Amt Steinbach (Berg)

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Disambiguation notice Amt Steinbach ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Amt Steinbach.


Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis > Herzogtum Berg > Amt Steinbach


Einleitung

Herzogtum Berg (historisch). Heute: Bundesrepublik Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Oberbergischer Kreis.

Allgemeine Information

  • Von dem Ambt Steinbach. Solches besteht aus 9 Kirchspielen, als 1. Wipperfurth, 2. Lindlar, 3. Oberrath, 4. Bechen, 5. Ulpe, 6. Kürten, 7. Hochkeppel, 8. Wipperfeldt, 9. Engelskirchen.
  • Die 3 ersten Kirchspiel sind die größten und alle zusammen der Catholischen Religion zugethan. Es ist zwar ein sehr großes Ambt, aber wegen der vielen unfruchtbahren Berge etwas rauh, und träget daher fast nirgends nichts als Haberfrüchte. Obsfrüchte sind darin wenig anzutreffen, hingegen findet mann desto mehr Rindvieh und Schwein. Hauptwaldungen hat es nicht, sondern nur gleichsam Büsch zum Brennholz und Reif zu den Fässern daraus zu machen, von welchem sich nicht wenig Menschen in dem Ambt ernehren, sintemahl solche alle nacher Cöln oder Bonn gebracht und daselbst verkauft werden. In dem Dorf Lindlar wohnen vorizo viele Steinhauer, weilen daselbst schöne Stein zu Platen sich finden. (Erich Philipp Ploennies: Topographia Ducatus Montani. Beschreibung des Landes. 1715).

Politisch ökonomische Beschreibung 1740

Amt Steinbach: Dieses Amt grenzet an das preussische Amt Altena . . . Die Unterthanen haben schlechten Acker, leben aber gutentheils von denen Eisengruben und Eisenhandel. Hieselbst wohnet ein Bauer Kauert, welcher eine alte verlassene Eisengrube wieder aufgemachet und verfolget, wobei er so glücklich gewesen, dass er in Zeit von zehn Jahren über 50 000 Rthlr. profitiret. Es wird ihme ein Process gemachet, dass er dem Landesherrn den Zehnten nicht richtig abgeführet.

  • Quelle: Preussischer Kriegs- u. Domänenrat Müntz, Richter in Xanten (1732). Veröffentlichung: Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins Bd. 15 (1900), S. 170

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

  • 1500-1502 (ab 1497). Gerhard von Cobbenrode Amtmann zu Steinbach (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 27).
  • 1502-1505. Wilhelm van Reven Amtmann des bergischen Amtes Steinbach (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 27).
  • 1515-1517. Wilhelm van Nesselrode, Amtmann des bergischen Amtes Steinbach (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach).
  • 1517.31. Aug.-1529. Wilhelm von Bernsau zu Großbernsau, Bestallung als Amtmann zu Steinbach (Kurt Niederau: Zur Geschichte des bergischen Adels; die von Bernsau des 14.bis 16. Jahrhunderts, in: ZdBG, Bd. 82, S. 137).
  • 1529-1545. Adolf van Wyenhorst zu Vilkerath Amtmann des Amtes Steinbach (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach). 1530. „nach Christi Geburt und dem 5497. Jahr der Welt“ (Adelarium Erichium, Gülichische Chronic, Leiptzig 1611).
  • 1545-1564. Wilhelm van Neuhoff gen. Ley zu Eibach Amtmann des Amtes Steinbach (Gronewald: Das bergische Amt Steinb.).
  • 1566. In Waldbröl, Amt Steinbach, wird d. Reformation durch Pastor Hch. Westermann eingeführt (v. Recklinghausen, S. 332).
  • 1572. Johann van Ossenbruch Amtmann im bergischen Amt Steinbach (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 27).
  • 1631.17. Juni. Da sich gegen die Einräumung Lindlars an Schwarzenberg (Homburg-Neustadt) gewichtige Einwände geltend machten, war ihm an dessen Stelle Schloß, Freiheit und Kirchspiel Hückeswagen als bergisches Mannlehen und als eine auch äußerlich durch Marksteine und Wappen von dem übrigen bergischen Territorium abzusondernde Herrschaft überantwortet (Harleß: in ZdBG, Bd. 25, 1889, S. 26; auch Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 30).
  • 1633. Das Landgericht Lindlar, bisher zuständig für die Kirchspiele Lindlar, Engelskirchen und Hohkeppel dehnt seine Befugnis auch auf das Kirchspiel Overath aus (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 31).
  • 1634-1647. Amt Steinbach. Hans Görg v. Bellinghausen zu Altbernsau ist Amtmann (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach).
  • 1695.12. Aug.. + Rembert Dietrich von Cloeth zu Ober-Breidenbach, „gewesener Her zv Breidenbach vnd Cortenbach vnd chvrf. Ambtsverwalter zv Steinbach ...“ (Gronewald: Das bergische Amt Steinbach, S. 28).
  • 1724.24. Sept.. Zu Oberkaltenbach wird der Schultheiß des Amtes Steinbach, Jakob Diederich Litz (* Helena Wülfing, Tochter des Kanonengießereibesitzers Peter Jakob Wülfingh aus (Elberfeld) aus der Unterkaltenbach b. Engelskirchen und seine Ehefrau Anna Gertr. v. Recklinghausen), zusammen mit Konrad Clermont aus Burscheid u. Konsorten, mit den Eisenbergwerken „Das Anklebsel“ und „Der Kiefhauer Distrikt“ belehnt (Dr. Willy Esser: Der Bergische Bergbau im 18. Jahrhundert mit besonderer Berücksichtigung der Regierungszeit Karl Theodors, in: ZdBG, Bd. 55, Jg. 1925/1926, Elberfeld 1926, S. 14).
  • 1822. 3. Jan.. Öffentlicher Verkauf der im Jahr 1803 eingezogenen geistlichen Güter des Amtes Steinbach in Bensberg.

Feste Steinbach

09.11.1373 Simon von Isengarden quittiert dem Grafen von Berg über 103 einhalb Brabanter Mark, die ihm von dem Amtmann der Veste Steinbach entrichtet werden.

  • Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand Berg, Urkunden

Vogtei Steinbach

13.11.1372 Rorich von Lutzenauwe bescheinigt von Engelbrecht, dem Vogt zu Steinbach, für Donnerbüchsen 40 Gulden, jeden zu 18 brabantische Schilling, empfangen zu haben.

  • Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand Berg, Urkunden

Amt und Feste

09.05.1404 Jungherzog Adolf von Berg gelobt, die von seinem Vater wegen schuldigen Heiratsgeldes dem Grafen Heinrich von Waldeck auf das Amt und die Veste Steinbach angewiesene Rente von 300 Gulden jährlich vertragsmäßig folgen zu lassen. Ausstellungsort: Düsseldorf; Kanzleivermerk de Siberg.

  • Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand Berg, Urkunden

Amt Steinbach

24.01.1405 Jungherzog Adolf von Berg gelobt, Valentin Herrn zu Isenburg eine Forderung von 400 Gulden und eine weitere Forderung von 479 Gulden aus den Gefällen des Amtes Steinbach entrichten zu lassen.

  • Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand Berg, Urkunden

Amtmann

16.02.1411 Herzog Adolf von Berg gelobt Salentin Herrn zu Isenburg 500 Gulden zu zahlen. Mitsiegler: Albert vom Tzivel, Amtmann zu Soy, Hermann vom Tzivel, Amtmann zu Miseloh, Dietrich von Odendaele, Amtmann zu Solingen, Heincken in deme Winkel, Amtmann zu Mettmann, Johann Wyntershagen Amtmann zu Bornefeld, Wilhelm (Floetynck), Amtmann zu Angermund, Heinrich von Keppel, Amtmann zu Steinbach.

  • Quelle: Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand Berg, Urkunden

Quellen: Quellenbuch Wipperfürth 1636 - 1664 beinhaltet einige Urkunden aus dem Amt Steinbach und erhellt die Geschichte dieses Amtes 1636 - 1664. Das Buch ist im Gemeinsamen Stadtarchiv Wipperfürth - Hückeswagen einsehbar.

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Bei Auflösung des Amtes Steinbach 1806 existierten folgende Pfarrgemeinden: 1) Lindlar, St. Severin, KB ab 1644 Jahr der Pfarrgründung unbekannt. 2) Wipperfürth St. Nikolaus, KB ab 1623 bzw 1648, Pfarrgründung unbekannt. 3) Kürten, St. Johannes Baptist, KB ab 1696, Pfarrgründung unbekannt. 4) Overath, St. Walburga, KB ab 1749 5) Bechen,St. Antonius Einsiedler, Pfarrgründung unbekannt. 6) Engelskirchen, St. Peter und Paul, KB ab 1646, Pfarrerhebung 1554 7) Hohkeppel, St. Lauretius, KB ab 1736, Pfarrerhebung um 1400. 8) Olpe, St. Margaretha KB ab 1704, Pfarrerhebung 1622 9) Wipperfeld, St. Clemens, KB ab 1655, Pfarrerhebung 1665. 10) Thier, St Anna, KB ab 1795, Pfarrerhebung 1795 11) Wipperfürth lutherisch, Klüppelberg, KB ab 1788, Pfarrgründung 1788. 12) Delling, reformiert Olpe, KB ab 1755/ 1776, Pfarrgründung 1582.

Heute sind fast alle erhaltenen Kirchenbücher dieser Gemeinden vor 1800 bearbeitet. Nachfolger des Amtes wurde der Kreis Wipperfürth, der bis 1932 bestand, Hauptort war Lindlar. Im GemeindeArchiv Lindlar lagern Abschriften einiger Kirchenbücher aus dem alten Amt Steinbach vor 1809.

Genealogische Quellen

Bibliografie

Historische Bibliografie

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Amt Steinbach

Weblinks

Weitere Webseiten

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Ämter und Unterherrschaften im Herzogtum Berg (bis 1806)

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Quelle: Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898.