Schlesisches Namenbuch/100

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Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Wende (Görlitz [21] Sagan [16] Liegnitz [26] Öls [6]).

Der Wende oder Sorbe. Häufiger ist in der Lausitz Wünsch, s. dies! - Belege: Henricus Wende, miles 1336 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 198); Hannus W. 1380 Liegnitz; Matths W. von Buntzelaw 1524 Görlitz.


Wiersich usw. siehe Wirsing! (Taufname, slaw.).


Wiesner (Görlitz [53] Liegnitz [37] Hirschberg [18] Sagan [6] Öls [15] Brieg [5] Oppeln [12] Beuthen [8] Neustadt [1]), -ss- (Görlitz [10]).

Aus einem der zahlreichen Orte Wiesen (über 60mal!); auch Ortsnamen wie Wiesau, Wiesa spielen hinein. Sonst auch schlechthin Wiesenanwohner bzw. -besitzer; vgl. mit der Wyse (Alt-Breslau) oder by der wysen 1305 (Wetzlar). - Belege: Hannus Wesener 1420/21 Görlitz; Symon Wesener; George W. 1444/45 Görlitz; Jorge Wesener 1491 Liegnitz; Hanke von der Wesin 1353 Urkundenbuch## Liegnitz; Mertin Beme von der Wysen 1355 Glatz (= Ortsname Wiesau!); Mathes wezener 1456 Glatz = Mathusz v. der Wesen 1496 = Matusch, Richter zur Wesin 1482; Herr Nikolaus von Wezen (= Wiesau Kr. Neiße) 1381 Neisse; Mathis Wisener 1553 Görlitz.


Wildner (Liegnitz [7] Brieg [3] Ratibor Beuthen), Willner (Görlitz [6] Oppeln [5] Trebnitz [2]).

Aus einem der Dörfer Wildenau, 2mal in Sachsen; auch in Oberfranken, Oberpfalz, Oberösterreich. Mhd. wildenaere „Wildschütz, Wildbrethändler“ ist in Schlesien nicht bezeugt (vgl. wiltbreter in Alt-Breslau, Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 101 f.). - Belege: Hempil Wyldener 1381 Sorau Land; Jacob W. (ebd.).


Wilke (Görlitz [11] Liegnitz [5] Glogau [3] Sagan [3] Neusalz [4] Trebnitz [3] Hirschberg [4] Beuthen [4] -Neustadt [0] Ratibor [0]!).

Zugrunde liegt die Wurzel vlk (##Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Nr. 43 vulku) = Wolf, die in Personennamen wie Vilkimir, Vilkoslaw u. a., aber auch in vielen Ortsnamen fortlebt: Wilka Kr. Lauban, Wilkau (6 Dörfer!) u. Wilk Kr. Pleß. Auf diese Ortsnamen deuten die alten Belege. Michael Wilkaw 1389 Breslau; Hencze Wilkaw l418 Liegnitz; Hensil Wilkaw (##Burdach, Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 9); de Wilkow (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 82); Wilken bogeneris Haus 1417 Liegnitz; Nickel Nymandcz (Niemitz) von Wilk (= Wilkau Kr. Schweidnitz) 1484 Neisse. Aber als Taufname: Wilke Berlin consul 1480 = Wilkinus B. scabinus 1473 Breslau (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 11).


Willenberg (Hirschberg [3] Görlitz [4] Breslau [6]), Willenberger (Breslau [7]).

Vom Willenberg im Katzbachtal nordwestl. Schönau, der noch Reste einer Burganlage trägt.


Winkler (Görlitz [87] Liegnitz [88] Sagan [24] Hirschberg [24] Trebnitz [9] Neustadt [6] Beuthen [40 Oppeln l Sp. R 2/3 Sp.).

Mhd. winkel = Winkel, Ecke. Wohnstättenname: nach e. Winkel in der Gasse (vgl. im Volkslied: „im Winkel am Tore“); in Linz heute ein „Buchladen im Winkel“. Aber auch als Flur- u. Ortsname vielfach in Süd- u. Westdeutschland. In Liegnitz z. B. 1385 ein Haus „an der kaczbach yn dem wynkil by der trenke gelegen“. - Belege: Heinke winkeler 1366 Breslau; Nicclos wynkeler 1397 Liegnitz; Conrad Winkeler 1421/22 Görlitz (u. ö.). Vgl. auch Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 69; Peter Fleischwynkil 1415 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 10, S. 263) Ggd. Kamenz. Pezolt von der owe in Görlitz heißt seit 1305 nach s. Hof „in deme winkele“ auch Pezolt in dem wickele (##Jecht, R., Beitr. z. Görlitzer Namenkde. (Neues Lausitz. Magazin 68, 1892, S. 1 - 49).## 26).


Wolfsdorf (Liegnitz [20] Grünberg [2]).

Dorf im Kr. Goldberg, Kr. Sagan, Kr. Neumarkt.


Wurbs (Liegnitz [7]), Worbs (Liegnitz [3]): aus Wurbis (Worbis) b/Bautzen.


Wirbs (Liegnitz [15]): aus Wirbitz. Vgl. Wirbis 1374 Liegnitz.


Wünsch(e) (Görlitz [60]! Liegnitz [6] Sagan [6] Hirschberg [5] Ratibor [0]!), Wünschmann (Görlitz [5]), Wündisch (Beuthen [4]).

Zusammengezogen aus Windisch(mann), d. i. der Wende; daher in der Oberlausitz am häufigsten. Vgl. auch Bemischman u. Deutschmann und den Ortsnamen Wünschendorf