Berlinchen

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Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland > Provinz_Brandenburg > Regierungsbezirk Frankfurt (Oder) > Neumark > Kreis Soldin > Berlinchen

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Polnischer Ortsname Barlinek
W-Nummer (Kennziffer Verwaltungsbezirk) W51139

Gemeinden Wohnplätze Vorwerke ...

Einwohnerzahl (1846) 4131
Einwohnerzahl (1939) 7621

Zugehörige Ortsteile: Albertinenburg * Berlinchener Feld * Elisenthal * Espenbusch * Johanneshöhe * Rauschmühle * Rettungshaus * Schiefeberg * Siede * Wolfsburg

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Berlinchen " Perle der Neumark "
Bei der Wiederbesiedlung des deutschen Ostens sind es der nicht unwahrscheinlichen Sage nach Fischer gewesen, die, aus Berlin an der Spree gekommen, den Ort zu ihrer Niederlassung gewählt und in Erinnerung an die Geburtsstätte Neu - Berlin getauft haben. Die Bestrebungen der Siedler nach festerem Zusammenschluß verwirklichte der Müller Heinrich Toyte, indem er von den Markgrafen Otto und Albrecht von Brandenburg - Nebenlinie aus dem Hause der Askanier - nachstehende Urkunde zur Gründung der Stadt erwirkte und dadurch sogleich zum " 1. Bürgermeister " der Stadt wurde. Die Quelle dieses Dokuments ist das große Grenzbuch des Deutschen Ordens in Preußen. Das Original befindet sich im Deitsch - Ordens - Zentralarchiv in Wien.
Der Wortlaut der Gründungsurkunde ( Übersetzung )
Wir, Otto und Albrecht, von Gottes Gnaden Markgrafen von Brandenburg, erkennen und bekennen durch gegenwärtigen Inhalt, daß wir dem Heinrich, genannt Toyte, die Gründung unserer Stadt Neu - Berlyn übertragen haben, indem wir ihm den dritten Denar, d. i. den dritten Teil alles dessen zugestehen, was einkommt vom Gericht, von der Steuer, von den Mühlen, vom Rathhause und den Fleischscharren und von anderen Gebäuden, die zum Gebrauche der Stadtgemeinde errichtet werden, ferner was einkommt von den Hopfengärten und allen anderen Gärten. Dieser dritte Teil soll unter dem Namen einer Pachbesitzung sein Eigentum sein. Von der Mühle aber, die schon vor der Gründung der Stadt daselbst erwähnt ist, soll Heinrich die Steuer und Pacht nach wie vor als Lehen von uns besitzen. Zum augenscheinlichen Zeugnis dessen haben wir diesem Schreiben unser Siegel beigefügt. Zeugen dessen aber sind die Kriegsleute: Heinrich unser Marschall, Otto von Winninge, Johannes von Perwernitz, Theodorich von Dossa, Theodorich Levendal, Hermann Botel und Gerhard von Wrech und noch viele andere. Gegeben zu Neu - Landsberg durch unseren Notar Bertold, im Jahre des Herrn 1278 am 25. Januar
Zusammenfassende Geschichtsdaten
25.01. 1278
Die Brandenburger Markgrafen Otto und Albrecht übertragen in Landsberg / W dem Pächter der markgräflichen Mühle, Heinrich, genannt Toyte, die Gründung der Stadt Berlinchen
1280
Die Askanier erobern Bernstein, damals ein fester pommerscher Burgplatz gegen den Berlinchen schützen sollte. Anfang 14. Jahrhundert wird die bisherige Umwehrung durch Mauern ersetzt
1337
Die " Lohmühle " wird erwähnt, 1392 auch die" Vormühle ", die jedoch bereits vor der Stadtgründung bestand.
1348
Markgraf Ludwig bestätigt der Stadt die Holzgerechtsame in der Landsberger Heide
1499
Der 1. große geschichtliche Brand vernichtet fast die ganze Stadt, so das Kurfürst Joachim als Landesherr eine Abgabenfreiheit von 3 Jahren gewähren muß. Weitere große Brände sind 1608, 1617, 1630, 1665 und 1672 nachgewiesen, in denen B. fast ganz mit Kirche und Rathaus dem Feuer zum Opfer fiel. Ein weiterer Rathausbrand vernichtete 1852 den Rest amtlicher Schriftstücke aus früheren Jahrhunderten
1618 - 1648
Die Stadt leidet im 30jährigen Krieg schwer unter der Kriegsfurie, die Stadt ist fast ständig von einer der kriegführenden Armeen besetzt. Mensch und Wirtschaft leiden sehr unter Abgaben, Plünderungen und Seuchen, die Einwohnerzahl geht stark zurück
1713
Die Wochenmärkte werden eingeführt und tragen wesentlich dazu bei, den Wohlstand zu heben. Von allen Schicksalsschlägen der vorhergehenden Jahrhunderte erholte sich die Stadt sehr schnell, hat 1750 bereits 1653 Einwohner, im Jahre 1800 sind es 1834 und 1850 bereits 4322.
1756 - 1763
Der Siebenjährige Krieg bringt erneut viel Leid über die Stadt. Die Umwehrung mit ihren vier Toren ( Mühlen- und Soldiner Tor, große und kleine Wasserpforte ) verleiten zum Widerstande und brachte Elend über die Bürgerschaft ( zeitweise russische Besetzung ).
1806 - 1808, 1812 - 1813
Mit dem Durchzug der Franzosen kam eine Wiederholung der Not und Sorge. Etwa um 1805 wird die kleine Garnision, um 1800 z.B. 304 Köpfe, zuletzt eine Schwadron Dragoner, endgültig abberufen.
1810
Die Lohmühle brennt ab und wird erst 1920 als moderne Mahlmühle ausgebaut
1800 - 1850
Trotz der Rückschläge durch die napoleonischen Kriege blühen Stadt und Wirtschaftaußergewöhnlich auf: Mehr als zur normalen Versorgung der Bevölkerung nötig und über die 58 Ackerbürger hinaus, hatte die Stadt z. B. um 1800 bereits folgende Gewerbetreibende, die ihre Erzeugnisse z. T. bis ins Ausland verschickten: 41 Tuch - und Hutmacher mit weit über 100 Arbeitern, 22 Brauer, 72 Branntweinbrenner, 46 Schuhmacher, 39 Tuchmacher, 14 Schneider, 7 Böttcher usw.; insgesamt 206 Meister, 79 Gesellen sowie entsprechende Arbeiter und Lehrlinge.
1859
Die Holzgerechtsame wird den Bürgern entzogen, bis dahin hatte jedes Haus Anspruch auf jährlich kostenlos zu lieferndes Bauholz.
Ab 1860
Neben der bisher hauptsächlich benutzten Poststraße über Deetz und Lippehne nach Soldin wird die Verbindung mit der Außenwelt durch den Ausbau der Straßen über Breitebruch nach Landsberg entscheidend verbessert.
1893
Durch die Eröffnung der Eisenbahnstrecke Glasow - Berlinchen und ab 1899 bis Arnswalde wird der Grundstein für eine entscheidende Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung und zur Erhöhung der Einwohnerzahlgelegt.
Ab 1900
Wasserleitung und Kanalisation, Gas - und ab 1920 auch Elektrizitätsversorgung sowie eine Kraftwagenverbindung nach Landsberg sind vorhanden
1914 - 1918
Im 1. Weltkrieg fallen 229 Berlinchener
1920 - 1930
Aus der alten, vom Strom der Zeit unberührten Ackerbürgerstadt ist eine moderne Kleinstadt geworden, in der Handwerk und Handel sowie die stärker aufstrebende Industrie einen beträchtlichen Teil der Bewohner beschäftigt
1921
Die Stadt hat 5896 Einwohner
1939
Die Einwohnerzahl beträgt ohne Eingemeindung 7603


Genealogische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Soweit noch erhalten befinden sich Kirchenbücher und Zivilstandsregister (älter als 100 Jahre) zumeist im Staatsarchiv Landsberg/W., jüngere im Standesamt Landsberg. Eine vollständige Übersicht ist zu finden bei Grüneberg (Bestandsverzeichnis).

Kirchenbücher

siehe KB-Datenerfassungen

Zivilstandsregister

StA Berlinchen:
StAReg: 1874- StArch Landsberg/W. & StA I Berlin & StA Soldin

Andere Quellen

LDS/FHC

Grundakten und -bücher

Adressbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie


Archive und Bibliotheken

Archive

Staatsarchiv Landsberg (Warthe)

Siehe Erfahrungsbericht der Neumark-L.


Bestände in Polen

Hier ein Link zur Bestandsübersicht in polnischen Archiven.

Bibliotheken

Martin-Opitz-Bibliothek

Handbibliothek der FST Neumark

Verschiedenes

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Die Neumark-Datenbank mit fast 400.000 Einträgen wurde bis 2011 gepflegt und ist weiterhin nutzbar. Neueinträge sind dort allerdings nicht mehr möglich.

Weitere Webseiten

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).


  • Heirat in Elberfeld [Regierungsbezirk Düsseldorf, Rheinprovinz, Königreich Preußen] 21.5.1863, Bauermeister, Wilhelm August, 26 Jahre alt, * Berlinchen, Regierungsbezirk Frankfurt (Oder), 25.5.1836, Schneider, wohnhaft in Elberfeld, Sohn des in Berlinchen + Tagelöhners Samuel Bauermeister, und der in Berlinchen wohnhaften Caroline Hagemann, mit Maria Franziska Charlotte Dickmeyer, 30 Jahre alt, * Wesel 5.8.1832, Näherin, Tochter des in Wesel + Unteroffiziers Peter Dickmeyer, und der zu Mettmann + Marie Starck.


  • Heirat in Elberfeld [Regierungsbezirk Düsseldorf, Rheinprovinz, Königreich Preußen] 8.4.1874, Koegel, August Friedrich Kunibert, 31 Jahre alt, * Berlinchen, Regierungsbezirk Frankfurt (Oder), 1.3.1843, Pfarrer, wohnhaft in Heedfeld, Regierungsbezirk Arnsberg, Sohn von Oberprediger Johann Friedrich Koegel und Johanne Mathilde Amalie Lipky, Ersterer + Berlinchen, Letztere wohnhaft in Sommerfeld, mit Bertha Emilie Wedding, 21 Jahre alt, * Elberfeld 1853, Tochter des in Elberfeld 1868 + Peter Wilhelm Wedding, Konditor, und dessen Ehefrau Juliane Caroline Schmittmann, + 1859.
  • Trauzeugen: August Schmittmann, 63 Jahre alt, Agent, wohnhaft in Elberfeld, Oheim der neuen Ehegattin, Robert Wedding, 31 Jahre alt, Kaufmann, wohnhaft in Elberfeld, Bruder der neuen Ehegattin, Paul Koegel, 32 Jahre alt, Kaufmann, wohnhaft in Magdeburg, Bruder des neuen Ehegatten.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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