Schlesisches Namenbuch/084

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


Franke (Liegnitz [68] Görlitz [49] Grünberg oft, Hirschberg [14] Öls [10] Oppeln [12] Neustadt [20] Beuthen [23])

Der Anteil Frankens, besonders Ostfrankens, an der Rückgewinnung Schlesiens war nicht gering; das bestätigt auch die Häufigkeit des Familiennamens. Die selteneren Frank (Görlitz [11] Liegnitz [9]) ohne e gehen auf oberdeut. Einwanderer zurück. Fränkel, Frenkel ist Kurz- od. Koseform, z. T. jüdisch (in Oberfranken beheimatet). Vereinzelt ist Franke auch Taufname: Franko von Zirnnoticz, Lantrichter 1380 Glatz; Heinrich Frenkil 1324 Glatz.


Gabel (Liegnitz [15] Görlitz [3]), Gabler (Liegnitz [4] Görlitz [3]).

Aus der böhmischen Stadt Gabel; auch bei Sprottau ein Dorf Gabel. Vgl. aber auch die polnische Form von Gallus: Gawel (Gawlik) beide oft in Beuthen als Familienname!, entsprechend der tschechische Hawel (Habel, Havelek). - Belege: Hannus von der Gabil 1416 Liegnitz; George Ritter von der Gabel 1594 Görlitz; Hertwich Gabel 1315/16 Schweidnitz; Peter Gabel 1420 Liegnitz; Christoff Gabel 1532 Glatz.


Gäbler (Liegnitz [5] Görlitz [4] Hirschberg [2]).

Offenbar = Gabel, Gabler: aus Gabel in Böhmen. Man vgl. dazu den Beleg: „und zog den Gebeler [= Gabler Paß!] wedir henhof kein Praga“ (1391 Görlitzer Ratsrechnung). - Belege: Petir gebeler 1429 Liegnitz; Heynrich gebeler 13./14. Jahrh. Breslau; Joh. Gebeler, Preiel des ... Hawses sande Mathis 1353 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 142). Im übrigen kann Mundartform für Göbler vorliegen, zumal auch Gäbel (Brieg [29] Görlitz [6] Oppeln [5]), Gebel (Liegnitz [6] Hirschberg [2]) aus Göbel (siehe dies!) entrundet sind. Hans Gebel 1550 b. Liegnitz.


Geyer (Görlitz [7] Liegnitz [6]), Geier (Görlitz [7] Liegnitz [4]).

Mitunter wohl vom Ortsname Geyer b. Zwickau, vgl. Magister Wolfgangus Lösz vom Geyer 1522/23 Görlitz und Walther vom Geyer 1466 Freiberg. Im übrigen vgl. unter Übernamen!


Glatz (Oppeln [7] Brieg [5] Haynau [6] Hirschberg [2]), Glatzer (Hirschberg [2), Glätzer (Freystadt [1]).

Aus Stadt oder Grafschaft Glatz. - Belege: Sophy von Glacz dy bederinne, Alt-Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 157); Her Mertin Glocz prister 1437 (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 55); Casper Glatz 1470 Görlitz; Michil Uspiter alias Cloczer, carnifex 1397 Breslau (Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S. 151); Küne Gleczer 1356 Sagan (Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 298).


Gleisberg (Görlitz [12] Liegnitz [6] Bunzlau [3]).

Aus Gleisberg b. Leipzig. Schon ca. 1368 in Liegnitz ein Glysberg (Liegnitzer Geschoßbuch I 10 b). Ferner Peter Glisberg, 1391/92 Görlitz; Andris Gleiszberg 1476 Görlitz.


Gloger (Brieg [7] Glatz [8] Neustadt Ratibor Görlitz Liegnitz), Glogner (Görlitz [2] Liegnitz [2]), Gloge (Görlitz [6]).

Aus Glogau, alt Gloge gesprochen. - Belege: Joh. Gloge 1346 Liegnitz; Hannus Gloger 1426 Görlitz; Hans Gloger von der Liegnitz 1542 Liegnitz; Thomas Gloger, Pfr., Kr. Neustadt 1487. Auch Francz Glogisch 1525 ca. Schweidnitz; Hans Glogisch 1560 Liegnitz (wie Leypisch von Leipa 1536 Görlitz; Kadisch: von Kaaden).


Görlitz (Görlitz [7] Liegnitz [7] Hirschberg [3]); selten Görlitzer (Görlitz [3])

Aus der Hauptstadt der Oberlausitz. - Belege: Pesschil von Gorlicz 1372 Liegnitz; Niclas Gorliczer 1419 (Glatz. Geschqu. II).


Grätz (Görlitz [35] Sagan [26] Freystadt [8]), Grätzer (Görlitz [2]).

Aus Grätz, das ist Königgrätz (1350: Grecz super Albea (Elbe). - Belege: Nitsche von Grecz 1372 Liegnitz; Stephan von Grecz 1355 Glatz; Gunczelinus Grecz faber 1352 Liegnitz; Nickel Grecz de Camencz 1427 Görlitz; Niclas Gretzer 1443 Glatz. Vgl. Grätz in Posen.


Greulich (Liegnitz [17] Görlitz [9] Brieg [8]).

Dorf Kr. Bunzlau, bzw. Grulich, Stadt in Böhmen. - Belege: Joh. Grulich 1339 Liegnitz; Hannos Grewlich 1409 Liegnitz (Urkundenbuch).