Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/060

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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)
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Ev.-Luth. Pfarren beginnend mit:
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Kirchenbuecher im Koenigreich Sachsen 1901.djvu
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Abkürzungen der Ephorien:
A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. =  Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F.  = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. =  Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau.


Das Äussere der Kirchenbücher entbehrt anfänglich der Einheitlichkeit. Wir finden die verschiedensten Formate. Der Pfarrer von Oberwiera nennt sein ältestes Kirchenbuch ein „altes länglichtes Büchlein“; es war schmal Folio. Die ältesten Kirchenbücher von Langenbach bei Plauen sind in Duodez, das nächste in Quart; und das Quartformat ist im 16. und 17. Jahrhundert häufig, weicht aber bald dem gewöhnlichen Folio. Ein Glück für die Nachwelt ist es, dass in früherer Zeit das Papier sehr fest gewesen ist und dabei nicht zu teuer; der Pfarrer von Börln schreibt 1648 in seiner Kirchrechnung: „3 Groschen zum neuen Kirchen-Tauf-, Trau- und Sterberegister, weil das alte ganz zerrissen und nichts mehr eingeschrieben werden konnte.“ Nur wenige der alten Kirchenbücher sind von Anfang an ungebunden gewesen, man wählte in den meisten Fällen einen starken Einband aus Holz, Pergament, Leder, Schweinsleder mit Schliessen, Riemen oder Bändern. Das Fehlen des Einbands hat sich bei den meisten, die als „lose Blätter“ im Schranke lagen, bitter gerächt. Manche Einbände sind von Interesse. Die ältesten Kirchenbücher von Fuchshain mit Seifertshain sind in alte Pergamenthandschriften gebunden, die aus dem Kloster Eicha stammen sollen. Das älteste Kirchenbuch von Hirschfelde von 1576 weist an seinem Einband Beschläge auf, die von einem katholischen Messbuch stammen, mit der Aufschrift: „Mari mr hilf auf.“

Viele der alten Kirchenbücher weisen feierliche Titel auf. Der Pfarrer von Misslareuth überschreibt 1581 sein Kirchenbuch: „Register und Verzeichnis der angehenden Eheleute, getauften Kindlein und Verstorbenen in der Pfarrkirche von Misslareuth, angefangen Mittwoch am Tage der unschuldigen Kindlein nach Christi, unsres Erlösers und Seligmachers, Geburt.“ Das Totenbuch von St. Annen in Dresden 1626 zeigt auf dem Titel vier ernste Sprüche, die vom Sterben und ewigen Leben handeln. Ein Kirchenbuch von Falkenhain beginnt mit folgendem Titelblatt: „Cum Theanthropo Jesu, Salvatore omnium hominum. Index baptistorum in Falken- et Voigtshain, denuo erectus ac inceptus,