Schweinesbein (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Ahnherr aller SCHWEINESBEIN ist der ~1150 <ref>Orig. Urkunde [[Staatsarchiv Augsburg]] →Sign. Reichsstift Kaisheim Urk. 5</ref> und 1193 <ref>Orig. Urkunde [[Staatsarchiv Augsburg]] →Sign. Reichsstift Kaisheim Urk. 11 a <sup>(''vormals:'' Kaiserselekt 553)</sub></ref> in Urkunden des [[Reichsstift Kaisheim|Reichsstiftes Kaisheim]] genannte [http://books.google.de/books?id=CVowAAAAYAAJ&q=Suinesbiunt&dq ''Otto de Suinesbiunt''], Lehnsmann zu [[Schweinspoint]]. – Der Ort war ein [[Lehen]] der [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45541 Grafen von Lechsgemünd-Graisbach.] | Ahnherr aller SCHWEINESBEIN ist der ~1150 <ref>Orig. Urkunde [[Staatsarchiv Augsburg]] →Sign. Reichsstift Kaisheim Urk. 5</ref> und 1193 <ref>Orig. Urkunde [[Staatsarchiv Augsburg]] →Sign. Reichsstift Kaisheim Urk. 11 a <sup>(''vormals:'' Kaiserselekt 553)</sub></ref> in Urkunden des [[Reichsstift Kaisheim|Reichsstiftes Kaisheim]] genannte [http://books.google.de/books?id=CVowAAAAYAAJ&q=Suinesbiunt&dq ''Otto de Suinesbiunt''], Lehnsmann zu [[Schweinspoint]]. – Der Ort war ein [[Lehen]] der [http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/artikel/artikel_45541 Grafen von Lechsgemünd-Graisbach.] |
Version vom 19. September 2017, 22:23 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Europa > Bundesrepublik Deutschland > Bayern > Regierungsbezirk Schwaben > Landkreis Donau-Ries > Schweinspoint
- AD 1479 Abwanderung nach Franken (Mittelfranken)
Der Familienname SCHWEINESBEIN ist kein Berufsname, wie man heute meinen könnte, sondern der Name eines 950 Jahre alten schwäbisch-fränkischen Geschlechts welches auf den althochdeutschen Flurnamen SUINESBIUNT zurück geht. Später wurde daraus auch der Ortsname Schweinspoint.[1]
- SUINES = Schweines
- BIUNT = eingezäuntes Stück Land / (Mhd.) →biunde / (Ahd.) →biunt(a) – Bein – Baind(t) – Point
Point (Toponym) Im baierischer Sprachraum bedeutet →Point, das sich aus dem althochdeutschen Begriff →biunta – später →Beunde herleitet, ein kleines Gütleranwesen oder eine umzäunte Flur im Besitz des Grundherren.
- Fränkisch →boiner (bainer)
Der uralte, seit dem 11. Jahrhundert nachweisbare, Familienname SCHWEINESBEIN zählt zu den ältesten Familiennamen Bayerns und bedeutet nichts anderes als "Schweinesland".[2]
Varianten des Namens
- de Suinesbiunt ~1074
- de Swinisbiunt ~1295
- Schweynisbain ~1446
- Schweinesbein ~1560
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut |
---|---|
<lastname-map size="200">Schweinesbein</lastname-map> | <lastname-map size="200" mode="abs">Schweinesbein</lastname-map> |
Bekannte Namensträger
- Leonhard Schweynisbain (1533–1583) Bauer & Müller zu Kronmühle
- Adam Schweinesbein (1594–1656) Wirt & Gastgeber zu Pleinfeld
- Hannß Adam Schweinesbein (1629–1700) Wittum-Köbler zu Indernbuch
- Michael Schweinesbein (1657–1722) Köblergütler zu Indernbuch
- Johann Jacob Schweinesbein (1685–1751) Köblergutsherr zu Indernbuch
- Johann Michael Schweinesbein (1723–1782) Bauer zu Indernbuch
- Georg Philipp Schweinesbein (1753–1809) Halbbauer zu Indernbuch
- Matthias Schweinesbein (1789–1848) Landwirt zu Indernbuch
- Georg Schweinesbein (1831–1931) Ökonom zu Indernbuch →Der 100jährige Altsitzer vom Zahnbauer-Hof. [3]
- Johann Georg Schweinesbein (1882–1967) Schlossermeister & Maschinenbaumeister zu Kiel
- Michael Schweinesbein (1885–1918) Gutsverwalter & Diakon zu Obertheres
- Karl Schweinesbein (1891–?) Müllermeister auf der Unteren Papiermühle zu Treuchtlingen
Sonstige Personen
- Hildegard de Suinesbiunt (16. August 1074 genannt) [4] Nonne im Kloster Heilig Kreuz Donauwörth
- Otto de Suinesbiunt (~1150 [5] und 20. Januar 1193 [6] urkdl.) Lehnsmann zu Schweinspoint & Ahnherr aller Schweinesbein
- Diopuldo de Swininspiunde (1156–1225) Castellan [7] > Heerführer [8] > Ordensbruder [9]
- Eberhardus Pincerna de Swinisbiunde (20. Mai 1279 urkdl.) Porculator zu Schweinspoint
- Hansen Schenck von Swinisbiunt (23. Februar 1371 urkdl.) [10] Pfleger zu Rain am Lech
- Ludwig Schenck von Schweinespeunt (16. Januar 1423 urkdl.) [11] Verkauft Schweinspoint an Erbmarschall Haupt II. von Pappenheim
- Bertilia Schenckin von Schweinespeunt (1428 genannt) [4] Nonne im Kloster Niederschönenfeld
- Wilhelm Schenck von Schweinespeunt (1432 genannt) [12] Landrichter zu Dachau
- Konrad Schenck von Schweinespeunt (1435 genannt) [4] Landrichter zu Wolfratshausen
Geschichte
Das uralte Geschlecht SCHWEINESBEIN lässt sich seit 1074 in Schwaben / Oberbayern und später in Franken (Mittelfranken) nachweisen, aber schon mit den Kelten (740–450 v. Chr.) sind die ersten Vorfahren ins Land des späteren Sualafeldgau gekommen.[13]
Die Familie beschäftigte sich in den dichten Eichenwäldern über der Thonau (Donau) mit der Zähmung und Aufzucht von Wild- oder Wollschweinen, woraus sich der Flurname, welchen auch die Familie trägt, erklärt.[14]
Ahnherr aller SCHWEINESBEIN ist der ~1150 [15] und 1193 [16] in Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim genannte Otto de Suinesbiunt, Lehnsmann zu Schweinspoint. – Der Ort war ein Lehen der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach.
1423 verkaufen Ludwig Schenck von Schweinespeunt und seine eheliche Wirtin Katharina Haffenberger ihr Anwesen mit Haus und Hof, sowie den ganzen Ort Schweinspoint an Erbmarschall Haupt II. von Pappenheim. Danach übersiedelt die Familie nach Franken, hierbei geben sie auch noch ihr Adelsprädikat auf und nennen sich ab 1446 SCHWEYNISBAIN.
Drei Generationen später, in Mittelfranken, sitzt die Familie rund 100 Jahre auf der Kronmühle bei Allersberg und im Nachbarort Polsdorf. – Adam Schweinesbein taucht 1618 in einem Gültbuch als Wirt und Gastgeber zu Pleinfeld auf, sein Filius Hanns Adam Schweinesbein wird 1656 der erste Köblergutsherr zu Indernbuch bei Weißenburg in Bayern.
Der Zahnbauer-Hof ist bis heute im Besitz der Familie, auch wenn dort keine Landwirtschaft mehr betrieben wird.
Wie andere namensgebende Geschlechter, haben auch die SCHWEINESBEIN, schon sehr früh eigene Familienzeichen in Gebrauch. So führt die Familie seit dem 12. Jahrhundert, selbstredend, ein scharzes Wildschwein im Schild, Banner, Siegel und Wappen.[17]
Familiensiegel
Wachssiegel
- Rundsiegel mit Namenumschrift (Siegel 3) – im Zentrum, ein nach links schreitendes Wildschwein auf gestrecktem Dreieckschild.
- Orig. Urkunde vom 23. Februar 1371 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München →Sign. Kloster Neuburg a. d. Donau – Benediktinerinnen Urk. 107
Papiersiegel
- Ovales Wappen mit Namen auf Papier-Quadrat – im Schilde ein Wildschwein, sowie ein zweites Wildschwein auf dem Helm.
- Orig. Urkunde vom 16. Januar 1423 Staatsarchiv Nürnberg →Sign. Herrschaft Pappenheim Urk. 431 bzw. (1423-1-16)
Stammwappen
Wappen I
- Im Schilde ein schwarzes Wildschwein auf rotem Feld – auf dem Spangenhelm mit schwarz-roten Decken, ein Wildschwein stehend.
- Orig. Wappen um 1520 Tempera auf Papier / Stammbaum der Grafen v. Lechsgemünd-Graisbach / Bay. Hauptstaatsarchiv München →PLS 20593
Wappen II
- Im Schilde ein steigender schwarzer Eber mit seinen Hauer – Gekrönter Helm, der Eber stehend – Decken schwarz. [18]
- Johann Siebmacher großes und allgem. Wappenbuch -Band 81- abgest. bay. Adel →Seite 61 – Tafel 37
Grundbesitz und Kirchensatz
Schwaben / Oberbayern
Neben dem altem Stammsitz zu Schweinspoint (ca. 1400 m nördlich von Kirche und Schloss Schweinspoint) [19] gehörten noch eine Hofstatt zu Weilheim, ein Hof zu Sehensand, mehrere Güter in Rennertshofen, ein Gut zu Ortlfing, das "Trurengut" und das "Erlingsgut" sowie weiterer, anderer Besitz der Familie.
» Kirchensatz (Patronatsrecht) für Schweinspoint (bis 1430), Rohrbach (1416−1479), Trugenhofen und Marxheim.
Aller Grundbesitz und Kirchensatz werden bis 1479 Verkauft, danach Abwanderung nach Franken (Mittelfranken).
Mittelfranken
Von dem großen Mühlenanwesen zu Kronmühle, stand bis in die 1980er Jahre noch das stattliche Wohnhaus. Viele Teiche und der alte Mühlbach zeugen von der langen Vergangenheit als Mühlenbetrieb. – Keinerlei Spuren haben die Höfe im Nachbarort Polsdorf hinterlassen.
Das alte Gasthaus in Pleinfeld konnte nicht mehr gefunden werden, wahrscheinlich ist es beim großen Schwedeneinfall 1632, inmitten des 30-jährigen Krieges,[20] bei dem der halbe Ort Pleinfeld zerstört wurde, mit untergegangen.
In Burgsalach und Indernbuch hingegen finden sich aber noch viele Anwesen im Familienbesitz.
Literaturhinweise
- Das Wappenbuch des Conrad Grünenberg von 1483 © Konstanz 1483 →Seite CXXVIII b
- Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Baiern III © Ulm 1797 im Verlag der Stettinischen Buchhandlung →Seite 324
- Landkreis Donauwörth: Werden und Wesen eines Landkreises © 1966 Hoeppner, München/Aßling →Seite 39 & 43
- Die Urkunden des Reichsstiftes Kaisheim 1135–1287 © 1972 Schwäbische Forschungsgemeinschaft e.V. Augsburg →Seite 6
- Die Wappen der deutschen Landesfürsten / Johann Siebmacher © 1981 Verlag Bauer & Raspe →Seite 134
- Altdeutsches Namenbuch © 1983 Ernst Wilhelm Förstemann →Seite 475
- Chronik Burgsalach – Indernbuch – Pfraunfeld © 1995 Karl Treiber →Seite 166–386
- dtv-Atlas Namenkunde: Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, © 1998 Konrad Kunze: Auflage 2004, ISBN 3-423-03266-9 →Seite 103
- Kloster Kaisheim: Rechts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte © 1999 Birgitt Maier ISBN 3-922518-25-7 →Seite 351, 366, 408, 409
- Historischer Atlas von Bayern / Donauwörth © 2008 Doris Pfister ISBN 978-3-7696-6855-1 →Seite 134 und 398
- Historisches Ortsnamenbuch von Bayern / Der ehemalige Landkreis Donauwörth © 2009 Judith Keller ISBN 978-3-7696-6864-3 →Seite 237–239
- Volltextsuche nach Schweinesbein in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Daten aus FOKO
<foko-name>Schweinesbein</foko-name>
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Schweinesbein.
Daten aus GedBas
Metasuche
zum Familiennamen: Schweinesbein
Karten
BayernAtlas BayernAtlas-noUTM BayernAtlas-oldLayer
Genealogie
- Weitere Daten zum Familiennamen SCHWEINESBEIN
- Archiv der GFF in Nürnberg
- INDEX PERSONARUM – Die GFF-CD zur Personengeschichtsforschung.
Anmerkungen
- ↑ Vor 1870 Schweinespaint > vor 1717 Schweinespeunt > vor 1400 Swinisbiunt > vor 1295 Suinesbiunt
- ↑ dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet, Deutscher Taschenbuch Verlag 1998. →Seite 103
- ↑ Chronik Burgsalach - Indernbuch - Pfraunfeld →Seite 166–167
- ↑ 4,0 4,1 4,2 Kollectaneen-Blatt für die Geschichte Bayerns →Band 21 - Seite 153 *siehe dazu auch den Hinweis unten
- ↑ Textabdruck Urkunde 5 Württembergisches Urkundenbuch Online
- ↑ Textabdruck Urkunde 11a Bayerische Staatsbibliothek (BSB) – Regesta Imperii
- ↑ Artikel Rocca d'Arce. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Abschnitt Früher Tod und Schwächung der staufischen Macht (1197) im Artikel Heinrich VI. (HRR). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Artikel Deutscher Orden. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- ↑ Orig. Urkunde →Siegel 3 (Hans der Schenck von S.). In: Monasterium.net Europas virtuellem Urkundenarchiv.
- ↑ Orig. Urkunde Staatsarchiv Nürnberg →Sign. Herrschaft Pappenheim Urk. 458
- ↑ Johann Siebmacher großes und allgem. Wappenbuch -Band 81- abgest. bay. Adel →Seite 61 – Tafel 37
- ↑ DNA-Genealogie Untersuchung im Jahr 2013 u. a. bei iGENEA
- ↑ Geschichte Donauwörth (975/976) und Schweinspoint (~1150)
- ↑ Orig. Urkunde Staatsarchiv Augsburg →Sign. Reichsstift Kaisheim Urk. 5
- ↑ Orig. Urkunde Staatsarchiv Augsburg →Sign. Reichsstift Kaisheim Urk. 11 a (vormals: Kaiserselekt 553)
- ↑ AD 1196 in der Bilderchronik Liber ad honorem Augusti sive de rebus Siculis (Codex 120 II), Burgerbibliothek Bern. →Folio 133r
- ↑ Das v. Rumohr'sche Wappenbuch gibt das Wappen so: im S. ein steigender # Eber mit s. Hauer. Gekr. Helm: der Eber stehend. Decken #. (# schwarz)
- ↑ Sonderbriefmarke 150 Jahre Stiftung St. Johannes Schweinspoint (9. September 2010)
- ↑ Artikel Dreißigjähriger Krieg. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Hinweis zu Anmerkung 4. →Kollectaneen-Blatt für die Geschichte Bayerns (Bd. 21, S. 153) – die hier genannten Barbara (1119) und Konrad (1165) gehören zur Familie der Schencken zu Schweinsberg (Hessen). Vgl. Georg Rüxner (Turnierbuch) →Seite LXXV und LXXXII.
Varia
- Laut Genanalyse stammen die SCHWEINESBEIN in Agnatischer Linie vom Urvolk der Kelten ab.
- Die Kronmühle wird laut der Monumenta Boica Nr. 47 S. 32 (Urbar des Burggrafenthums Nürnberg) erstmals um 1361/64 genannt.
- Auf der Wülzburg und Willibaldsburg sowie in Neuburg an der Donau leistete Georg Schweinesbein von 1853 bis 1859 seine Militärzeit ab.
- Auf dem Zahnbauer-Hof wurde die Landwirtschaft vor Jahren eingestellt, der Hof ist Firmensitz der SCHWEINESBEIN Funk- und Kommunikationstechnik.
- Die Untere Papiermühle zu Treuchtlingen, auch hier sitzt ein Familienzweig des Geschlechts SCHWEINESBEIN →ban Schwainesbain
- In Burglengenfeld (Oberpfalz) gibt es ein weiteres Mühlenanwesen SCHWEINESBEIN.
- In Weißenburg in Bayern wurde 1999 die SCHWEINESBEIN GmbH Stahlformen- und Werkzeugbau gegründet.
- 950 Jahre – Familie und Geschlecht – SCHWEINESBEIN (1074 – 2024) →Siehe Diskussion
Weblinks
- Burg Schweinspoint
- Gemeine Marxheim
- Markt Allersberg
- Markt Pleinfeld
- Gemeinde Burgsalach
- Jura – Anlautertal
- Burg Lechsgemünd PDF-Datei © 2011, Manfred Hiebl
- Baudenkmäler Marxheim PDF-Datei © Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Stand 17.01.2017)
- Artikel Diepold von Schweinspeunt. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Untere Papiermühle (Treuchtlingen). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Familienforscher
- Schweinesbein Familienforscher und Autor dieser GenWiki Seite. Die Einträge und Daten unterliegen dem Urheberrecht. Alle Rechte vorbehalten. © 2013