Schlesisches Namenbuch/088

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Kirchhof(f) (Liegnitz [10] Görlitz [6] Öls [4]).

Der am Kirchhof Wohnende. Vgl. Gerlach over dem Kerichove 1279 (Westf. Urkundenbuch## 3). - Belege: Nickil Kirchoff 1443 Pfaffendorf; Hannus Newman alias Kirchoff 1454 Görlitz.


Koischke (Liegnitz [3]).

Aus Koischkau, bzw. Koiskau Kr. Liegnitz, mundartl. Koschke gesprochen. Vgl. Koischwitz, mundartl. Koschwitz. i ist nur Dehnungszeichen, vgl. unter Voigt. - Belege: Hans Kinast von der Koschke 1566 Liegnitz.


Ko(i)schwitz (Bunzlau [4] Görlitz [3]).

Aus Koischwitz Kr. Liegnitz; vgl. auch Koischke! - Belege: Nickel Koschwicz textor 1348 Liegnitz; Nitsche K. der sateler 1372/83 Liegnitz.


Koschmieder (Beuthen [5] Ratibor [3] Oppeln Trebnitz Breslau oft Liegnitz Görlitz [3]).

Auch Kos-, Kasch-, Ortsname in Oberschlesien. - Beleg: Jan Koschmieder, Schöffe in Domnowitz 1594 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 282). Balthasar Kosmider, Schmuckler 1605 Lublin.


Krautwald (Neisse zahlreich Glatz [2] Liegnitz [2]).

Aus Krautenwalde gegenüber Bad Landeck; daher im nahen Neiße so häufig. Auch der Liegnitzer Reformator Valentin Krautwald war aus Neiße gebürtig. Ein Johannes Crawtenwalt bedachte 1475 die Neißer Kirche Corporis Jesu Christi mit Stiftungen (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 36, l Nr. 259). Vgl. auch Ztschr. Ver. f. Gesch. Schi. 62, 221. 236. 239 f.


Kremser (Ratibor ##l 1/4 Sp., Beuthen [16] Oppeln [5] Neustadt [6] Neisse Görlitz [7]). Vgl. Kremse; Krems (Görlitz [8]).

Schon in Alt-Breslau Kremser und „Agneti Cremserynne“. Fraglich, ob aus Krembs in Österreich. Die Belege Andreas von Cremsir 1347 Glatz und Ulrich Kremesir 1419 Görlitz deuten jedenfalls auf den Ortsnamen Kremsier/Mähren. Vgl. Ortsname Krems/Böhmen.


Krick(e) (Öls [8] Breslau), Krücke (Breslau).

Aus Krickau Kr. Namslau, wie Krock(e) aus Krakau. - Beleg: Petrus Krig(k) (= Petsche Crik) 1434/37 = P. Crikow 1431 Breslau (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 52).


Krock (Liegnitz [21]), Kro(c)ke (Sagan [3]), Krocker (Liegnitz [9] Neisse Neustadt Ratibor): Kra(c)ker, , -e, (Breslau).

Kroke (Croka) ist die alte deutsche Sprech- u. Schreibform des Ortsnamens Krakau. Der Name erinnert an die lebhaften Handelsbeziehungen des Mittelalters zwischen Schlesien und Krakau, jener einst wesentlich deutschen Stadt und Universität. Gemeint ist weniger der aus Krakau Zugewanderte als vielmehr der Kaufmann, der in Geschäftsbeziehufngen dorthin stand, also Reisen nach Krakau unternahm. Vgl. ##Schöppenbuch 1383, 53b. Ähnlich die Familiennamen Preuß und Ruß. Zur Form vgl. Krick(e) = Ortsname Krickau. - Belege: Hanco de Cracovia 1356 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 23); Meistir Cunrad von Cracow der mouwerer 1383 Liegnitz; Hannus Cracow 1372 Liegnitz; Hanns Crokow 1388 Görlitz; Michil Krokawer 1451 Liegnitz; Croker 1451 ebdd.; Melchior Thomas oder Kroker, eyn knappe 1531 Görlitz; aber Melcher Lange weisgerbergeselle von Croka burtig 1559 Görlitz.


Kynast, Kienast (Liegnitz [25] Görlitz [3] Glatz [3] Neurode [2] Öls [4] Neisse Ratibor [3] Beuthen [4], selten Kühnast (Liegnitz [3] Grünberg).

Vom Kynast, Berg und Burg im Riesengebirge. - Belege: Kinast in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 78); Jorg Kynast 1494 Görlitz; Hans Kinast von der Koschke 1566 Liegnitz.


Laband (Breslau).

Dorf im Kr. Tost-Gleiwitz. - Belege: Ditrich von Laband 1401 Ratibor (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 2, 93); Ssambor von Labanth 1456 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band l, 130).


Landskron (Breslau, Neisse).

Von der Landeskrone, einem Bergkegel südwestl. Görlitz, urspr. mit Raubburg, bzw. Stadt Landskron in Mähren! - Belege: Nicolaus landiscrone(r) 1370 (1365) Breslau; Landiscrone 1372 Liegnitz; Landiskrone faber 1450/51 Görlitz.