Schlesisches Namenbuch/032

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Schlesisches Namenbuch
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I. Taufnamen: a) altdeutsche b) slawische

II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
IV. Übernamen

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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)

Neumann, in Malik deutsches Kleiner(t), während in anderen Namen wie in Wittek nur die Endung slawisch frisiert ist (statt Wittig, Witche). Freilich ist auch der fremde Namenbestand dem deutschen Ohr und Auge unverkennbar: so Pelka als Koseform von Swentopelka (Swantopolk), Dirschka (Dierschke) als Koseform von Dirslav. Gewöhnlich handelt es sich jedoch um slawische Koseformen von bekannten kirchlichen Heiligennamen wie Peschke und Purschke von Peter, Proksch von Prokop, Mi(t)schke und Micka von Nikolaus, Lach(e) und Loch(e) von Ladislaw, Stach von Stanislav, Kittel von Christian, Klimek von Clemens, Paschek (Paschka) von Paul, Fi(e)tzek von Vinzenz, Larisch von Laurentius usw.

Aus dem Bereich der Übernamen: Bulla (Cebulla), Skowronnek und Sobotta, der Herkunftsnamen: Schlensog (Schlesinger). Durch Besonderheiten innerhalb von Oberschlesien fällt das Gebiet von Neiße-Neustadt auf: Hoheisel, Hosemann und Heisig sind nur hier vertreten und nur von hier aus erklärbar.

Gemeinsam ist dem Oberschlesischen und Glätzischen die starke Form der Eigenschaftsnamen Brauner, Rother, Langer, Kluger, Weiser, Schwarzer, Kahlert (mit Ausnahme von Großer! und Seeliger) im Unterschied von niederschlesisch-lausitzisch Braun, Rothe, Lange, Kluge, Weise, Schwarz, Kahl u.a.

Zum Abschluß noch ein Blick auf jene sprachlich bedingten landschaftlichen Unterschiede, in denen teils die Mundart, teils die einst slawische Grundlage offenbar wird. Beides ist in dem Nebeneinander von W- und F-Formen gleicher Namen zu erkennen, wobei die ursprünglichen W-Formen in Oberschlesien zu Hause, die eingedeutschten F-Formen aber auf Niederschlesien beschränkt sind.