Topographie Holstein 1841/I-Z/187

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographie Holstein 1841
Teil 1: A B C D E F G H
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
<<<Vorherige Seite
[186]
Nächste Seite>>>
[188]
Topographie Holstein 1841 IZ.djvu
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

O.
Obbendorf
(Oppendorf, vorm. Ubbenthorp); adeliches Gut (vormals Lehngut) am östlichen Ufer der Schwentine, 3/4 M. östlich von Kiel, im Kieler Güterdistricte; Ksp. Schönkirchen. - Die Zehnten dieses ehemaligen Dorfes schenkte der Bischof Bartold im Jahre 1224 dem Preetzer Kloster; späterhin ward es niedergelegt und kam wahrscheinlich in Besitz der Familie Pogwisch, welche hier dieses Gut errichteten; darauf kam es an die Familie Meinstorf; Enewold Meinstorf zu Schönhorst hatte es 1500; dann seine Tochter Margarete, die mit Dietrich Blome zu Seedorf und Neversdorf verheirathet war; 1554 Hartwig Blome; 1579 der Landrath und Amtmann zu Gottorf Heinrich Blome, welcher 1600 starb; darauf dessen Wittwe Abel; 1616 ihr Sohn, Dietrich Blome, starb 1663; ihm folgte Bendix Blome zu Neuhof und Kaltenhof, starb den 27. März 1688. Dieser verkaufte das Gut im Jahre 1670 an den Geheimenrath Johann Adolph von Kielmannsegge zu Satrupholm, der es an Friedrich von Ahlefeld verkaufte. Im Jahre 1686 kaufte Christian Albrecht von Ahlefeld zu Kuxbüll und Südergaard die beiden Güter Obbendorf und Schönhorst für 49,000 Reichsthaler.svg, dieser starb 1705 und hinterließ diese seiner Wittwe Meta, geborne von Kielmannsegge, verheirathet an den Geheimenrath Hans Heinrich v. Ahlefeld zu Seestermühe. Durch einen Vergleich mit seinem Bruder Friedrich erhielt im Jahre 1713 Johann Adolph v. Ahlefeld beide Güter und starb 1722. Nach ihm wurde die Familie Rantzau Besitzer; im Jahre 1724 kaufte der Graf Detlev v. Rantzau beide Güter; 1754 war der Geheimerath Graf Detlev v. Rantzau zu Schönhorst und Bürau Besitzer, und unter ihm ward das Gut im Jahre 1781 mit einem Fideicommisse belegt, welches am 29. Octbr. 1804 aufgehoben und als Capital auf das Gut Behrensbrook transferirt ward; Obbendorf wurde darauf im Jahre 1805 an Johann Joachim Kühl für 365,000 Reichsthaler.svg verkauft; da dieser die contractlichen Bedingungen nicht erfüllte, ward das Gut im Jahre 1819 von den Rantzauschen Fideicommiß-Erben für 230,000 Reichsthaler.svg zurück gekauft. - Das ganze Gut contribuirt für 8 Pfl. und besteht aus dem Haupthofe, dem Dorfe Flüggendorf mit Kirchholzkathe und einigen Kathen auf dem Hoffelde, worunter Meiereischeune, Röbenhofskathe, Spitzenkampskathe und Holzkathen. - Es hat im Ganzen ein Areal von 1148 Ton., die Tonne zu 280 Q. R., (879 Steuert.; 79,622 Reichsthaler.svg 24 β Steuerw.). - Das Dorffeld ist in Zeitpacht gegeben; jeder Hufner zahlt etwa 230 Reichsthaler.svg jährlich. - Der Haupthof hat ein Areal von 796 Ton., worunter Acker 493 Ton., Wiesen 112 Ton., Hölzung 88 Ton., Brüche 28 Ton., Wasser, mit Einschluß eines Theils der Schwentine 65 Ton. und Wege, Gärten u. s. w. 10 Ton., (548 Steuert.). - Vor dem Hofe und in der Obbendorfer Hölzung liegen 5 Kathen, welche oben benannt sind. - Der Boden ist größtentheils Waizenboden; die Wiesen haben einen moorigten Untergrund. - Zahl der Einwohner: 266. - Das sehr alte Wohnhaus ist von Brandmauern, hat 2 Etagen und einen angebaueten Thurm; unter dem ganzen Hause befindet sich ein Keller. - Die Untergehörigen des Guts sind zur Flüggendorfer Korn-Wassermühle zwangspflichtig. - Das Gut stellt 1 Reuterpferd. - Der Geheimerath Graf Detlev v. Rantzau verfügte in seinem Testamente vom Jahre 1781 daß jährlich aus den Gutsrevenüen in den Gütern Obbendorf und Schönhorst jedem Hufner 16 Reichsthaler.svg und jedem Käthner 8 Reichsthaler.svg, in dem