Schallitz (Familienname)

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Schallitz,eingetragenes Wappen

Herkunft und Bedeutung

Die „Wüstung Schalicz“ bei Mühlbach-Kühren-Trebelshain wird 1495 genannt (lt. Lexikon von Sachsen) und kommt 1504 als 8 1/4 Hufen (= 140 ha) große Gemarkung zur Verwaltung des Domkapitels Wurzen und wird als “wustes dorff Schalicz“ bezeichnet. Herzog Moritz von Sachsen (albertinische Linie) führte 1539 die Reformation in seinem Gebiet ein. Das Wurzener Gebiet, das zum Bistum Meißen weiter gehörte, kam erst 1581 an Kursachsen. Das Gelände des ehemaligen Dorfes Schalitz wird später “Wüste Mark Schalitz“ genannt (siehe Meßtischblatt Wurzen ).

Die “Historische Nachricht von des Churfürstenthums Sachsen jetziger Verfassung“ (Leipzig 1732) gibt auf Seite 139 an: "unter das Amt Wurtzen: 3 unmittelbahre Dörffer, 1 Vorststadt, 6 wüste Marcken, als ... Crostigall die halbe Vorstadt mit denen so genannten Gaudelitz Häußlern, Moschitz, Staucha, Selnitz und Schönstädt, Schalitz, Tauchnitz, welche drey letztere wüste unbewohnte Märckte."

Nach Zerstörung des Ortes siedelten sich die Einwohner in der Umgebung an und wurden bei Bildung der Nachnamen nach ihrer Herkunft bezeichnet.

Varianten des Namens

Geographische Verteilung

Verbreitung von Namensträgern Schalitz:

  1. Schalitz in Wurzen und Zeitz (Hans, geb. um 1515, 1552 Eintragungen im Kirchenbuch Wurzen, ab 1560 in den Kämmereirechnungen von Zeitz genannt )
  2. Schalitz in den Kreisen Torgau (Schildau, Beckwitz, Langenreichenbach) und Grimma (Pomßen und Großbuch) Pfarrerfamilie ab 1532-1677
  3. Schalitz in Torgau (1626-1636) und Mühlberg (Melchior, geb. um 1600, 1668 Bürgermeister in Mühlberg, Kinder wandern aus nach Lenzen, Elbe)
  4. Schalitz in Leipzig / aus Beckwitz (Bäckermeister Daniel, geb. um 1580 erhält 1604 das Bürgerrecht, Nachfahren bis 1635)
  5. Schalitz in Schkeuditz, Zschepplin, Rübsen, Oberthau-Ermlitz (ab 1741, vermutlich aus der Linie Altenburg-Wurzen)
  6. Schalitz in Dehlitz (um 1633, vermutlich aus Schildau)
  7. Schalitz in der Umgebung von Wurzen (Paschwitz, Zschepplin, Thallwitz) ab 1585, Anfang des 19. Jahrh. tauchen diese in Altenburg auf, deren Nachkommen gehen nach Hamburg. Auch in Trebsen (ab 1681), Böhlitz (ab 1767) und Treben nördl. Altenburg (1686-1727) sollen Schaliz / Schalitz vorkommen, sind aber noch unerforscht
  8. Schalitz in Röcknitz, Ortsteil Treben und Thallwitz (1671-1755), Nachkommen leben im 21. Jahrh. in Nemt, südlich von Wurzen.
  9. Schalitz in Osterode / Harz, Hans zahlt dort 1564 Wachtgeld und 1577 Türkensteuer. 3 Generationen später ausgestorben.
  10. Schalitz in Gittelde / Harz, Andreas heiratet dort 1610 und hat 11 Generationen Nachkommen, die teils noch in Gittelde leben.
  11. Schalitz in Braunschweig u. Halberstadt, Mitte des 18. Jahrh. aus Gittelde ausgewandert, dann ausgestorben, Mitte des 19. Jahrh. Auswanderungen nach Goslar, Hamburg und in die USA.
  12. Schalitz / Schaliz in Stockheim/Sulzgau und im Taubertal ab ca. 1653, vermutlich im 30-jährigen Krieg aus Sachsen gekommen, um 1800 ausgestorben, Auswanderung an die Wolga
  13. Schalitz / Schallitz in Demmin ab 1763 - später in Vorpommern, Herkunft aus dem Taubertal mit Abwanderung nach Hamburg und Auswanderungen nach Milwaukee / USA
  14. Schalitz in Lenzen u. Berlin - aus Mühlberg, Elbe - sowie Einzelfunde in Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt
  15. Schalitz / Schallitz in Mecklenburg und Pommern mit Auswanderung in die USA
  16. Schalitz / Schallitz in Niederösterreich und Umgebung ( ab 1669)
  17. Schalitz / Schallitz in Kärnten / Österreich (ab 1760)
  18. Schallitz in Milwaukee / Wisconsin / USA und weitere Schallitz in den USA
  19. Schallitz / Schullitz / Schollitz in/aus Sangerhausen, Ostern 1515 wird Ioannes Schallitz aus Sangerhausen an der Universität Erfurt immatriculiert, weitere Vorkommen 1584-1626 aber mit "o" oder "u"
  20. Schalitz in Stockholm und Alingsas / Schweden um 1700-1750
  21. Weitere Schal(l)itz, die noch nicht mit den bekannten Vorkommen in Zusammenhang gebracht werden konnten, gibt es in den USA, Ungarn und der Slowakei

Die Namensgleichheit der oben Genannten gibt unter der Berücksichtigung der Seltenheit des Namens Schalitz Veranlassung zu der Annahme, dass alle demselben Ursprungsort Schalitz bei Wurzen entstammen. Ein urkundenmäßiger Nachweis darüber ist aber nicht möglich, da die Trennung in die verschiedenen Zweige zwischen 1429 (Zerstörung des Dorfes Schalitz) und 1552 (Beginn der Aufzeichnungen im ältesten Kirchenbuch) erfolgt sein dürfte. Für die Schallitz in Österreich könnte aber eine andere Entstehung des Namens gelten. Da könnte es sich um Verbindungen zum Kroatischen handeln.

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Wüste Mark Schalitz: Meilenblätter von Sachsen, Karte 034, Freiberger Exemplar 1807-1876,Quelle: Sächsisches Staatsarchiv [1][2]

Literaturhinweise


Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: Schallitz

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Weblinks

Familienforscher

Rainer Schallitz, Hamburg