche copuliert worden, indem solche actus in Stuttgart wegen des leidigen französischen Einfalls und ihrerseits darauf erfolgter Flucht nicht verrichtet werden können. Einreicher: Paul Höfer 24.04.2004

Ehebuch Lorch/Württ., 18.10.1701 Hans Jerg Weeber, Hans Weebers sel. gewesenen Schulmeisters und adelbergischen Schultheißen zu Wangen hinterlassener ehelicher Sohn, Bäckerhandwerks ist mit Catharina, Leonhard Craußen sel. gewesenen bürgerlichen Inwohners zu Großdeinbach hinterlassener ehelicher Tochter in der Filialkirche gedachten Deinbachs christlich copuliert Einreicher: Paul Höfer 23.04.2004

Ehebuch Lorch/Württ., 5.7.1698 Peter Sing von Mutlangen, Jacob Singen sel. daselbst weiland württemb. Bauern hinterlassener ehelicher Sohn, angehender Bauer zu Hangendeinbach ist mit Magdalena, Martin Seizen, Bauern daselbst ehelicher Tochter in der Filialkirche zu Großdeinbach christlich copuliert worden. Einreicher: Paul Höfer 19.04.2004

Ehebuch Lorch/Württ., 2.2.1688 Hans Jacob Bechtlin, Hans Georg Bechtlins, Bürgers und Weingärtners zu Cannstatt ehelicher Sohn, auch Weingärtner daselbst ist mit Margaretha, Georg Kiesers, sel. gewesenen Bürgers und Küblers allhier hinterlassener ehelicher Tochter (welche von einem anderen imprägniert, vor ihrer Hochzeit einen Bastard geboren, vid. supra im Taufbuch sub anno 1687 num. 64) allhier nach verrichteter Predigt copuliert worden Einreicher: Paul Höfer 18.04.2004

Ehebuch Lorch/Württ., 10.10.1682 Johannes Winckel, Niclas Winckels sel. weiland Beisitzers zu Effingen hinterlassener ehelicher Sohn mit Waldburga, Martin Drehslers sel. weiland zu Großdeinbach sich aufhaltender hinterlassener ehelicher Tochter in der Filialkirche daselbst more ecclesiastico copuliert worden Einreicher: Paul Höfer 17.04.2004

Ehebuch Lorch/Württ., 24.4.1694 Joh. Nicolaus Veihel, Samuel Veihels sel. gewesenen Bürgers und Becken zu Großsachsenheim hinterlassener ehelicher Sohn, Bäckerhandwerks ist mit Anna Margaretha, Hans Jacob Schönlebers sel. gewesenen Bürgers und Becken allhier hinterbliebener Witwe christlich allhier copuliert worden Einreicher: Paul Höfer 16.04.2004

Ehebuch Lorch/Württ., 17.10.1699 Michael Mack, Hans Macken, Bürger und Schmied zu Steinheim auf dem Aalbuch ehelicher Sohn, angehender Bürger zu Bissingen ist mit Barbara, Jacob Vogten sel. gewesenen Bürgers zu Waldhausen hinterlassener ehelicher Tochter christlich allhier copuliert worden Einreicher: Paul Höfer 15.04.2004

Totenbuch 73547-Lorch/Württemberg, 26.2.1709 Starb Joh. Georg Häberlen, sonsten Bürger und Metzger zu Göppingen, welcher sich bei einem viertel Jahr her bei seinem Tochtermann Hans Jerg Kihlen, Schuster allhier aufgehalten, aetat 79 Jahre, wurde d. 27. Mittwoch begraben Einreicher: Paul Höfer 30.12.2002

Totenbuch 73547-Lorch/Württemberg, 18.1.1694 Waldburga, Leonhardt Keysers sel. zu Rudersberg hinterlassene Tochter, als solche dem Bettel nachgezogen ist sie zu Rienharz in Matthaei Ehemanns Behausung gestorben. Weil aber ihr verblichener Leichnam wegen tiefen Schnees und großem Ungewitters nicht allher hat können gebracht werden, ist derselbe auf dem Kirchhöflein daselbsten christlich zur Erden bestattet worden, aet. 46 Jahre Einreicher: Paul Höfer 30.12.2002

Totenbuch Lorch/Württ., 27.12.1714 Anna Barbara, Johann Georg Schneider, eines württembergischen Dragoners in der Walckersmühle im Quartier liegend, Ehefrau, gebürtig von Mittelstatt, evangelischer Religion, starb plötzlich ehe sichs jemand versah. Es ereigneten sich auch allerhand bedenkliche Umstände bei ihrem unvermuteten Todesfall. Der vornehmste war dieser, daß sie sich auf eine am Morgen mit ihrem Mann gegessene Suppe sehr erbrochen, welches bis auf den Abend gewahrt, da sie dann um 5 Uhr unvermutet, sich an den Ofen lehnend, gestorben. Da sie doch morgens noch gesund gewesen und hierher nach der Predigt gehen wollen, unterwegs aber wegen unerträglicher Schmerzen und heftigen Vomierens wieder umgekehrt. Welches mit noch anderen bedenklichen Umständen auch dem Einfältigsten Mutmaßungen bringen mußte, daß es mit ihrem Tode nicht allerdings richtig müsse daher gegangen sein. Und wie sonsten fama malum, so wurde schon hin und wieder raisoniert, es wäre dem Menschen Gift beigebracht worden. Daher die Sache an Herrn Decanum berichtet, von welchem mit dem Begräbnis einzuhalten befohlen bis eine Sektion vorgenommen worden, welches dann auch auf Begehren des Herrn Obristwachtmeisters von Dragonern ... Herrn von Kaltenthals, von Herrn Stadt-Physico Jäger zu Schorndorf in Gegenwart des Herrn Leutnants von der Compagnie und Unserer geschehen. Da sich dann in ihrem Magen wohl 30 Körner wie Gersten-Körner gefunden, welche aber, wie ich selbst mit dem Munde eines davon zerbissen, weder sauer noch süß gewesen, sondern wie ein Sand auch in 2 Stunden in dem Wasser nicht zerschmolzen, welches doch hätte nach des Doctors Aussage geschehen müssen, wenn es Arsenicum gewesen. Ventriculus war auch an etlichen Orten ein wenig inflammiert, doch nur von innen und nicht von außen. Die Pulmones waren sehr groß und schwarz voller Blutes anzusehen. Nach dem Aufschneiden aber war kein Blut zugegen. In den größten Adern war wenig oder gar kein Geblüt. Kurz, in dem ganzen großen Körper war nicht eine halbe Maß Blut, (da es doch etliche Maß hätten sein sollen), welches der Herr Doctor die eigentliche Ursache ihres Todes zu sein für unfehlbar gehalten. Wohin aber solches Blut gekommen, utrum per os? an per posteriora einen Ausgang genommen? war nicht zu erkundigen, es mußte nur unterwegs im Heimgehen durch das Erbrechen von ihr gekommen sein, wiewohl nachgehends zu Hause lauter gelbe Materie von ihr gekommen. Sie liebte den Branntwein sehr und hatte sich durch unordentliches Essen gleich nach ihrem Kindbett sehr verdorben, welches vielleicht vieles mag contribuiert haben. Der Herr über Leben und Tod wolle ihre Seele in seine Hände genommen haben. N.B. dieser böse Kerl, jetztgedachter Schneider, hatte eine Witwe von Lenglingen geschwängert, mit welcher er desertieren wollte eben zu der Zeit, da sein Weib in der Mühle tot lag. Und weil die in dem Magen seines so plötzlich gestorbenen Weibes gefundenen Körnlein das stärkste Arsenicum gewesen, womit erst nach einem halben Jahr die Medici zu Tübingen einen Hund vergaben, so wurde nicht unbillig präsumiert, daß dieser Kerl seinem eigenen Weibe in der Suppe mit diesem Gift vergeben. Daher wurde er nach Schorndorf in Arrest gebracht und anfänglich entsetzlich geprügelt, ob die wahre Beschaffenheit der Sache von ihm herauszubringen. Aber umsonst, nachgehends wurde er von dem Henker an die Tortur geschlagen, aber auch diese stand er ohne Alteration aus, worauf er den 19. Oct. 1715 zu Schorndorf von dem Henker an einer Säule mit Ruten gepeitscht und von dem Regiment mit den Schelmen fortgejagt worden. Einreicher: Paul Höfer 04.01.2003

Totenbuch Lorch/Württ., 4.2.1725 Philipp Dieterlin, herrschaftlicher 9-jähriger Schäfersknecht auf unserem Schafhaus allhier noch ledigen Standes auf dem Böringerhof geboren, dessen Vater von einem Schäfer auf der Weide vor 9 Jahren erschlagen worden. Er lag 10 Wochen an der Schwindsucht und starb endlich wohlbereitet in dem 18. Jahr seines Alters. Einreicher: Paul Höfer 05.01.2003

Totenbuch Lorch/Württ., 30.3.1722 Johann Jacob Schweickert, Bürger und Schäfer von Notzingen, Kirchheimer Amts. Kam mit herrschaftlichen Schafen in die Adelberger Gegend, bekam die Colica, mit deren er öfters in seinem Leben incommodiert gewesen, so heftig, daß er darüber in Adelberg-Breech seinen Geist aufgeben mußte, worauf er auf allhiesigen Kirchhof ehrlich bestattet worden. Hat ein Weib und 3 Kinder hinterlassen und 66 Jahre gelebt. Einreicher: Paul Höfer 05.01.2003