Kamp-Lintfort

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Kamp-Lintfort: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Wesel > Kamp-Lintfort

Lokalisierung von Kamp-Lintfort im Kreis Wesel
1934 Ämter Kamp, Hoerstgen und Vierquartieren vereinigt zum Amt Kamp-Lintfort
Rossenray, Camperbruch (Saalhof, Lintfort) am „Eugenianischen Graben“ im Atlas Blaeu".

Einleitung

Kirchengründung

Seit 1660 war die 1245 in Kamp erbaute und 1412 erneuerte Kirche an der Klosterpforte Pfarrkirche von Repelen, Hörstgen und Kamp.

  • 1806 wurde die Pfarre vom Bischof von Aachen neu umschrieben.
  • Für die 1809 niedergelegte Pfortenkapelle wurde die Klosterkirche, der Himmelfahrt Mariens geweiht, Pfarrkirche (rk.). Sie war nach einem Brande, der nur das 1410-1415 errichtete Chor verschont hatte, 1683-1700 neu erbaut worden.
  • 1835 wurde Eyll, 1922 Lintfort abgepfarrt.
    • Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)

Name

  • Camp, Kamp (1123).
  • Lindtvort (1636, Lintvort, Lindfort, Lindforth.
  • Kamp-Lintfor seit 1934.
  • Die 4 Viertels quartiere (1636), Vier quartieren (um 1750).
  • Kamperbruch : Camper broich (1643).
  • Rossenray: Rosenrader Baurschafft (1643).
  • Saalhoff: Seleheim, Selhof, Salhof.
  • Hoerstgen : auch Heurstgen.
  • Haus Frohnebruch : Vrohnenbroek (1304).

Landschaftslage

1954: Über den großenteils auf einer Donkenplatte der mittleren Niederrheinebene angelegte Bergarbeiterkolonien Lintforts (26-28 m) erheb sich südwestwärts an einem steil durch einen Altrheinarm angeschnittenen Moränenhang die Klostersiedlung Kamp. Das Stadtgebiet, welches ab 30 m im Untergrund mächtige Steinkohlenlager birgt, ist auf den ackerbaulich genutzten, häufig mit Dünensand überwehten Donken übersät mit Einzelhöfen, während in den Schlenken (d. h. den etwas tiefer gelegenen Altrheinarmen) Weidewirtschaft, Pappelanlagen, ja noch Bruchwald zu finden sind. Die Schlenken an deren Grund oft 7-8 Fuß mächtige Torflage zu Tage treten, waren von der Natur vorgezeichnete Tiefenlinien, welche die Anlage der „Fossa Eugeniana" und auch der „Kölnischen Landwehr" südlich der Stadt begünstigten. 8 km südöstlich Moers und 19 km südlich Krefeld.

Ortsursprung

Vom Mutterkloster Morimont in Frankreich aus wurde die Zisterzienserabtei Kamp, als ältestes dieser Art in Deutschland, 1123 durch Erzbischof Friedrich 1. von Köln gegründet und von hier aus die Umgebung kolonisiert. Durch die 1907 begonnene Schachtanlage wurde der Ortsteil Lintfort zum jetzigen Stadtkern. Die etwa 1820-1934 in Personalunion verwalteten Gremeinden wurden 1934 zur Landgemeinde Kamp zusammengeschlossen

Stadtsiedlung

Baugestaltung

Ausgehend von der Klostergründung Kamp (1123) umfaßt das Stadtgebiet die früheren Bürgermeistereien Kamp, Hoerstgen und Vierquartieren, das aus früheren Bauerschaften entstand: Kamperbruch nordöstlich von Kamp (1643: 38 Häuser), Rossenray hatte 1643: 23 Höfe, 3 halbe Höfe, 5 Katen, hat 1954 noch bauernschaftähnlichen Charakter, ist aber nach dem westlich liegenden Stadtkern hin seit der Industrialisierung dichter besiedelt; das außerhalb des Stadtkerns liegende Saalhoff ist 1954 noch rein landwirtschaftlich; Hoerstgen am westlichen Stadtrand.

Gebäude

Der „Kaiser-Wilhelm-Gedächtnisturm“ war einstmals ein Mühlenturm, bevor er zum 25jährigen Regierungsjubiläum Kaiser Wilhelms II. mit einer Gedächtnishalle ausgestattet wurde.
1945 wurde der Turm zerstört.

Das Zisterzienserkloster Kamp gegr. 1123, völliger Neubau der Kirche 1410-15, zerstört und abgebrochen durch Adolf von Neuenahr, Statthalter von Geldern, 1585, doch der gotische Chor erhalten, heutige Kirche größtenteils um 1630 erbaut. Fürstliche Prälatur am Westende der Kirche 1735 erbaut, Aufhebung der Abtei durch Napoleon 1802; das mittelalterliche Krankenhaus des Klosters ist 1954 Pfarrhaus, ferner einige Wirtschaftsgebäude 1954 erhalten. Beginenkloster nordwestlich von Kamp an der Straße nach Rheurdt, gegründet 1320-41, zerstört wohl 1584. Haus Frohnenbruch in Hoerstgen, als Burg erwähnt 1304, wechselte oft den Besitzer. Kapelle Frohnenbruch durch den Schloßbesitzer gestiftet 1422, niedergebrannt 1626, an gleicher Stelle Neubau einer ev. Kirche 1634. Wasserburg Haus Eyll, Rittersitz und kurkölnisches Lehen, zuerst erwähnt im Besitz des Dietrich von Eyll 1296. Zum Schloß gehöriges Bethaus unmittelbar in der Nähe erbaut 1430, bald vergrößert zur Pfarrkirche. Haus Dieprahm, schloßartiger Rittersitz, kurkölnisches Lehen in Lintfort, mit 2 Türmen, war 1369 im Besitz der Brüder Gheraert und Hermann in Ghoen Dippramme, Privatbesitz seit 1804, durch Zeche Friedrich Heinrich AG gekauft 1934. Gut Brammen-Asdonk in Rossenray bestand 1300 als Besitz des Rittergeschlechts der Asdunks, Aufbau des zerstörten Gutes 1836, 1954 landwirtschaftlicher Privatbesitz. Haus Heydeck in Saalhoff, Herrensitz aus dem 13. Jh., Lehen des Theoderich von Eyll ab 1481, Privatbesitz seit 2. Hälfte 18. Jh. Kapelle (Erzengel Michael) auf Hoogenhof in Saalhoff erbaut 1742, besteht noch 1954. Altes Rathaus auf dem Kamperberg in Kamp erbaut 1898, Bau des neuen Teils 1918, war 1946 Hilfskrankenhaus. Kath. Volksschule in Lintfort, erbaut 1912, wurde 1945 Rathaus, ausgebaut 1948. Kath. Josefskirche 1914, 1954 kath. Jugendheim. Neue kath. Josefskirche 1932. Kath. Marienkirche 1927. Ev. Kirche 1929. Schulbauten: Alte Schule Kamp 1822, als Kinderheim und Jugendheim 1934, im Krieg zerstört. Schule in Lintfort 1867 (1954 Wohnungen und im 1925 angebauten neuen Teil Berufsschule; Diesterwegschule 1913 (erweitert 1927).

Zerstörungen im 2. Weltkrieg

276 Wohn- und Wirtschaftsgebäude zerstört, ferner 70 Gebäude über 70% und 370 unter 60% beschädigt. 3.225.000 qm, 7% der bebauten Fläche wurden zerstört. Der Wiederaufbau 1950 beendet.

Bevölkerung

Seuchen

Pest 1347, 1429 (2 Priore, 12 Priester, 1 No-vize, 2 Konversen und andere Hausgenossen gestorben), 1483 (viele Tote).

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Amtliche Ziffern ab 1848, Einwohnerkartei ab 1920.

Kirchenbücher

  • kath. ab 1646
  • ev. ab 1632.
  • Kamp-Linfort, Liebfrauen, kath., [1] bei Matricula
  • Evangelisch-Reformierte Kirche Hörstgen (Kr. Mörs):
    • Taufen 1736-1823 -- Heiraten 1736-1746 -- Tote 1774-1839, [2] online bei Familysearch.
    • Taufen 1824-1876 -- Heiraten 1840-1869, Digitalisate online bei Familysearch.

Jüngere Einwohnerzahlen

1810: 3.500 Einwohner (E.), 1850: 3.840 E., Kamp 1867: 1.191 E., 1871: 187 Häuser und 1.151 E. (davon 653 ortsgebürtig; 563 m., 588 w.; Kirchdorf Kamp 27 Häuser und 200 E., Gehöft Altfeld 40 Häuser und 234 E.), 1885: 202 Häuser und 1.154 E. (davon 584 m., 570 w.; Altfeld 38 Häuser und 191 E.).

  • Lintfort 1867: 518 E., 1871: 84 Häuser und 500 E. (davon 272 ortsgebürtig; 245 m., 255 w.; Dorf Lintfort 77 Häuser und 457 E., Gut Eyll 7 Häuser und 43 E.), 1885: 85 Häuser und 529 E. (davon 263 m., 266 w.; Eyll 8 Häuser und 51 E.). - Camperbruch 1867: 504 E., 1871: 84 Häuser und 477 E. (davon 276 ortsgebürtig; 248 m., 229 w.), 1885: 76 Häuser und 436 E. (davon 227 m., 209 w.).
  • Rossenray 1867: 324 E., 1871: 44 Häuser und 314 E. (davon 157 ortsgebürtig; 168 m., 146 w.), 1885: 45 Häuser und 341 E. (davon 180 m., 161 w.).
  • Saalhoff 1867: 698 E., 1871: 109 Häuser und 656 E. (davon 353 ortsgebürtig; 337 m., 319 w.; Saalhoff 86 Häuser und 508 E.; Bönninghardt 23 Häuser und 148 E.), 1885: 110 Häuser und 653 E. (davon 328 m., 325 w.; Bönninghardt 26 Häuser und 179 E.).

1912 (Beginn der Kohlenförderung 1907): 8.100 Einwohner (E.), 1920: 17.609 E., 1925: in Kamp 1.847 E., in Lintfort 11.883 E., 1930: 22.320 E., 1933: 22.887 E., 1939: 22.639 E., 1946: 24.315 E., 1950: 27.978 E. (davon im Stadtkern Lintfort 21.491 E.).

Einzelne Ortsteile um 1845: Kamp 78 E., 6 Häuser; Lintfort 379 E., 52 Häuser; Vierquartieren 1.671 E., 210 Häuser; Camperbruch 451 E., 47 Häuser; Rossenray 344 E., 39 Häuser, Saalhoff 416 E., 54 Häuser; Eyll 334 E., 56 Häuser; Haus Dieprahm 8 E.

Sprache

Die junge Industriestadt hat 1954 mit Hoerstgen, Rossenray, Saalhoff noch durchaus ländlich ausgerichtete Teile, die die Mundart zu der Zeit noch bewahrten. Diese liegt in dem niederfränken Zipfel der Mundartkarte, spricht ek 'ich', make 'machen', achter ons Hus 'hinter unserm Hause', oh 'euch', mäje `(sie) mähen'.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Stand 1954: Bis 1907 hauptsächlich Landwirtschaft und Kleingewerbe. Wirtschaftliche Bedeutung erst mit Einzug der Industrie (besonders Steinkohlenbergbau, Förderung 1949 = 1.705.314 t), die 1954 der Stadt das Gepräge gibt. Neben der Großindustrie ist 1954 Mittel- und Kleinindustrie vertreten (u. a. Textilindustrie in Kamp und Schuhindustrie in Lintfort). Kamp ist 1954 Bergarbeiterstadt. Die Stadtteile Hoerstgen, Rossenray, Saalhoff zeigen 1954 jedoch noch starkes land- und forstwirtschaftliches Gepräge (Waldbestand etwa 1.500 ha, landwirtschaftliche Nutzfläche etwa 3.000 ha). Nach 1945 wurden noch neue Kohlenschächte abgeteuft und die Anlagen des Steinkohlenbergwerks Friedr. Heinrich AG zu einer Musterzeche (Kantinenbetrieb unter Tage usw.) ausgebaut (1954 über 7.000 Arbeiter).

  • Kamp mit seiner auffallenden Steilhanglage und Aussicht ist 1954 ein bekannter Ausflugsort.

Verkehr

Stand 1954: Die „Fossa Eugeniana", die 1626 Rhein und Maas verbinden sollte, durchzieht das nördliche Stadtgebiet, ohne je Verkehrsbedeutung erlangt zu haben. Verkehrslage noch 1954 ungünstig: 8 km nördlich die Bundesstraße Geldern-Wesel. Straßen von Kamp nach Rheinberg, Duisburg, Kempen-Krefeld und Geldern. Nächste Bahnhöfe: Rheinberg 7 km, Moers 8 km. Die Bahnlinie Oberhausen-Geldern führt 1954 zwar durch das Stadtgebiet, ist jedoch seit 1914 erst halb ausgebaut.

Verwaltung

Amtsverfassung

Die Ämter Kamp, Hoerstgen und Vierquartieren, das aus den Gemeinden. Kamperbruch, Lintfort, Rossenray und Saalhoff bestand, wurden seit etwa 1820 bis zum Zusammenschluß 1934 in Personalunion unter einem Bürgermeister mit Sitz in der Gemeinde Kamp nach der Rheinisch-Westfälischen Landgemeindeordnung verwaltet. Seit Erteilung des Stadtprivilegs Rat aus dem Bürgermeister und 23 Ratsmitgliedern.

Gericht

Der Abt des Klosters Kamp erwarb 1739 von Kurköln die höhere Gerichtsbarkeit in der Latschaft (Bauerschaft, Siedlung) Kamp, die zu einer Unterherrschaft mit dem Recht des Schwertes erhoben wurde, d. h. unbeschränkte Gerichtsbarkeit. Das Protokollbuch des Kamper Latengerichts endet 1781, seitdem wurde das Recht nicht mehr ausgeübt.

Bürgerschaft

Gewählte Vertreter der gesamten Bürgerschaft traten zuerst 1820 ( ?) auf.

Landesherrschaft

Landesherren

Das Gebiet gehört zum ältesten Besitz des Erzbistums Köln (noch vor 1200), mit dem Amte Rheinberg als Exklave des Kurfürstentums. 1794 französisch, 1798 im französischen Kanton Rheinberg, Arrondissement Krefeld; ab 1815 preußisch, Kreis Rheinberg; ab 1857 Kreis Moers; ab 1946 im Lande Nordrhein-Westfalen.

Siegel, Wappen, Fahne

Kamp-Lintfort Wappen.gif Beschreibung:

Wappen (<1954): Im roten Feld die silberne barocke Abteikirche mit grünem Dach und ebensolchen Turmhelmen; die beiden seitlichen Turmhelme tragen oben eine goldene Kugel, der Dachreiter einen goldenen Hahn. Unter der Kirche schräggekreuzt ein schwarzer Schlägel und ein schwarzes Eisen (Berghämmer). Im rechten Obereck ein goldenes Schildchen, darin eine blaue Weltkugel, die von einem goldenen Ring umschlossen wird; von ihm geht eine goldene Pflugschar nach unten aus.

Altes Abtsiegel : Ovaler gevierter Wappenschild, im 1. und 4. Felde die Weltkugel, im 2. und 3. Felde ein Herz mit 2 ausgebreiteten Flügeln und zwischen letzteren ein Stern. Der Schild ist überragt von 2 Abtstäben und einer Mitra. Über dem Ganzen liegt eine Schleife mit der Devise des Abtes : „Juste et circumspecta". - Dieses Wappen wurde später Pfarrsiegel der Kamper Kirche.

Stadtfahne : Rot-Weiß-Grün.

Stadtgebiet

Stand 1954: Das Stadtgebiet umfaßt den Raum der früheren Bürgermeistereien Kamp, Hoerstgen und Vierquartieren. Die Bauerschaften Kamperbruch, Lintfort, Rossenray und Saalhoff entstanden aus Ansiedlungen auf den vom Kloster urbar gemachten Ländereien, die 1636 als „die vier Viertelsquartiere" genannt wurden. Die Freiherrlichkeit Hoerstgen zuerst genannt 1304. - 1885: Kamp 1647 ha (davon 990 ha Acker, 146 ha Wiese, 367 ha Wald), Hoerstgen 418 ha (davon 313 ha Acker, 60 ha Wiese, 9 ha Wald), Lintfort 779 ha (davon 497 ha Acker, 119 ha Wiese, 95 ha Wald), Saalhoff 1729 ha (davon 548 ha Acker, 44 ha Wiese, 825 ha Wald), Rossenray 591 ha (davon 480 ha Acker, 18 ha Wald, 0 ha Wiese), Kamperbruch 583 ha (davon 441 ha Acker, 40 ha Wiese, 29 ha Wald). Das Gebiet der einzelnen Ortsteile blieb unverändert bis 1950; Gesamtfläche 1950: 5.751 ha. Kamp ist 1954 flächenmäßig die größte Stadt des Kreises Moers, größte Ausdehnung N-S = 10,5 km, O-W =- 9,6 km.

Politische Einteilung

Die Stadt Kamp-Lintfort gliedert sich in folgende Ortsteile


Kamp-Lintfort Wappen.gif Stadtteile in Kamp-Lintfort (Kreis Wesel)

Altfeld | Dachsbruch | Eyll | Geisbruch | Gestfeld | Hoerstgen | Kamp | Kamperbrück | Kamperbruch | Lintfort | Niederkamp | Niersenbruch | Rossenray | Saalhoff | Wickrath |


Kirchenwesen

Kath. Bistümer

Reformation

Die Reformation wurde 1556 in der Herrschaft Hoerstgen eingeführt durch Gotthardt Herr von Milendonk, Goer und Frohnenbruch, erstreckte sich auf Hoerstgen, das Gebiet der Herrschaft Frohnenbruch, und erfaßte auch 12 Höfe vom Kamper Gebiet. Das übrige Stadtgebiet blieb kath.

Bekenntnisse

  • Kamp 1871: 778 Kath., 361 Ev., 1885: 785 Kath., 360 Ev.
  • Hoerstgen 1871: 678 Ev., 17 Kath., 1885: 700 Ev., 16 Kath.
  • Lintfort 1871: 439 Kath., 61 Ev., 1885: 444 Kath., 85 Ev.
  • Saalhoff 1871: 571 Kath., 85 Ev., 1885: 558 Kath., 95 Ev.
  • Rossenray 1871: 266 Kath.. 48 Ev., 1885: 300 Kath., 41 Ev.
  • Kamperbruch 1871: 464 Kath., 13 Ev., 1885: 410 Kath., 26 Ev.
  • Mit Beginn der Industrialisierung ab 1907 weitere Religionsgemeinschaften.

Juden

Freiherr von Milendonk gab um 1550 den Juden gegen Hinterlegung einer festgelegten Geldsumme das Heimatrecht in Hoerstgen. Von dort aus Zuwanderung nach Kamp und Lintfort. Insgesamt 21 Familien ansässig (um 1550). Alte Synagoge erbaut um 1560, abgerissen Ende 19. Jh., Neubau an gleicher Stelle 1903, abgebrochen 1929. Judenfriedhof 1550 angelegt, durch Schenkung des Besitzers von Frohnenbruch seit 1888 Eigentum der Juden.

Wohlfahrtspflege

Stand 1954: Hilfskrankenhaus im alten Rathaus als Zweigstelle des Krankenhauses in Rheinberg, 1946. Säuglingspflegeheim der Zeche Friedrich Heinrich. 5 Kindergärten. Altersheim auf dem Kamperberg 1954 im Bau. Orthopädische Turnhalle. Teilwasserversorgung aus Brunnen des Steinkohlenbergwerks Friedrich Heinrich begonnen 1900. Kanalisation im Stadtkern begonnen 1900, mit Kläranlage. Elektrizität durch die Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke Essen.

Bildungswesen

Schulen

Schule „Kirchhof" in Kamp erbaut 1720. Alte Schule Kamp erbaut 1822. Kath. Schule Saalhoff 1836. Kath. Schule Rossenray 1838/39. Ev. Schule Hoerstgen 1840. Eugeniaschule 1860. Schule Lintfort 1867. Kath. Schule Lintfort 1912 bis 1945. Schule Eyll 1912. Ev. Schule Kamp 1913. Ev. Wilhelmschule 1913. Paritätische Diesterwegschule 1913. Ev. und kath. Ebertschule 1923. Kath. Josefschule 1926. Paritätische Hilfsschule 1928. Kath. Marienschule 1930. Kath. Agathaschule 1934, Mittel- und Rektoratsschule im Gebäude der Lintforter Volksschule 1920-29. Städt. Realschule 1930. Kreisberufsschule. Städt. Volkshochschule 1947.

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, III. Landschaftsverband Rheinland (1956) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Kreisarchiv

Archiv



Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Personenstandsregister

  • Personenstandsregister Sterbefälle Kamp 1876-1934, Zweitschriften 14157-14213, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Kamp-Lintfort 1935-1938, Zweitschriften 14214-14217, Digitalisate
  • Personenstandsregister Sterbefälle Vierquartieren 1876-1929, Zweitschriften 14242-14295, Digitalisate

Grabsteine

Literatur

  • Michels, Friedrich: Geschichte und Beschreibung der ehem. Abtei Kamp (1832).
  • Dicks, M.: Die Abtei Kamp am Niederrhein. Gesch. des 1. Zisterzienserklosters Deutschlands (1913).
  • Regula Benedicti - Notanda zur Geschichte der Abtei Camp, Abtei Camp OCist bei Rheinberg, Ende 15. Jahrhundert, 67 handschriftliche Blätter, Digitalisat


Bibliografie-Suche

Adressbücher

Zeitung

  • 1924-41 Lintforter Zeitung.

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

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