Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel

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Hierarchie Regional > Deutschland 1871-1933 > Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel

Einleitung

Wolfenbüttel an der Oker im nördlichen Harzvorland wird 1118 erstmals erwähnt, ist aber vermutlich erheblich älter (10./11. Jh.). Die Burg Wolfenbüttel unterstand zunächst den Herren von Asseburg (Gunzelin von Wolfenbüttel), die am Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts zwischen Peine, Elm und Asse eine Herr-schaft errichteten, und wurde nach der Zerstörung der Herrschaft durch die Weifen (1255) 1283 von diesen wieder aufgebaut.

Seit dem Ende des 13. Jahrhunderts war Wolfenbüttel Sitz verschiedener aufeinanderfolgender Linien des Hauses Braunschweig, seit 1432 Hauptsitz der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel. Nach der Teilung von 1495 wurde durch Herzog Heinrich den Älteren (+ 1514) das eigentliche Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, dessen Name zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel wechselte, begründet.

Dieses erlangte 1523 Teile des Hochstifts Hildesheim, führte die Reformation ein, erbte 1584 das Herzogtum Braunschweig-Calenberg sowie 1596-1617 Herzogtum Braunschweig-Grubenhagen und gewann 1568 die Verwaltung des Hochstifts Halberstadt sowie 1593/9 die Güter der Grafschaft Hohnstein und Grafschaft Blankenburg-Regenstein. so daß es von Hoya bis Halberstadt herrschte.

Nach Aussterben der Wolfenbütteler Linie (1634) kam es in drei getrennten Teilen (Braun-schweig, Wolfenbüttel und Helmstedt, Gandersheim und Holzminden, Blankenburg, insgesamt zwei Siebtel der weifischen Güter) 1635 an die Linie Lüneburg-Dannenberg (Neues Haus Braunschweig).

1636 fiel Dannenberg an, 1651 Blankenburg und Regenstein, 1671 Braunschweig, doch mußte 1643 der Anteil des Großen Stiftes an das Hochstift Hildesheim zurückgegeben werden. 1735 bis 1884 kam Braunschweig-Wolfenbüttel an die 1666 begründete Nebenlinie Braunschweig-Bevern.

1753/4 wurde die zu europäischer Bedeutung aufgestiegene Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig verlegt. Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Braunschweig-Wolfenbüttel zur weltlichen Bank des Reichsfürstenrates des Reichstages. Durch den Reichsdeputationshauptschluß vom 25.02.1803 erhielt es die Abteien Gandersheim und Helmstedt. 1807 kam es zum Königreich Westphalen und wurde 1813 wiederhergestellt. Im 19. Jahrhundert setzte sich die Bezeichnung Herzogtum Braunschweig für Wolfenbüttel durch. [1] [2]

Anmerkungen

  1. Literatur: Germer, H.: Die Landgebietspolitik der Stadt Braunschweig bis zum Ausgang des 15. Jahrhunderts, 1935
    W. Spiess: Die Heerstraßen auf Braunschweig um 1550. 1937
    Barner, W.: Heimatatlas des Kreises Alfeld für Schule und Haus, 1953
    Karte des Landes Braunschweig im 18. Jahrhundert, hg. v. Kleinau
    H.-Penners. T.-Vorthmann, A. 1956; Historischer Atlas der Stadt Braunschweig, bearb. v. Vermessungsamt der Stadt. 1958
    Kuhlhorn, E.: Orlsnamenlexikon für Südniedersachsen, 1964
    Karpa. O.: Wolfenbüttel, 2. A. 1965
    Kleinau, H.: Land Braunschweig, in: Geschichtliches Ortsverzeichnis von Niedersachsen, 3 Teile 1967
    Thöne. F.: Wolfenbüttel. Geist und Glanz einer alten Residenz, 1963. 2. A. 1968
    Beitrage zur Geschichte der Stadt Wolfenbüttel, hg. v. König. 1970
    Kraatz, H.: Die Generallandesvermessung des Landes Braunschweig von 1746-1784, 1975.
  2. Quelle: Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.