Regierungsbezirk Unterfranken

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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Bayern > Regierungsbezirk Unterfranken

Lokalisierung des Regierungsbezirks Unterfranken innerhalb des Bundeslandes Bayern

Einleitung

Der Regierungsbezirk Unterfranken befindet sich im Nordwesten des Bundeslandes Bayern.

Wappen

Wappen BEZIRK UNTERFRANKEN, in: Bayerns Gemeinden (HdBG)

Unterfranken - Wappen
Fränkischer Rechen

Das unterfränkische Wappen repräsentiert die früheren Territorien die den Hauptteil dieses Gebietes ausmachen. Die Flagge steht für das frühere Hochstift Würzburg (Gebiet des Bistums), das Rad (Mainzer Rad) versinnbildlicht die Territorien des früheren Erzstift Mainz und das dritte Symbol ist der Fränkischen Rechen.

Der Fränkische Rechen zeigt drei weiße (Silber) Spitzen auf rotem Hintergrund. Der Fränkische Rechen wurde inzwischen zum Symbol das allgemein für das ganze fränkische Gebiet steht - Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken. Im Mittelalter und den vergangenen Jahrhunderten gab es in diesem Gebiet keinen vereinten politische Staat Namens Franken, nur eine Vielzahl an früher eigenständigen Staaten und zahlreichen kirchlichen und weltlichen Herrschaftsgebieten. Daher gab es auch kein gemeinsames historisches Wappen für gesamt Franken. Unabhängig davon wurde inzwischen der weiß-rote Fränkische Rechen das gemeinsame Symbol für Franken, sowohl im großen Staatswappen von Bayern als auch in den Wappen der beiden anderen fränkischen Regierungsbezirke.

Allgemeine Information

Unterfranken liegt im Nordwesten von Bayern und ist der nördlichste der bayerischen Regierungsbezirke. Es grenzt an Mittelfranken, Oberfranken und die Bundesländer: im Nordwesten an Hessen, im Nordosten an Thüringen und im Südwesten an Baden-Württemberg. Der Weinbau hat in Unterfranken nachweislich eine über 1200 Jahre alte Tradition. Der Frankenwein zählt zu den deutschen Spitzenweinen und ist ein absolutes Spitzenerzeugnis in Europa. Die drei größten und die zwei ältesten Weingüter Deutschlands liegen in Unterfranken. Auch drei der fünf Bayerischen Staatsbäder (Heilbäder) liegen in Unterfranken. Der größte Fluss in Unterfranken ist der Main, er bildet das Rückgrat und die Lebenslinie dieser Region.

Daten: 2003 Fläche in qkm Bevölkerung Einwohner /qkm
Unterfranken 8.531 1.344.740 158
Mittelfranken 7.245 1.706.615 236
Oberfranken 7.231 1.109.674 153
Franken gesamt 23.007 4.161.029 181
Bayern gesamt 70.549 12.423.386 176

(Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Genesis online)

siehe auch:

Verwaltungssitz: Würzburg
9 Landkreise und 3 kreisfreie Städte

Politische Einteilung

Landkreise in Unterfranken


Landkreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Unterfranken (Bundesland Bayern)

Landkreise: Aschaffenburg | Bad Kissingen | Haßberge | Kitzingen | Main-Spessart | Miltenberg | Rhön-Grabfeld | Schweinfurt | Würzburg
Kreisfreie Städte: Aschaffenburg | Schweinfurt | Würzburg

Gebietsreform

In 1972/78 führte Bayern eine große Landkreisreform und Gemeindereform durch. Das Ziel war die Anzahl an existierenden Landkreisen, Kreisfreien Städten und Gemeinde zu verringern. Nach diesen Reformen wurden viele früher selbständige Orte und Gemeinde zu größeren Gemeinden zusammengeschlossen (z.T. wechselten sie dadurch auch den Landkreis). Auch wurden bisher existierende Landkreis zusammengeschlossen und die alten Landkreisnamen verschwanden. In einigen Gebieten von Bayern wechselten Landkreise oder Orte mit den Veränderungen auch den Regierungsbezirk.

Unterfrankens alte kommunale Verwaltungsstruktur:

Unterfranken seit 1972 vor 1972
Landkreise 9 23
Kreisfreie Städte   3 4
Gemeinden 308 ?
Struktur vor 1972/78

Vor der Gebietsreform 1972 gehörten zum Regierungsbezirk Unterfranken folgende kreisfreie Städte und Landkreise[1]:

kreisfreie Städte jetzt
Aschaffenburg
Bad Kissingen Landkreis Bad Kissingen
Kitzingen Landkreis Kitzingen
Schweinfurt
Würzburg
Landkreise siehe
Landkreis Alzenau i. UFr. Landkreis Aschaffenburg
Landkreis Aschaffenburg Landkreis Aschaffenburg
Landkreis Bad Brückenau Landkreis Bad Kissingen
Landkreis Bad Kissingen Landkreis Bad Kissingen
Landkreis Bad Neustadt a. d. Saale Landkreis Rhön-Grabfeld
Landkreis Ebern Landkreis Haßberge
Landkreis Gemünden a. Main Landkreis Main-Spessart
Landkreis Gerolzhofen Landkreis Schweinfurt und Landkreis Kitzingen
Landkreis Hammelburg Landkreis Bad Kissingen
Landkreis Haßfurt Landkreis Haßberge
Landkreis Hofheim i. UFr. Landkreis Haßberge
Landkreis Karlstadt Landkreis Main-Spessart
Landkreis Kitzingen Landkreis Kitzingen
Landkreis Königshofen i. Grabfeld Landkreis Rhön-Grabfeld
Landkreis Lohr a. Main Landkreis Main-Spessart
Landkreis Marktheidenfeld Landkreis Main-Spessart
Landkreis Mellrichstadt Landkreis Rhön-Grabfeld
Landkreis Miltenberg Landkreis Miltenberg
Landkreis Obernburg a. Main Landkreis Miltenberg
Landkreis Ochsenfurt Landkreis Würzburg
Landkreis Schweinfurt Landkreis Schweinfurt
Landkreis Würzburg Landkreis Würzburg
Veränderungen und Ablauf der Gebietsreform

Kirchliche Einteilung

Historisch bedingt ist Unterfrankens Bevölkerung stärker katholisch als in den anderen beiden fränkischen Regierungsbezirken. Unterfrankens Einwohner sind zu 75 % römisch-katholisch und zu 20% evangelisch-lutherisch, laut Daten von 1987. Dies ist darauf zurückzuführen, das der Hauptteil des heutigen Unterfrankens aus den katholischen Territorien des früheren Hochstifte Würzburg, Hochstift Fulda und Kurfürstentum Main besteht, neben anderen früheren weltlichen und kirchlichen Besitztümern (siehe Karten zur territorialen Entwicklung). In der Vergangenheit sind die Menschen hier entweder katholisch geblieben oder zum Katholizismus zurückgekehrt im Rahmen der Gegenreformation.

Evangelische Kirche

Evangelisch-Lutherisch
Evangelisch-Reformiert

Katholische Kirche

Jüdisch

Religion der Bevölkerung (1987)

Religion der Bevölkerung (1987) Bevölkerungszahl    Römisch-
Katholisch
    
Evangelische
Kirche
(**)
Jüdisch   weitere
Religionen
Keine   
total % % % % %
Bayern 10.902.643 67 24 0,05 4 5
Unterfranken 1.202.711 75 20 0,02 2 3
Landkreis Aschaffenburg 152.367 83 11 0,01 3 3
Landkreis Bad Kissingen 99.022 81 17 0,02 1 2
Landkreis Rhön-Grabfeld   77.197 77 21 0,01 1 2
Landkreis Haßberge 80.257 71 27 0,01 1 1
Landkreis Kitzingen 79.304 54 43 0,01 1 2
Landkreis Miltenberg 114.255 80 12 0,01 6 2
Landkreis Main-Spessart 12.047 81 15 0,01 2 2
Landkreis Schweinfurt 103.697 78 19 0,02 1 2
Landkreis Würzburg 138.261 77 19 0,02 1 3
Aschaffenburg (Stadt) 60.964 73 17 0,09 6 5
Schweinfurt (Stadt) 51.962 56 33 0,03 7 4
Würzburg (Stadt) 123.378 69 24 0,06 3 4

(**) incl. Freikirchen

(Daten: 1987, Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, Genesis online)

Geschichte

Siehe hier eigene Seite:

Historische Politische Struktur

Vor 1803/1806/1814 bestand das Gebiet von Unterfranken aus einer Vielzahl von verschiedensten eigenständigen Staaten und kirchlichen und weltlichen Besitztümern (Kleinstaaterei).

Historische Vorgängerstaaten auf dem Gebiet von Unterfranken vor 1803/1806/1814:

  • Hochstift Würzburg (auch Fürstbistum genannt, früheres kirchliches Fürstentum des Erzbistums)
  • Territorien des Kurfürstentum Mainz
  • Territorien des Hochstift Fulda
  • Territorium der freien Reichsstadt Schweinfurt
  • Kirchliche Territorien im Besitz des früheren Hochstift Bamberg
  • Territorien des Deutschorden
  • Territorien anderer fränkischer Klöster und Abteien
  • Territorien fränkischer Grafen und freien Reichsritterschaft

Siehe hier auch:

Entwicklung der früheren administrativen Struktur von Unterfranken nach 1814:

Innerhalb der organisatorischen Struktur des Königreich Bayerns wurden die separaten Vorgängerstaaten auf dem Gebiet des heutigen Unterfrankens zusammengefügt und bildeten in:

  • 1817: den neuen Untermainkreis (Verwaltungssitz: Würzburg)

Nach einer größeren Reorganisation der königlichen Verwaltung wurde der Kreis umbenannt in:

  • 1837: Kreis Unterfranken und Aschaffenburg, das Gebiet blieb mehr oder weniger identisch.

Der Hauptteil dieser neu gebildeten Verwaltungsregion ist mehr oder weniger identisch mit dem Unterfranken von heute. In den folgenden Jahrzehnten gab es einige weitere Änderungen: z.B. in 1866: wurde das Bezirksamt Gersfeld an Preußen abgegeben, in 1938: Kreis Unterfranken und Aschaffenburg wurde umbenannt in Kreis Mainfranken, in 1946: Kreis Mainfranken wurde umbenannt in Regierungsbezirk Unterfranken, in 1972: es gab nur kleinere Verschiebungen im Grenzbereich zu anderen bayerischen Regierungsbezirken, jedoch größere Veränderungen innerhalb Unterfrankens. Siehe hier: Politische Struktur - Struktur vor 1972/78.

Abkürzung:
LG ä.O. = Landgericht älterer Ordnung / Landgericht ä.O.

Genealogische und Historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Bibliografie

→ Kategorie: Literatur zum Regierungsbezirk Unterfranken

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

  • Archiv des Historischen Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg (1838-1938)
  • Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst (1949-)
  • Speckle, Birgit: Die Post, des war mein Leben. Poststellen in Unterfranken; Schriftenreihe des Bezirks Unterfranken, 2006.


Ortslexika und Karten

Ortslexika

Karten

Karten zur territorialen Entwicklung Unterfrankens von 1789-1819:

Karten zur Verwaltungsorganisation Unterfrankens, 1814 bis heute:

siehe auch:

Archive und Bibliotheken

Archive

Kirchliche Archive:

Bibliotheken

Verschiedenes

Karten

BayernAtlas, Regierungsbezirk

Auswanderung

Regionale Kulinarische Spezialitäten

Regionale Landschaften

Anmerkungen


Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Genealogische Mailinglisten und Internetforen

Historische Webseiten

Weitere Webseiten

Ortsdatenbank Bayern

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(Hinweis: Auch bei untergeordneten Orten gleichen Namens suchen)

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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