Waltdorf

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Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Waltdorf

Einleitung

Der Ort Waltdorf in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Waltdorf zu Polen; seit 1945 polnischer Name: . Prusinowice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

Allgemeine Information

Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
(Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.


Geographische Lage
Waltdorf liegt 9 km nordöstlich von Neisse an der Straße über Struwendorf-Bösdorf, 175 m über NN. Durch den Ort fließt die Tellnitz, die früher fischreich gewesen ist. Der nächste Bahnhof ist Bösdorf (4 km) an der Strecke Neisse-Brieg, der Ort lag an einer Omnibuslinie, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte
Zum ersten Mal wird der Ort in einer Urkunde von 1297 erwähnt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß „Walthdorf“ 55 kleine Huben, von denen der Kirche 3, dem Scholze 2 und 1 Schenke und 2 Mühlen mit 4 Rädern und einem Reynoldus 10 Huben gehörten. Anfang des 15. Jahrhunderts ist der Ortsname „Waltzdorf“. 1837 vernichtete ein Großfeuer den Kirchturm, die Schule und mehrere Gebäude.

Die Gemeinde
Waltdorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Stellenbesitzer Paul Michalke) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Groß Neundorf, das Standesamt war im Ort, ebenfalls seit 1927 hier eine Station weltlicher Schwestern. Es gab einen Sportverein.

Kirchen
Die katholische Kirche (Patrozinium St. Marcellus und St. Michael) wird 1305, ein Pfarrer 1300 erstmals urkundlich erwähnt. 1913/14 wurde die Kirche erneuert. Jungkirmes war am 4. Sonntag nach Ostern, Altkirmes (Kirchweih) am Sonntag nach St. Martin (11.11.).
Pfarrer waren seit 1886 Emanuel Herrmann, 1915-1945 Joseph Göbel.

Schulen
Für 1651 nennen die Visitationsberichte einen Kirchschreiber. 1784 war ein Schulhaus vorhanden; das zweistöckige Gebäude stammt von 1894, das 1925 von 103 Kindern in 3 Klassen besucht wurde.
Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Alois Klimke, Lehrer Max Puppke; 1935: 1. Lehrer Paul Heidelmeyer (auch 1939), Lehrer Georg Schwob; 1939: Lehrer Josef Tilgner.
Bekannte Personen des Ortes:
In Waltdorf wurde um 1630 als Sohn eines Müllers der spätere Domkustos in Breslau, Prälat Johann Heinrich Heymann von Rosenthal geboren (+ 1691).
Besitzer des Ritterguts war von 1835 bis 1849 Eduard Graf von Reichenbach, ein Wegbereiter der Bauernbefreiung. In seinem Haus, „in dem kleinen säulegetragenen Schlößchen in anmutiger Gegend wimmelte es bald von ehemaligen Staatsgefangenen, fortgejagten Professoren, Studenten und abgesetzten Kaplänen“.
Hoffmann von Fallersleben sammelte hier Volkslieder für sein „Waltdorfer Liederbuch“.

Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 855 ha groß. Flurnamen sind: Ditscheberg, hinter dem Drehhalße (1734), schwarzer Grund, Hanflängen, große und kleine Heyde, die Hofäcker, Lehmschlag, Mühlputsch, der niederste Rohn, 30 Ruten, auf den Schlägen, Schmalmitzen, Stöckicht, Wolfhöhe. Das Dorf liegt in dem fruchtbaren Ackerstreifen zwischen Tellnitz und Neiße. Das Rittergut 193 ha) war im Besitz des Preuß. Domänenfiskus, 153 ha waren an die Familie Scholz verpachtet. Die Pfarrwidmut war 75 ha groß.

Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:

1784: 71 Stellen
1845: 770 Einwohner (21 ev.), 133 Häuser
1895: 999 Einwohner (6 ev.), 174 Häuser, 240 Haushalte
1939: 827 Einwohner, 213 Haushalte

Es gab im Ort eine Gärtnerei und eine Gutsziegelei.

Im Jahr 1935 wohnten im Ort:

Ende der Buchabschrift

Flucht und Vertreibung 1945: Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: Landkreis Neisse/Fluchtberichte


Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

  • Die evangelische Kirche war in Neisse.

Katholische Kirchen

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Adressbücher

Ortsfamilienbücher

  • Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien

Militär- und Kriegsquellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

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Anmerkungen

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

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