Schlesisches Namenbuch/109

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Schlesisches Namenbuch
Inhaltsverzeichnis  |  Literaturverzeichnis
Benutzte Adressbücher  |  Abkürzungen
I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

Alphabetisches Namenverzeichnis  |  Karte
<<<Vorherige Seite
[108]
Nächste Seite>>>
[110]
Bahlow Schlesisches Namensbuch index.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Peter k. tabernator 1394 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 107); Cunczchyn kelner = C. cellerarius ducis 1380 Liegnitz (##Schöppenbuch 19a, 29a), Johannes Wilhelmi kelner des Klosters Leubus 1409 (Urkundenbuch## Liegnitz S. 284). Vgl. Weynkelner 1568 Görlitz.


Kirchner (Görlitz [21] ##( [21] Liegnitz [19] Hirschberg [14] Sagan [9] Grünberg [7] Brieg [9] Neisse oft, Ratibor [7] Neustadt [4] Oppeln [7] Beuthen [10]).

Mhd. kirchenaere „Küster, Kirchendiener“, noch heute in Thüringen und Vogtland gebräuchlich. In Schlesien erst später zugewandert; in alter Zeit nur Kirchindiner belegbar (14. Jahrh. in Breslau, Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 102). Erst 1547 als Familienname: Hans Kirchner in Liegnitz.


Kleiber (Liegnitz [5] Görlitz [3] Sagan [6] Neusalz [5]).

Der Bauhandwerker, der die Wände mit Lehm verputzt, Lehmwände macht. Die Mehrzahl der Häuser war im 14. Jahrh. noch in Fachwerk aufgeführt. - Belege: eine „wand die gebouwet vnd gekleybit was“ 1389 in Liegnitz (##Schöppenbuch, 17a); den kleybern, dy dy essen machten, 13 gr. (1377 in Görlitz); vor leymfur zu den essen 17 gr. (ebd.); Hannus cleyber 1372 Liegnitz; Familienname cleiber in Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 101). Noch 1569 in Liegnitz: Caspar Scholczen dem kleber.


Klemptner (Oppeln [4] Liegnitz).

Der Klempner, südd. Spengler. In Altschlesien gewöhnlich klemperer (mhd.-ober##deut.## klampfer). Zum t vgl. Heptner. Bei Weigand, Dt. Wb. erst 1734 belegt! Belege: Leonhart der Clemperer 1532 Liegnitz = L. Fochs der klemper 1547 Liegnitz; aber Lorentz Fux der klempner 1560 Liegnitz; Bartel Buttner, klamperer... Der new klampner 1561 Görlitz.


Knappe (Liegnitz [34] Görlitz [22] Hirschberg [5] Bunzlau [6] Neusalz [7] Öls [6] Neisse Beuthen [6]), slawisiert Knappik (Beuthen [21]).

Mhd. knappe = Geselle, besonders bei Wollwebern und Tuchmachern. Daher in Alt-Görlitz, wo die Tuchmacherei blühte, um 1500 häufige Berufsbezeichnung, auch „tuchknappe“. Vgl. Knothe, Geschichte des Tuchmacherhandwerks in der Oberlausitz (Laus. Magazin 59, 1883 4 ff.). - Belege: Hannos Knappe 1381 Sorau Land; Hans Alisscher knappe 1499 Görlitz; Zacharias Hew, ein tuchknap vom Lauban 1565 Görlitz. Vgl: auch Knappinmeistir in Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 99).


Koch (Liegnitz [25] u. ö): als Gewerbetreibender (Garkoch), aber auch in privaten u. herzogl. Diensten (dort unter dem Küchenmeister). Schon früh Familienname: Henlin, Diterich u. Niclos koch, Brüder 1345 Breslau; Joh. koch der wiltbreter 1365 Breslau; Hannus koch [des Herzogs] 1372 Liegnitz.


Kober (Liegnitz [10] u. ö.): Der Schmied (tschech. kovar). - Belege: Georg Cobir 1372 Liegnitz; Hensil Cobirman 1372 Liegnitz (Familienname Kovermann). Vgl. Ortsname Kober(o)witz usw.


Köhler (Görlitz [43] Liegnitz [31] Hirschberg [16] Sagan [8] Glatz [5] Neustadt [7] Beuthen [23]), -t.

Mhd. koler „Kohlenbrenner, Köhler“. - Belege: Schon früh Familienname: Frix Koler sutor 1348 Liegnitz (Urkundenbuch## S. 110); Hensil Koler der drotcziher 1372/81 Liegnitz; Hartman (Hartlib, Hartusch) koler 1356 ff. Breslau.


Körber (Liegnitz [14] Görlitz [6] Grünberg [3]; OS [0]!), entrundet Kerber (Sagan [11]).

Der Korbmacher (mhd. korber; Lexer 1679). Nach Reichert aber Herkunftsname: aus der Ortschaft Körber in Böhmen (vgl. den Beleg Korbirman!). - Belege: Peter korber 1385 Liegnitz; Hannos K. 1381 Sorau Land; Heinrich K. 1466/67 Görlitz. In Alt-Breslau neben Korbir auch Korbirman! Schreibfehler für Kobirman (Liegnitz)?


Körner (Görlitz [12] Liegnitz [11] Neusalz [6] Sagan [8] Hirschberg [7]).

Im Mittelalter der Kornmeister (frumentarius), der auf Königshöfen, in Klöstern oder Städten die fälligen Naturalleistungen an Getreide einnahm, verwaltete