Preußisch Eylau

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Wappen von Preußisch Eylau

Preußisch Eylau

Kreisstadt am Stablack
Reg.-bez. Königsberg, O s t p r e u ß e n
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Die Kirchenstraße in Preußisch Eylau


Hierarchie


Heutiges Ortsschild von Preußisch Eylau


Einleitung

Der Marktplatz in Preußisch Eylau [1]

Preußisch Eylau (1945–1946 kyrillisch Прейсиш-Эйлау, ab 1946 Bagrationowsk / Багратио́новск, lit. Ylava,
poln. Iława Pruska) ist heute eine Stadt in der russischen Oblast Kaliningrad, ehemals in Ostpreußen.
Sie hat 6.400 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010).

Allgemeine Informationen

Landratsamt in der Königsberger Straße in Preußisch Eylau [2]

Am 9. Februar 1945 wurde Preußisch Eylau durch die Rote Armee erobert. In der ehemaligen Infanteriekaserne an der Warschkeiter Chaussee bestand von Mai 1945 bis Herbst 1948 das Kriegsgefangenen- und Internierungslager 533 des NKWD für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs und Zivilpersonen. Von den etwa 13.000 Zivilpersonen im Lager 533 kamen ungefähr 6.000 ums Leben. Die ansässige deutsche Bevölkerung der Stadt Preußisch Eylau wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folge vertrieben.

Im Jahre 1945 befand sich die Stadt unter polnischer Verwaltung und hieß Iławka. Bei der Festlegung der Demarkationslinie, die mit Wirkung zum 1. Januar 1946 Ostpreußen zwischen der Sowjetunion und Polen aufteilte, setzte die sowjetische Seite durch, dass Preußisch Eylau ihrem Territorium zugeschlagen wurde. Die Grenze verläuft seither unmittelbar südlich der Stadt.

Name

Der Name bezieht sich auf den nahegelegenen Eylenzsee.

  • prußisch "ils": sehr dunkel

Urkundliche Erwähnungen:

  • Ilauia 1343
  • Ila 1365
  • Ilaw 1419
  • Eilaw 1492

Wappen

Wappen-Pr.Eylau.jpg

Das geteilte Wappen der Kreisstadt Preußisch Eylau hat oben in Schwarz einen wachsenden, goldenen, rotbewehrten Löwen, unten in Silber nebeneinander drei schwarze Ordenskreuze.
Der Löwe ist das Wappentier des Heinrich Reuß von Plauen, der Pfleger in Pr. Eylau war und dem der Orden wegen Schuldforderungen 1492 Schloß Eylau nebst den Kammerämtern Pr. Eylau und Worienen bis 1513 verpfändet hatte.
Das heutige Wappen der Stadt Bagrationowsk (Preußisch Eylau) sieht unverändert aus.
Der jetzige Bürgermeister ist Pjotr Grigorjewitsch Bondarew (2014).

Politische Einteilung / Zugehörigkeit

Landkreis Preußisch Eylau

Preußisch Eylau liegt im prußischen Stammesgebiet Ermland zwischen dem Geserichsee und dem Eylenzsee.
Die bedeutende Heerstraße förderte das Wachstum der Lischke (Vorburgsiedlung) mit mehreren Krügen.

Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress entstand mit dem 1. Februar 1818 der Kreis Kreuzburg im Regierungsbezirk Königsberg. Bereits am 1. April 1819 erfolgten Änderungen der Kreisgrenze, gleichzeitig änderte sich der Kreisname in Preußisch Eylau.
Auch das Landratsamt wechselte nach Preußisch Eylau.

Icon Literatur.jpg Geschichte

Schlacht von Preußisch Eylau
  • 1325 bis 1330 Bau der Burg Yladia von Arnolph von Eylenstein unter Hochmeister Werner von Orseln. Die Burg war Sitz eines Pflegers.
  • Als Vorburg entstand eine Lischke mit mehreren Krügen (Gastwirtschaften).
  • 1348 Handfeste durch den Komtur von Balga.
  • 16. Jh. erhielt die Lischke das Jahrmarktsrecht.
  • 1520 und 1525 Preußisch Eylau durch polnische Truppen verwüstet, die Burg aber vergeblich belagert.
  • 1585 Verleihung des Stadtprivilegs durch Herzog Georg Friedrich mit Wochenmarkt und Braurecht.
  • 1802 Ein Großfeuer richtete großen Schaden in der Stadt an.
  • 1807. 8. Febr. Schlacht bei Preußisch Eylau. Verluste (Tote): auf russischer Seite 26.000, auf französischer Seite 19.000 Mann. Napoleon wohnte in der Stadt. Große Einbußen für die Stadt.
  • 1819 Kreisstadt
  • 1850 Errichtung eines gotischen Turmbaus an der Bartensteiner Chaussee zur Erinnerung an diese Schlacht. Dieser Turm wurde nach dem Stabschef Scharnhorsts "L'Éstocq-Denkmal" genannt. Von den vier umgebenden Kanonen gingen zwei im 2.Weltkrieg verloren.
  • 1866.21. Okt.. Der letzte der Verträge zwischen Preußen und 22 Staaten oder Freien Städten nördlich der Mainlinie über die Gründung des Deutschen Bundes wird unterzeichnet (Verfassungsgebung: 1. Juli 1867). Preußisch Eylau im Königreich Preußen ist nun eine Gemeinde im Norddeutschen Bund.
  • 1871.18. Jan.. König Wilhelm von Preußen wird im Spiegelsaal zu Versailles zum Deutschen Kaiser proklamiert; Gründung des II. Deutschen Kaiserreichs. Insgesamt gehen vier Königreiche, sechs Großherzogtümer, fünf Herzogtümer, sieben Fürstentümer, drei freie und Hansestädte sowie das Reichsland Elsaß-Lothringen in das Reich ein. Preußisch Eylau ist nun eine Gemeinde im Deutschen Reich.
  • 1910 bis 1912 Bau des Rathauses im neubarocken Stil.
  • 1939 etwa 7500 Einwohner
  • Der Ort war bekannt durch Molkereiprodukte, Landmaschinenbau und regen Viehhandel
  • 1945 Preußisch Eylau wird durch Truppen der Roten Armee besetzt.
  • Am 7. September 1946 wurde Preußisch Eylau nach Fürst Bagration in Bagrationowsk / Багратио́новск umbenannt.
  • 1966 Die Stadt Verden hat, wie der Landkreis Verden 1955, für den ehemaligen Kreis Preußisch Eylau, die Patenschaft für die ehemalige Stadt Preußisch Eylau übernommen.
  • 1991 Nach der Perestrojka und dem Zerfall der Sowjetunion gewann die Stadt wieder an Bedeutung als Transitstadt,
    da sich hier der wichtigste Grenzübergang der Kaliningrader Oblast nach Polen befindet.

Kirchen

Die ev.-luth. Pfarrkirche in Preußisch Eylau

Evangelische Kirche

Zwischen 1525 und 1945 war die alte Pfarrkirche von Preußisch Eylau aus dem 14. Jahrhundert ein evangelisches Gotteshaus. In den Jahren 1317 bis 1325 war sie im Stil der Backsteingotik errichtet worden. 1807 wurde sie im Zusammenhang der Schlacht bei Preußisch Eylau beschädigt, erfuhr 1879 eine grundlegende Veränderung und kam 1945 mit nur wenigen Beschädigungen glimpflich davon. Bis in die 1960er Jahre war die Kirche Pferdestall, seither wird sie als Fabrikhalle und Speicher benutzt. Der bauliche Zustand ist stabil, das Gebäude denkmalgeschützt.


Zum evangelischen Kirchspiel Preußisch Eylau gehörten vor 1945 die folgenden Orte und Wohnplätze:

Amtsfreiheit Pr. Eylau, Beisleiden, Bothoswalde, Forsthaus Pr. Eylau, Glamslack, Grünhöfchen, Grünthal, Heinrichshöfchen, Heinrichswalde, Heinriettenhof, Kissitten, Kromargen, Krummlatsch, Legden, Loschen, Ludwigsgabe, Adlig Mollwitten, Köllmisch Mollwitten, Mühle Pr. Eylau, Nußwalde, Perguschen, Perscheln, Poschloschen, Preußisch Eylau, Rothenen, Sardienen, Schewecken, Stadtfreiheit Pr. Eylau, Serpallen, Stilgen, Storchnest, Strobehnen, Tenknitten, Topprienen, Wallkaschken, Warschkeiten, Zehsen, Zohlen

Kirchenbücher

siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Preußisch-Eylau

Katholische Kirche

Bis 1945 gab es in Preußisch Eylau eine römisch-katholische Pfarrgemeinde, deren Bestand ebenfalls durch Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg endete. Preußisch Eylau gehörte damals zum Bistum Ermland. Heute gibt es eine neue katholische Kirche in Preußisch Eylau. Sie steht in der Lochmannstraße (russ. Ischimskaya ul. / Ишимская ул.) im Norden der Stadt (Foto weiter unten).

Russisch-Orthodoxe Kirche

Die neue russ.-orthodoxe Kirche von Preußisch Eylau trägt die Bezeichnung "Im Namen von Glaube, Hoffnung, Liebe und ihrer Mutter Sophia" (Церковь святых мучениц Веры, Надежды, Любови и матери их Софии). Sie ist auf einem Hügel an der Oberen Schossstraße (heute Chervonoarmiiska Straße / Червоноармейская ул.) östlich der alten Ordensburg, im Herzen der Stadt gelegen.
In den frühen 1990er Jahren war ein orthodoxer Priester namens Dimitry Krutin für das Leben der Pfarrei und Kirche zuständig. Auf sein Drängen hat der Leiter der Bezirksverwaltung Land für den Bau einer Kirche zur Verfügung gestellt.
Der Architekt war Oleg Kopylow V. von "Kaliningradgraždanproekta".

Am 30. September 1993 wurde zum Gedenken an die Märtyrer Glauben, Hoffnung, Liebe und ihre Mutter Sophia der Grundstein gelegt. Ein Jahr später wuchsen die Mauern der Kirche empor. Für die Bauarbeiten haben sich viele Freiwillige für sehr wenig Geld zur Verfügung gestellt. Es gab aber auch beträchtliche Geldspenden. 1995 wurde der erste Gottesdienst in der neuen Kirche gefeiert. Am 30. September 1997 fand die feierliche Weihe der Kirche mit vielen Gläubigen unter der Leitung von Metropolitan Kirill (Gundiajev) statt. In den Folgejahren wurde der Bereich der Kirchenanlage mit farbigen Fliesen gepflastert. Die Pläne enthalten auch eine Restaurierung des alten Kirchen-Hauses. Die Kirche ist weiß und wird von fünf goldenen Zwiebeltürmen gekrönt. Der Kirchhof ist mit zahlreichen Skulpturen geschmückt.

Blick vom orthodoxen Kirchhof zu Vorburg in Preußisch Eylau
Russ.-orth. Kirche in Pr. Eylau
Die neue russisch-orthodoxe Kirche in Preußisch Eylau

Ehrenmale

Anton Wilhelm von L’Estocq.JPG
Das l'Estocq-Denkmal in Preußisch Eylau wird auch von den Russen verehrt , weil der neugotische Turmbau ein Bildnis von General Bennigsen trägt,
der im Auftrag des Zaren den Vormarsch der napoleonischen Truppen zu den Grenzen Russlands (vorerst) gestoppt hat.
Anton Wilhelm von L'Estocq war der Oberbefehlshaber der preußischen Truppen, der mit dem russischen General Bennigsen (oft auch Bennigten geschrieben)
in der Schlacht von Preußisch Eylau am 7. und 8. Feb. 1907 den Franzosen ein Unentschieden abtrotzen konnte.
An der Stelle auf dem Marktplatz, an der einst der Wegweiser stand, befindet sich jetzt ein Denkmal von General Bagration, der dem Ort seinen neuen Namen gab.
Pjotr Iwanowitsch Bagration (russ. Пётр Иванович Багратион), 1765 - 1812, war ein Fürst aus der königlichen Dynastie der georgischen Bagratiden.
Er war ein Feldherr der russischen Armee. Der General Bagration kämpfte 1807 unter Bennigsen bei Preußisch Eylau gegen die Franzosen.
Kriegerdenkmal bei der ev. Kirche in Preußisch Eylau
Das l'Estocq Denkmal im Süden von Pr. Eylau
Das Bagration-Denkmal in Preußisch Eylau

Friedhöfe, Kriegsgräberstätte

Evangelischer Friedhof
Der Hauptfriedhof lag im Süden der Stadt in der Nähe der Kirche.

Kriegsgräberstätte
Dieser Friedhof war bis 1945 Friedhof für französische, polnische, russische, belgische und alliierte Kriegsgefangene, danach Soldatenfriedhof für Gefallene der Schlacht im Heiligenbeiler Kessel. Nach Kriegsende wurden hier auch deutsche Kriegsgefangene und Zivilinternierte begraben.

Die russische Verwaltung ließ einen Teil der Friedhofsfläche säubern und ein Denkmal für die alliierten Kriegstoten errichten. Die deutschen Gräber blieben ungepflegt. Im Jahr 1996 hat der LV Nordrhein-Westfalen die Gesamtanlage im Rahmen eines russisch-deutschen Jugendlagers instand gesetzt. Seit dieser Instandsetzung wird der etwa 1 Hektar große Friedhof durch den Volksbund gepflegt.

Gedenkstein auf dem ev. Friedhof [3]
Gedächtnisallee für die Gefallenen
Katholische Kirche in Pr. Eylau

Kaserne und Truppenübungsplatz

Die Infanterie-Kaserne war ein großer Komplex am nördlichen Ufer des Warschkeiter Sees im Süden der Stadt Preußisch Eylau. Das Kasernengelände war über die Landsberger Straße zu erreichen. Der Warschkeiter See (russ. Озеро Варшкайты) liegt im Süden von Preußisch Eylau. Weiter nordöstlich gibt es noch den teilweise verschilften Langen See.

Im Sommer 1934 begann man, im östlichen Bereich des Stablack, zehn Kilometer westlich von Preußisch Eylau, den Truppenübungsplatz Stablack auf einer Fläche von 10.000 Hektar anzulegen.
Er war ab 1936 der zweite Truppenübungsplatz neben Arys (heute polnisch: Orzysz) in Ostpreußen. Für die nahegelegene Heeresmunitionsanstalt („MUNA“) wurde 1937 eigens ein Güterbahnhof unweit des Personenbahnhofs Stablack an der Bahnstrecke Heiligenbeil (russisch: Mamonowo)–Preußisch Eylau (Bagrationowsk) angelegt. Nach 1945 fand der Truppenübungsplatz Nutzung sowohl durch sowjetisches als auch russisches Militär.

Die Infanterie-Kaserne am Warschkeiter See in Preußisch Eylau [4]
Truppenübungsplatz Stablack bei Preußisch Eylau [5]

Genealogische und historische Quellen

Dr. Werner Slevogt: Alte Bauerngeschlechter in Natangen (Kreise Bartenstein, Preußisch Eylau, Heiligenbeil, Samland, Wehlau). In: Archiv für Sippenforschung, 44. Jg., Heft 69, Febr. 1978, Seite 338-344.

Genealogische Quellen

Ostpreußische Städtebilder: Pr. Eylau

Artikel in der Königsberg Hartungsche Zeitung vom 19.10.1913

Unser Städtchen ist in der Geschichte sehr bekannt: hier hat das Schlachtenglück Napoleon zum ersten Male verlassen, er mußte nach heißem Kampfe am 7./8. Februar 1807 den Rückzug antreten. Zahlreiche Denkmäler in unmittelbarer Nähe der Stadt erinnern uns an das blutige Ringen. An der Chaussee nach Bartenstein, etwa ½ Kilometer von der Stadt entfernt, steht das L’Estocq-Denkmal. Es ist von einer wohlgepflegten Anlage umgeben, wo uns einige Bänke im kühlen Schatten der Bäume zum Ruhen einladen. An der Ostseite des Platzes stehen zwei Kanonen, die allerdings erst 1907 anläßlich der 100jährigen Wiederkehr des Schlachtentages hierhergeschafft wurden. Betreten wir die Chaussee, so fällt uns eine Fichte auf, die einsam auf einem Hügel steht, die Napoleonsfichte. Sie bezeichnet den Platz, von dem aus Napoleon die Schlacht leitete.
Von dieser hochgelegenen Stelle bieten sich dem Auge ein wundervolles Panorama. Tiefe Schluchten schließen sich an den Berg, dahinter liegt der Lange See, in dessen Wasser sich die Kirche und die Häuserreihen spiegeln. Gärten und bepflanzte Hügel bieten wohltuende Abwechslung. Betreten wir die Stadt so sind wir etwas enttäuscht. Die Straßen sind schmal und nicht so gepflegt, wie es wohl möglich wäre. Besonders die Landsbergerstraße ist für den lebhaften Verkehr nicht ausreichend und nicht selten treten hier Verkehrsstockungen ein. Auch die untere und obere Schloßstraße lassen hinsichtlich der Breite und Pflasterung manches zu wünschen übrig. Der bedeutendste Bau unseres Städtchens ist das Lehrerseminar, am Ende der Landsbergerstraße gelegen. Es ist ein wuchtiger Komplex, freilich genügt die Anstalt in Bezug auf innere Einrichtung und Größe nicht mehr den Anforderungen, sodaß ein Um- und Anbau ins Auge gefaßt ist. Vor wenigen Jahren sind das Amtsgericht und Kreishaus neu erbaut, beides stattliche, stilvolle Bauten, und 1911 wurde das Schlachthaus dem Betriebe übergeben. Auch der Bau eines großen Kreiskrankenhauses ist geplant und es dürfte in nächster Zeit in Angriff genommen werden.
Die rührige Stadtverwaltung sucht den Bürgern das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Vor wenigen Jahren erhielt die Stadt Gasbeleuchtung und in kurzem wird die Wasserleitung dem Betriebe übergeben werden. Von dem schmucken Wasserturm, der mit einer Galerie geziert ist und gelichzeitig als Aussichtsturm dient, haben wir einen herrlichen Fernblick. Am Fuße des Turmes breitet sich der Lange See aus, etwas weiter entfernt lächelt der Warschkeiter See aus seinem Talkessel zu uns herüber, am fernen Horizont zieht sich der dunkle Wald dahin. Im Westen erhebt sich der schlanke Kirchturm von Kl. Dexen, dahinter bemerken wir die Höhen des Stablack. Durch die lachenden Fluren schlängelt sich wie ein silberhelles Band der Pasmar, an dessen Ufer die Ueberreste der Burg liegen.
Infolge der günstigen Lage an der Bahn Königsberg-Korschen und der Heerstraße Königsberg-Bartenstein ist der Verkehr recht lebhaft. Doch ist eher eine Abnahme als eine Zunahme der Bevölkerung zu bemerken; das hat seinen Grund einmal in der Nähe Königsbergs und dann in den wenig erfreulichen Schulverhältnisse, wodurch die Eltern zum Verlassen des Ortes gezwungen werden. [6]

Historische Quellen

Bildquellen

Zufallsfunde


Karten

Ostpreußenkarte um 1925
Prußische Stammesgebiete


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Fußnoten

  1. Das Foto zeigt das Gasthaus Preußisch-Eylauer-Hof am Marktplatz der Kreisstadt. Links hinter dem Gasthof kann man das hohe, spitze Dach des Landratsamtes sehen. (Foto 1930er Jahre).
  2. Das Landratsamt ist heute ein Kulturhaus, auch ein landeskundliches Museum wurde in dem Gebäude untergebracht. Das Dach wird gerade neu eingedeckt. Foto 2008.
  3. Inschrift auf dem Gedenkstein: „Den Einwohnern von Preußisch Eylau, die durch den Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren haben, zum Gedenken. Errichtet von den Überlebenden und ihren Nachkommen im Jahr 2008“.
  4. Auf der linken Seite kann man die Badeanstalt am Ufer des Warschkeiter Sees erkennen.
  5. Im Vordergrund sieht man das Soldatendenkmal.
  6. Verfasser: unbekannt, Quelle: Königsberg Hartungsche Zeitung, 19.10.1913, Morgen-Ausgabe 491, 2. Blatt, S. 3, bereitgestellt durch ZEFYS-Zeitungsinformationssystem der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz