Militär/Formationsgeschichte/Definitionen/Mobilmachung

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Mobilmachung

Mobilmachung ist der Uebergang des Heeres von der Friedensorganisation zur Kriegsorganisation

Die deutsche Armee der Friedensorganisation bestand aus:

  30459 Offizieren
    2480 Sanitätsoffizieren
      865 Veterinäroffizieren
    2889 Beamten
106477 Unteroffizieren
647793 Mannschaftsdiensthraden
  16000 Einjährig-Freiwilligen

Im Gegensatz dazu betrug die Stärke des Kriegsheeres:

  120000 Offiziere
4900700 Unteroffiziere und Mannschaften
und
5474000 unausgebildete Wehrpflichtige

davon gehoerten zum Feldheer ("kämpfende Truppe"

     84341 Offiziere
 2313549 Unteroffiziere und Mannschaften
   730000 Pferde.

Das eigentliche Instrument des Ueberganges war das Wehrpflichtgesetz:

Der junge Mann war von der Vollendung des 17. bis zur Vollendung des 45. Lebensjahrs in dieser Zeit unterlag er der DIENSTPFLICHT und der LANDSTURMPFLICHT (letztere begann am 31. März des Jahres in dem das 39. Lebensjahr vollenet wurde)

Die Erfassung erfolgte im 17.Lebensjahr: fuer die naechsten 3 Jahre gehoerte er zum LANDSTURM I in ihm blieb er bis zum 31.Maerz des Jahres in dem Jahr in dem er das 39 Lebensjahr vollendete sofern er NICHT eingezogen wurde oder Ersatzreserve ueberwiesen wurde.... er gehoerte damit weiterhim zum Kandsturm I. Aufgebot.

Wurde er zur Erfuellung der DIENSTPFLICHT ausgewaehlt..... (also zur Ableistung des aktiven Wehrdienstes ausgewaehlt. so stand er vom 20.Lebensjahr fuer 7 1/2 Jahre "im stehenden Heer" und Unterlag entweder der aktiven Dienstpflicht im stehenden Heer oder der Reservedienstpflicht im stehenden Heer. Danach wechselte er eum Landsturm I. Aufgebot. (Dienstpflicht bei der Kavallerie und berittenen Artillerie 3 Jahre, bei der Infanterie usw zwei Jahre (bei Ihnen war die Reservepflicht laenger, weil die Gesamtpflicht bei 7/2 Jahre fest lag....


Mit der Ausrufung der Mobilmachung waren die DIENSTPFLICHTIGEN einberufen, die Landwehr wurde aufgeboten, während fuer den Landsturm eine gesonderte Regelung getriffen werden musste. Die Dienstpflichtigen hatten einen gesonderten Mobilmachungsgestellungsbefehl und hatten sich unverzueglich zu ihren alten Einheiten zu begeben,,, Auf der Eisenbahn hatten sie dazu freie Fahrt zu jedem Ort im Reichsgebiet.

Bei den Truppen des Friedensheeres wurden zuerst die IV. Bataillone (als Ersatzbataillone) aufgestellt und mit aktiven Offizieren und Unteroffizieren in beschraenktem Unfang besetzt. Ihnen oblag es jetzt, die Vorbereitungen fuer die vorgeplanten Aufstellungen der Reserveeinheiten und Landwehreinheiten zu betreiben und die hereinkommenden Dienstpflichtigen aufzunehmen, Da in den Regimentern erst 1913 die letzten III.Bataillone aufgestellt worden waren, war die Anzahl der auf diese Art einberufenen Reservisten unterschiedlich (Die Einberufung der Landwehrmaenner richtete sich sowieso nach dem Wohnsitz, und es war Aufgabe der Armeekorps hier einen Ausgleich herzustellen. Gewöhnlich wurden die Reserveregimenter und Landwehrregimenter nach der Hohe der Regimentsnummer UND dem verfuegbaren Ersatz aufgestellt. Der Aufstellungsort konnte dabei vom Standort des Regimentes abweichen (Verfuegbarkeit der Infrastruktur). Die Liste bezeichnet diese Einheiten mit <M> 2.4.1924 obeohl die Herstellung der Marschbereitschaft (im Unterschied zur aktiven Truppe> einige Tage dauern konnte, (Bei Artillerie erfolgte die Aufstellung der Reserveeinheiten durch die Feldartilleriebrigaden, da hier die aktiven Regimenter nur "Halbregimenter" aufstellten.

Neben diesen, fuer einen sofortigen Einsatz zur Verfuegung stehenden, Einheiten (Wie heisst das Zauberwort: "Na ja") erfolgte durch die Brigaden noch eine Aufstellung von MOBILEN Ersatzbataillonen Aus jeweils 2 von den <Regiments>Ersatzbataillonen mobil zu machenden Kompanien. Sie waren fuer die Zufuehrung des Ersatzes und die weitere Ausbildung "im Felde" vorgesehen..... aber was heisst schon vorgesehen.... Jedenfalls wurden sie sehr bald in Ersatzregimeter zusammengefasst und sehr schnell wurde der Abstand von der Front immer kuerzer....und bald waren diese Ersatzeinheiten vollwertige Kampfeinheiten (was so nicht mehr im Mobilmachungsplan stand...)

Beim Nachzaehlen stellte man dann fest: man hatte mehr Kriegfreiwillige als fuer die Aufstellung des Kriegsheeres gemaess dem Mobilmachungsplan gebraucht wurden..... Also wurde Anfang September 1914 mit der Aufstellung der Reservekorps XXII, bis XXVII. begonnen... Damit begann allerdings das formationsgesdhtliche Durcheinander....