Topographia Bavariae/017

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Topographia Bavariae
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Bayern/ vnd dann wider auß selbigem Laude/ hieher kommen. Jn der Franckfurter Frühlings Relation deß Jahrs 49. stehet daß/ im gemeldten 48. Jahr/ Ardingen/ von den besagten Verbundenen gäntzlich eingeäschert worden seye/ ohnangesehen die Jnwohner zuvor sechstausent Gulden Brandschatzung bezahlt hätten. Jm 6.tom. Theatri Europaei wird die Vrsach dessen gesetzt, weilen die Reichs Völcker allhie Posto fassen wolten/ daß solcher Orth jhnen nit zu nutzen gedeyete.

Freising/ Fruxinum.

Diese Bischoffliche Residenz Statt ligt an der Mosach/ so sich bald hernach in die Jsar ergeust/ ziemlich lustig vnnd anmuthig/ vnnd etwas in der Höhe/ sonderlich das Fürstlich Bischoffliche Schloß auff einem Berg/ da es schönes lauters Wassers gibt; wiewol es/ wann man von Mönchen/ so fünff kleine Meylen von hier gelegen/ hieher reyset/ ziemlich Morast hat/ vnd das weite Feld herumb/ nach Gelegenheit deß Landes/ etwas rauch/ doch fruchtbar ist.

      Bischoff Otto/ Marggraf Leopolds von Oesterreich Sohn/ der Anno 1158 gestorben/ vnnd allhie begraben ligt/ hat die schöne deß besagten Bergs/ vnd dieser Statt (von der man 9. Meylen nach Augsburg hat) Gelegenheit/ im fünfften Buch am 24. Capitel/ beschrieben/ auß welchem P.Bertius seine Beschreibung genommen hat. Man kan auch da schöne Jagten anstellen/ vnnd ist der nahgelegene Forst zum bawen und brennen/ den Bürgern gar nützlich. Man hält darfür/ daß diese Statt seye gebawet worden/ zu der Zeit/ als die Römer diesen Theil deß Bäyerlands/ so von dem Gestad der Thonaw/ biß an die Alpen sich erstreckt/ durch ihre Landpfleger haben verwalten lassen. Man will auß/ daß allbereyt vmbs Jahr 444. eine Kirch/ zu Ehren der Junfrawen Mariae auf dem Berg allhie seye erbawet worden/ welche/ vnnd nicht S.Peters Capell/ wie Theils gewolt/ die erste gewesen. Von dem Benedictiner Closter WeichenStephan/ so bey dieser Statt/oben auf dem hohen Berg Tetmos, oder Tetmons ligt/ schreibet. Gaspar Bruschius, daß daselbst zu höchst auff dem Berg ein Schloß gestanden/ in welchem König Pipinus aus Franckreich/ Jtem Carolomannus, Hoff gehalten haben. Besiehe von diesem Closter/ vnd Abbtey/ Weichen Stephan/ tom.3. Metrop. Salisburg. fol. 445. seq. Jtem von S.Andreas Weltlichem Stifft oder Probstey/ oder Collegiata Ecclesia Canonicotum seculatium, auf dem Berg, wie auch S.Johanns deß Täuffers Stifft/ oder Probstey allhie/ tom.2. Metrop. folio 106.&435. seqq. daselbst ingleichem f.527.seqq. Von dem Newen Stifft/ oder Nova Cella, einem Closter oder Probstey/ Praemonstratenser Ordens/ ausser der Statt Freysingen/ wo die Jsar vnd Mosa zusammen fliessen/ gelegen/ zu lesen; daselbß in der Kirchen die H.Marinus vnd Teclanus, vnd in dises Closter Filial Kirchen zu S.Michael in Dintenhausen/ der H.Eberhard/ den man einen Viehhirtee selbigen Dorffs gewest zu seyn halten thut/ ruhen; zu welches letzten Grab vil Walfahrten geschehen/ darauß man die Erden nimbt/ vnd solche in die Häuser vnd Ställe thut/ vnd dem Viehe gebrauchet. Zu dem besagtem New Stifft zu S.Peter vnd Paul/ gehöret die Herrschafft Eberstorff in Vnder Oesterreich: Vnd dann/ so ist von S.Veit Stifft nahend der Statt/ so eine Probstey/ auch gemeldtes Buch/ oder Metropolis Salisburg. tom.5. fol.435. zu sehen. Es hat diese Statt zu underschiedlichen Zeiten/ sonderlich von den Vngarn/ vil außgestanden; vnd ist An.1086. von den Sachsen/ in den Osterfeyrtagen/ als sie wider Käyser Heinrichen gekrieget/ eingenommen wordee; hat auch Hertzog Heineich der Eylffte in Bäyern den Geistlichen zu Freysing jhre Flecken vnnd Vesten zerbrochen/ vnd Freising hart gestrafft/ weil sie es mit Hertzog Welphen hielten vnd zoge Er vnd Käyser Conrad der Dritte/ dafür; wie Aventinus schreibet; vnnd brandte diese Statt zun Zeiten Käysers Friedrichs deß Ersten/ Anno 1159. etliche wenig Monat/ nach dem Bischoff Otto/ der Historicus, gestorben war/ mit dem Thumb/ allen Kirchen vnd Zierden/ gar auß. Anno 1632, im Aprilen/ ward sie vom König aus Schweden eingenommen.