Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern (Brüggemann)

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Bibliografische Angaben

Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern.

  • Erster Theil: Beschreibung des preußischen Vorpommern. H. G. Essenbart, Stettin 1779.
  • Zweiter Band erster Theil: Beschreibung der zu dem Gerichtbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. H. G. Essenbart, Stettin 1784.
  • Zweiter Band zweiter Theil: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. H. G. Essenbart, Stettin 1784.

Rezeption

„Ein besonders großes Verdienst erwarb sich B. durch die von ihm herausgegebene "Ausführliche Beschreibung des Preußischen Vor- und Hinter-Pommern", I. Bd. 1779, II. Bd. in 2 Abth. 1784, und 2 Supplement-Bände 1800 und 1806. Es wird kaum eine zweite Landschaft Deutschlands in derselben Zeit zu finden sein, die ein gleich bedeutendes topographisch-statistisches Werk aufzuweisen hätte. Bewogen durch Büsching's Topographie der Mark Brandenburg, beabsichtigte B. ein ähnliches Buch für Pommern zu schaffen. Jenes enthält indeß nicht viel mehr, als ein Namensverzeichniß der Oerter mit Hinzufügung des Kreises, Amtsbezirks und der kirchlichen Verhältnisse. B. erweiterte seinen Plan, ermuntert und nachhaltig unterstützt von dem damaligen Kammerpräsidenten v. Schoening. 1771 erschien sein erster Entwurf, der bei dem General-Directorio die größte Anerkennung fand. Nach amtlich erlassener, planmäßig entworfener Vorschrift bestrebten sich Landräthe, Magistrate, Domänenbeamte, Prediger etc. die zuverlässigsten Beiträge einzusenden, während die Landesbehörden die Archive zur Benutzung boten, und B. in Stand setzten, mit den daher geschöpften Nachrichten sein Material zu berichtigen und zu vervollständigen. Damit noch nicht zufrieden, ließ er sein auf Grund dessen abgefaßtes|Werk abschreiben und sandte die betreffende Abschrift den Präpositen (Decanen) zu, mit dem Ersuchen, dieselbe jedem Geistlichen zuzusenden, um die Beschreibung der zu seinem Kirchspiel gehörigen Oerter sorgfältig zu prüfen und die Fehler zu verbessern; wo sich dergleichen nicht fänden, die Richtigkeit durch ihre Namensunterschrift zu bezeugen, was in der That von allen mit der größten Bereitwilligkeit ausgeführt wurde. Ein gleiches Revisionsverfahren veranlaßte die Kriegs- und Domänen-Kammer Seitens der Landräthe, Magistrate der Städte and andere Beamten. So erlangte das Werk eine solche Zuverlässigkeit, daß es, ein Muster für den praktischen Gebrauch der Behörden und Privatpersonen, lange Jahre als eine authentische Quelle behandelt wurde. Erst die neuere Stein-Hardenbergische Gesetzgebung, die Gemeinheitstheilungen, die steigende Bevölkerung, wachsende Cultur des Bodens und immer größere Entwicklung des Handels und Gewerbes hat Vieles so verändert, daß eine Revision des ausgezeichneten Werkes ein Bedürfniß geworden ist. — Das Werk umfaßt: Uebersicht der zu jener Zeit vorhandenen Special-, Land-, Kriegs- und Seekarten, Naturgeschichte Pommerns, Charakter und Eigenthümlichkeit des Volksstammes, Landescultur, Provinzial-Institute, Gerichte, milde Stiftungen, Verzeichnisse der adlichen Geschlechter (Groß-Grundbesitzer) in Pommern und ihrer Wappen, Vasallen-Tabelle, pommersche Regimenter und ihre Cantone, Religions- und Kirchenverfassung, Kreise, fiscalische und Privatgüter, Patrone, Forsten, Handel, Manufacturen und Fabriken, Maße, Gewichte, Straßen, Posten etc. Bei den Städten, Instituten, Stiftungen sind die wichtigsten Gründungsurkunden und Privilegien angeführt. Endlich folgen die Specialien über jedes Dorf, Weiler, Anbau.“

(Hering: „Brüggemann, Ludwig Wilhelm“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 406-407 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd11674622X.html.)

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