Küfer

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Berufsbezeichnung

Herkunft

Lehnwort aus dem Lateinischen, von cupa = Kufe,Fass cuparius = Kufen-, Fassmacher Im Niederdeutschen wurde daraus kuper, im Hochdeutschen nach der zweiten Lautverschiebung küefer, später Küfer, in Süddeutschland früher auch Kiefer.

Bedeutung

Siehe auch Gentner.

Familienname

Vom Flachsmarkt in Krefeld, Burg Linn

Fässer waren in vergangener Zeit, da es noch keine Gabelstapler gab ;-), das ideale Transportmittel, da sie sich rollen ließen. Es wurde einfach alles in ihnen transportiert - vom Hering bis zum guten Buch.

Die Herstellung der Fässer kann man manchmal auf traditionellen Handwerkermärkten, wie zum Beispiel auf dem Flachsmarkt in Krefeld auf dem Gelände der Burg Linn, beobachten.

Das Feuer im Fass

Ein Fass entsteht

Auszug aus: http://www.ernestopauli.ch/Wein/Weinschule/KueferBeruf.htm (29.06.2005)

Lufttrockung ist besser als eine Schnelltrocknung

Das Rundholz wird nach dem Riftholzverfahren in Dauben gespalten und nach seinen Jahrringen klassiert. Die Markstrahlen verlaufen senkrecht zur Diffusionsrichtung und vermindern die Gefahr eines "Durchsschlagens" (Flüssigkeit dringt durch Poren). Schwund oder Schwellen des Holzes fällt bei gespaltenem Holz weniger an, als bei gesägtem. Splint- oder Weissholz darf nicht verwendet werden. Die schlecht verholzte, helle Schicht weist zu wenig Festigkeit und Dichtigkeit auf und zerfällt.

Gespaltenes Holz wird in Türmen zur Trocknung aufgereiht. Pro Zentimeter Holzdicke sollte das Fassholz ein bis zwei Jahre gelagert werden, bevor es verarbeitet wird. Bei Weichhölzer reduziert sich die Trocknungszeit um die Hälfte. Bei der Verarbeitung darf eine maximale Holzfeuchte von 16 % nicht überschritten werden. [...]

"Fügen, Feuern, Enden, Böden einsetzen, Schleifen, Bereifen und Lackieren" sind wesentliche Fertigungsschritte zur Herstellung eines Holzfasses.

Nach der Lagerung wird das Holz gestutzt, gestreift, ausgenommen und zu Dauben gefügt. Nachdem die Dauben "aufgetischt" sind, werden sie in einer "Rose" zusammengefügt. Jede Daube wird so arrangiert, dass sie möglichst optimal zu den anderen passt und das Fass insgesamt sein vorgegebenes Äusseres erhält. Die Einzelteile werden mit Hilfe von Hammer und Setze im Fassreifen positioniert. Nun beginnt das gekonnte Spiel mit Feuer und Wasser: Nach Erreichen der gewünschten Holztemperatur verlangt der Biegevorgang vom Küfermeister absolute Professionalität. Es werden vorwiegend drei Techniken angewendet: Feuer und Wasser, Dämpfen, Heisswasser. Einzeldauben für Reparaturen werden ebenfalls nach diesen Behandlungen biegsam gemacht und danach mit einer Spannvorrichtung gebogen. Der Gefässrumpf wird nach dem Biegen nochmals zur besseren Stabilisierung der Krümmung mit Glutfeuer beheizt (Nachfeuern).

Zum Ausgleichen oder "Enden" der Daubenende benützt der Küfer einen Endhobel, heute aber meist eine aufsetzbare Hobelmaschine. Grössere Fässer dürfen aber nicht flach geendet werden. Damit der Boden dem Innendruck der Flüssigkeit standhält, muss er einer Staumauer gleich nach innen gebogen sein. Das Rumpfende der Fässer muss an Spund und Grund tiefer liegen, als bei den Seitendauben. Der Küfer nennt diese gewollte Unebenheit "Senkung". Die Böden der Fässer werden erst am Schluss angefertigt und eingebunden. Auch hier muss bei grösseren Behältern eine leichte Neigung bei der Seitenfuge berücksichtigt werden (Staumauer-Effekt). Zum Einbinden des Bodens wird mit dem Gargelkamm (Gargel oder Gagel) eine Kerbe ausgehobelt. Heute stehen oft Kehlmaschinen zur Verfügung. Die Bodenstücke werden mit Eisen- oder Holzdübeln zusammengefügt. Das Gebinde wird aussen abgehobelt. Die Reifen erhalten nun die endgültige Passform.

Nach der Form unterscheidet man beim Holzfass in Rundfass (gebräuchlichste Form), Trommelfass (ist kürzer als der Bauchdurchmesser) und Ovalfass (ist höher als breit) [...]).

Das grösste Fass der Welt

Johann Kasimir, Regent der Kurpfalz, ließ 1589 bis 1592 als besondere Attraktion im Schloss ein Fass "wie keines noch auf Erden" , bauen, dazu ein Gebäude, um dieses Fass aufzunehmen. Der Küfer Michael Werner aus Landau baute das erste grosse Fass mit einem Fassungsvermögen von 130.000 Litern. Nach der Zerstörung des ersten Fasses im dreissigjährigen Krieg baute der Heidelberger Küfermeister Johannes Meyer ein neues Fass, das 195.000 Liter fasste.

1750/1751 erbaute Johann Jakob Englert das dritte Fass, dass wir noch heute im Schlosskeller zu Heidelberg bewundern können. Es fasst 222.000 Liter und wie seine Vorgänger hat es auf seiner Oberseite einen Tanzboden.

Berechnungen über den Weinverbrauch des Hofes lassen vermuten, dass es kaum zum täglichen Gebrauch gedient haben dürfte. Es soll wie seine Vorgänger zum Einsammeln des Zehntweins in der Kurpfalz gedient haben. Sein Inhalt wird daher ein Sammelsurium aus den verschiedensten Weinen und Weinlagen - meist minderer Qualität - gewesen sein.

Ein grosses Fass steht in Thuier-Südfrankreich mit einem Inhalt von 1.000.200 Litern (das entspricht einem Würfel 10 x 10 x 10 Meter), das noch immer für die Herstellung des Aperitifs Byrrh verwendet wird. Es dürfte das grösste Eichen-Fass der Welt sein.

Im Jahre 1934 löste das Dürkheimer Riesenfass des Küfermeisters Fritz Keller das grosse Fass in Heidelberg als grösstes Fass der Welt ab.

Im Schwarzwald wurden für den Bau des Fasses über 200 Tannen gefällt. Jeder Baum an die 40 Meter hoch. Jeweils ein Baum wurde für eine der 178 Fassdauben von jeweils 15 m Länge und 15cm Stärke benötigt.

Es wurden über 200 Kubikmeter Holz verarbeitet. Das Riesenfass hat einen Durchmesser von 13,5m und einen Rauminhalt von 1.7 Millionen Litern.

Literatur

  • GRIMM, Jacob und GRIMM, Wilhelm: Das Deutsche Wörterbuch, 16 Bände (in 32 Teilbänden), Leipzig, 1854-1960.
    Andere Versionen:
    Der Digitale Grimm: Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm, 1. Auflage, Juli 2004. ISBN 3-86150-628-9
    Online-Version: http://www.dwb.uni-trier.de/ (18.03.2006)
    hier: Band 11, Spalten 2532 - 2540.
  • Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
    Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb
  • Lübben, August: Mittelniederdeutsches Handwörterbuch, Nachdruck der Ausgaben Norden und Leipzig 1888, Darmstadt 1995.
    Uni Heidelberg,

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