Schlesisches Namenbuch/083

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Schlesisches Namenbuch
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II. Herkunftsnamen  |  III. Berufsnamen
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Falkenhain (Schweidnitz öfter), -hahn (Görlitz [1]).

Mehrere Dörfer Falkenhain: Kr. Schönau, Neumarkt, Grafschaft Glatz.


Fellenberg (Sagan [10] Grünberg [7] Frey [6] Görlitz [1]), Fel(l)brich (Görlitz [1] ##H [1]).

Unauffindbarer Ortsname. Schwerlich = Ortsname Vellberg in Württemberg (so Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 85). Vgl. übrigens Ortsname Fellendorf/Liegnitz = Vogelerdorf! - Belege: Heinrich Felleberg in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 157).


Fenger (Liegnitz [4]), Wenger (Sagan [7] Glatz [4] Görlitz [1]).

Der Ungar in polnischer Bezeichnung (poln. Wegry = Ungarn, vgl. Mild., Wb. S. 223 unter ongru). Zu poln. w = deutsch f, vgl. die Familiennamen Flach, Fluche u. a. Vgl. auch die Ortsnamen Wengern, Kr. Oppeln und Wangern, Kr. Wohlau (Damroth S. 179).


Fengler (Glogau [17] Liegnitz [9] Neusalz [4] Sagan [1] Oppeln [5] Beuthen [1] Görlitz [2]), Wengler (Beuthen [2] Sagan [1] Görlitz [1]).

Wohl vom Ortsnamen Wengeln, Kr. Lüben (OLG Glogau!), 1442 Wengelaw, wozu die Häufigkeit in Glogau paßt. Vom poln. wegiel = Kohle (Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Wb. 223: ongli), vgl. Familienname Wenglarczyk (Beuthen [1]) = Köhler; vielleicht ist auch Wengler als Köhler zu deuten, vgl. die Verbreitungsgebiete beider Namen! F für W ist deutsche Aussprache, vgl. Wenger - Fenger u. a. - Belege: Wengeler in Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 56, dort aber falsch erklärt als germanisch wan + g + l + r!!).


Fichtner (Liegnitz [15] Görlitz [7] Schweidnitz).

Herkunfsname: aus Fichten; mehrere Orte dieses Namens in Bayern und Österreich. Jost Vichtener 1453/54 Görlitz; sonst kaum belegt, daher z. T. erst neuzeitliche Zuwanderer aus dem Süden und Südwesten.


Fiebach u. ä., siehe Fiebig!


Fiebig (Liegnitz [46] Görlitz [42] Hirschberg [12] Bunzlau [9] Grünberg [10] Oppeln [7] Beuthen [6] Öls [4], Neustadt [0]!), seltener Fiebich, Viebig, Viebeg; Fiebiger (Görlitz [14]).

Slawisiert: Fiebach, Fiebag, Fieback, Fiebak, Fiebek, Vieback. Auch in der ursprüngl. Form Vie(h)weg, Vie(h)weger: Also der am Viehweg Wohnende. Jede Gemeinde hatte ihren Viehweg, auf dem das Vieh zur Weide getrieben zu werden pflegte; vgl. vitryber als Beruf und als Familienname 1383 u. 1367 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 106, 108). Zwischen Vokalen ging w frühnhd. leicht in b über; vgl. by dem fiebege (= Viehwege) 1418 Grafsch. Glatz. (G G II 96). Noch 1790 liest man z. B.: kann auf die Viebige im Galgenfelde getrieben werden (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 340). - Belege: Petir Viweg 1383 Liegnitz; Petir by dem vywege 1381 Landreg. Sorau; Matern circa viam pecorum 1451 Liegnitz; Jorge Vhiewig 1532 Liegnitz; Peter Fyweger von Fredeland 1426/27 Görlitz; Blasius Fibichger 1523/24; Caspar Fypig 1574 Görlitz; Hansz Vipach 1589 Görlitz; Mathis Fywag 1397 Breslau.


Fluche (Liegnitz [6] Görlitz [1] Hirschberg [1]), vgl. Wloch (Ratibor [1] Glatz [2] Beuthen [2]), Wloka (Ratibor [5] Beuthen [17]), Fluck (Reinerz [3]); auch Flach(e); Fla(c)k (Beuthen [12]).

Der Welsche, Romane. (Vgl. die Einleitung!) Tschech. vlach, poln. wloch ist Lehnwort aus dem Germanischen, vgl. ahd. walh = romanus, peregrinus und Walahfrid, Walahmar als Personenname. Vgl. auch Miklosich, F., Die Bildung d. slaw. Pers.-Name (Wiener Denkschr. 10, 1860), Nr. 42 und den Ortsname Wallendorf/Namslau, alt Wlochy „von den wälschen Ansiedlern, Gallicorum, wloch“ (Damroth S. 86). - Belege: Joh. Gallicus villanus in Matzkirch 1296 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 2, 21); Petsche Vluch 1451 Liegnitz; Stephan Floche 1451 Liegnitz; Melchior Fluche 1536 Liegnitz; Lorencz Flache 1412 Görlitz; George Wloch(e) 1597, Tschechnitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 178). Vgl. Hannos Walch 1364 Breslau; Mertin Walech (Walach, Walich) 1431 Glatz; Petrus Flach 1426 Bauer in Tschechnitz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 156). Zum Wandel von poln. w zu deutsch f vgl. Familienname Flodiczke = Wlodyczek, das ist die Kurz- od. Koseform von Wlodzislaw = Wladislaus (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 58).


Fölkel, siehe Völkel!