Stephansdorf

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Disambiguation notice Stephansdorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Stephansdorf.

Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Stephansdorf

Einleitung

Der Ort Stephansdorf in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Stephansdorf zu Polen; seit 1945 polnischer Name: Radzikowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Stephansdorf, ein Angerdorf mit stattlichen Bauernhöfen in fränkischer Bauweise, liegt 6 km nord-westich von Neissew an der Straße über Heidersdorf, 200 m über NN. Durch das Dorf fließt die Tellnitz. Der Bahnhof ist die erste Station nach Neisse auf der Strecke nach Kamenz, eine Omnibuslinie fuhr durch den Ort, es gab eine Poststelle. Auf dem Gelände des früheren Exerzierplatzes wurde 1927 der Neisser Flugplatz für den Luftverkehr Gleiwitz-Neisse-Hirschberg angelegt.

Zur Geschichte
Ein Steinbeil (um 3000 v. Chr.), Gefäßscherben (800-500 v. Chr.), und Pfostenlöcher deuten auf eine frühzeitige Besiedlung der Gegend hin. 1291/92 wurde aus drei älteren Ansiedlungen das deutsche Dorf gegründet. Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren in „Steffansdorf“ 60 kleine Huben, von denen die Kirche 2, der Scholze 6 und ein Wirtis Cocus 1 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad besaßen. Eine Liste von 1414 mit Bauern und Landleuten weist fast ausschließlich deutsche Namen auf. Als 1769 Kaiser Joseph II. zu Besuch in Neisse war, führte ihm König Friedrich d. Gr. auf dem Glände zwischen Heidersdorf, Stephansdorf, Sengwitz und Rieglitz die Seydlitzsche Kavallerie vor. Während der Belagerung Neisses im Jahr 1807 hatten die Bewohner sehr unter Drangsalierungen durch Franzosen und Württemberger zu leiden.

Die Gemeinde
Stephansdorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauergutsbesitzer Josef Herde) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf. Im Ort war seit 1906 die Station der Marienschwestern.

Kirchen
Die katholische Kirche St. Bartholomäus wurde 1335 erstmals urkundlich erwähnt. Der Bau stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Turm wurde 1685 vollendet. Eine Glocke mit Reliefverzierungen wurde 1753 gegossen. Kirchweih war am Sonntag nach Allerheiligen. Seit 1654 hielt die Gemeinde zu Maria Heimsuchung (2.7.) einen in einem Gelöbnisbrief versprochenen Gottesdienst mit Prozession ab.
Pfarrer waren seit 1892 Joseph Hartmann, seit 1903 August Metzner, seit 1916 Rudolf Graupe, 1928-1945 Otto Schubert.
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. Schulen
Die erste Nachricht über eine Schule stammt von 1580. Im Jahr 1811 wurde ein Schulhaus gebaut, 1880 folgte ein zweistöckiges Haus, das 1925 von 84 Kindern in 2 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Hugo Rosmus, Lehrer Kurt März (auch 1939); 1935 und 1939: 1. Lehrer Paul Ronge.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 989 ha groß. 1509 kaufte die Stadt Neisse die Scholtisei und teilte sie in 3 Bauerngüter auf. Ein Bauerngut mit 56 ha war seit Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie Janisch. Die Stephansdorfer Äcker besitzen den humusreichsten Lehmboden im Neisser Kreis, die Bauern waren wohlhabend.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 445 Einwohner, 62 Stellen
1845: 571 Einwohner, 83 Häuser
1895: 665 Einwohner (2 ev.), 88 Häuser, 139 Haushalte
1939: 555 Einwohner, 132 Haushalte

Im Jahr 1937 gab es im Ort: 1 Bäcker, 1 Brennmaterialienhandlung, 1 Fleischer, 1 Friseur, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarenläden, 1 Mühle, 1 Sattler, 4 Schmiede, 2 Schuhmacher, 1 Stellmacher, 1 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse. Es gab eine Elektrizitätsversorgung.

Im Dorf wohnten 1935:

Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945



Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Die nächste evangelische Kirche war in Neisse

Katholische Kirchen

  • Die katholische Kirche war im Ort.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Stephansdorf (Landkreis Neisse) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormononen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge einsehbar sind: https://www.familysearch.org/search/catalog

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Stephansdorf

Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Weitere Webseiten

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