Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894/0124: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Texterfassung 1. Hälfte)
(Texterfassung 2. Hälfte)
 
Zeile 1: Zeile 1:
{{Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894|0123|203|0125|unvollständig}}:v. W., AG. Oberviechtach, <tt>P</tt> Schwarzach i. Oberpf., 110 Ew., Spiegelglashütte u. Spiegelglasschleifwerk.
+
{{Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894|0123|203|0125|unkorrigiert}}
 +
:v. W., AG. Oberviechtach, <tt>P</tt> Schwarzach i. Oberpf., 110 Ew., Spiegelglashütte u. Spiegelglasschleifwerk.
 
;Charlottenthal: Gut, Mecklb.-Schwer., AG. u. <tt>P</tt> Krakow i. Mecklenb., 92 Ew.
 
;Charlottenthal: Gut, Mecklb.-Schwer., AG. u. <tt>P</tt> Krakow i. Mecklenb., 92 Ew.
 
;Charlottenthal: Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Breslau, Kr. Großwartenberg, AG. Festenberg, <tt>P</tt> Brustawe, 233 Ew. (<tt>A</tt> 9,8 u. 7,4 Mk.)
 
;Charlottenthal: Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Breslau, Kr. Großwartenberg, AG. Festenberg, <tt>P</tt> Brustawe, 233 Ew. (<tt>A</tt> 9,8 u. 7,4 Mk.)
Zeile 31: Zeile 32:
 
;Cheminot: Df., Elsaß-Lothr., Bez. Lothringen, Landkr. u. AG. Metz, Kant. Verny, an der Seille u. französischer Grenze, 350 Ew., <tt>P T</tt>, kath. Pfarrk.
 
;Cheminot: Df., Elsaß-Lothr., Bez. Lothringen, Landkr. u. AG. Metz, Kant. Verny, an der Seille u. französischer Grenze, 350 Ew., <tt>P T</tt>, kath. Pfarrk.
 
;Chemnitz: Gut, Mecklb.-Schwer., AG. Penzlin, <tt>P</tt> Neubrandenburg, 240 Ew.
 
;Chemnitz: Gut, Mecklb.-Schwer., AG. Penzlin, <tt>P</tt> Neubrandenburg, 240 Ew.
;Chemnitz in Sachsen: ({{Sperrschrift|Kemnitz}}), {{Sperrschrift|selbständige St.}} (307 <tt>m</tt>), Sachs., Kreish. Zwickau, in fruchtbarer Gegend an der {{Sperrschrift|Chemnitz}} (die sich bei Alt-C. aus Zwönitz und Würschnitz bildet und oberhalb Wechselburg in die Zwickauer Mulde fließt), 138,954 (1834: 21,137) Ew., davon 129,753 Evang., 7162 Kath. u. 953 Juden; ein Bat. Inf. Nr. 104, <tt>P T E</tt> (Linien
+
;Chemnitz in Sachsen: ({{Sperrschrift|Kemnitz}}), {{Sperrschrift|selbständige St.}} (307 <tt>m</tt>), Sachs., Kreish. Zwickau, in fruchtbarer Gegend an der {{Sperrschrift|Chemnitz}} (die sich bei Alt-C. aus Zwönitz und Würschnitz bildet und oberhalb Wechselburg in die Zwickauer Mulde fließt), 138,954 (1834: 21,137) Ew., davon 129,753 Evang., 7162 Kath. u. 953 Juden; ein Bat. Inf. Nr. 104, <tt>P T E</tt> (Linien Dresden-C., C.-Roßwein, C.-Annaberg, Zwickau-C., C.-Riesa, C.-Stollberg, C.-Adorf, Leipzig-C. und C.-Limbach der Sächs. Staatsb.), Reichsbankstelle (Umsatz 1892: 9,626,788,300 Mk.), Chemnitzer Stadtbank, Chemnitzer Bankverein, Kreditverein, Viehmarktsbank, Filiale des Dresdener Bankvereins und der Sächs. Bank zu Dresden, Amtshauptmannschaft, Landgericht nebst Kammer für Handelssachen, Schwur- und Amtsgericht, Handels- und Gewerbekammer, Hauptsteueramt, Konsul der Verein. Staaten Nordamerikas, Berginspektion; 7 ev. Kirchen (Jakobikirche v. 1389), 1 Kirche der separ. Lutheraner, 1 röm.-kath. u. 1 deutsch-kath. Kirche, Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Handelslehranstalt, höhere Gewerbeschule, Baugewerk-, Web-, Werkmeister-, Gewerbezeichenschule etc., Hospitäler und Wohlthätigkeitsanstalten, freundliche und regelmäßige Straßen, großer Schillerplatz, Börse, Theater, elektr. Straßenbahn etc. C. ist eine der wichtigsten Fabrikstädte des Reichs; obenan steht die Fabr. von Maschinen, Werkzeugen und Instrumenten mit 1892: 179 Gewerbebetrieben und 11,622 Arbeitern, dann die Spinnerei, Weberei und Wirkerei mit 160 Betrieben und 13,351 Arbeitern. Von den größern Fabrikanlagen hat die Aktienspinnerei 670 Arbeiter und 71,000 Spindeln, die Sächs. Maschinenfabr. (vormals Hartmann) 3500, die Sächs. Webstuhlfabr. (Schönherr) 1100 und die Werkzeugmaschinenfabr. (Zimmermann) 610 Arbeiter; die Maschinenfabriken liefern Dampfmaschinen aller Art, Lokomotiven, Flachsspinnmaschinen, mechanische Webstühle, Stickmaschinen (vorzüglich für Plauen), Näh-, Wasch-, Garntrockenmaschinen, landwirtschaftliche Geräte, Strumpfstühle, Pumpwerke etc. Die Gesamtproduktion des Maschinenbaues beträgt (1892) ca. 27 Mill. Mk. (1851: 4 Mill. Mk.). Ferner gibt es Kesselschmiedereien, bedeutende Webereien für Möbel- u. Kleiderstoffe, für Tischdecken, Tücher, baumwollenen Samt etc., 1 Kammgarn-, 1 Streichgarnspinnerei, etwa 70 Firmen mit 38 – 40,000 Arbeitern für Strumpfwaren (auch mit zahlreichen Stühlen außerhalb der Stadt, jährl. Produktion ca. 70 Mill. Mk. [1851: 7 1/3 Mill. Mk.], darunter für ca. 13 Mill. Mk. Handschuhe), Zeugdruckereien, Färbereien, Appreturanstalten, chemische Fabriken, große Baumwollhandlungen, Fabriken für Spritzen, Zement, künstliche Blumen und Schmuckfedern, Wachstuch, Billards, Blasebälge, Tafel- u. Brückenwagen, Kartonagen, Schirme, Seife, Zuckerwaren, Kaffeesurrogate, Tinte, Orseille- und Anilinfarben, endlich lithographische Anstalten, große Steinbrüche, Ziegelbrennereien, Schlacht- u. Viehhof, einen lebhaften Produktenhandel etc. C. ist eine alte Sorbenansiedelung, erhielt vom Kaiser Lothar II. Stadtrechte und nahm 1539 die Reformation an. Die Bleichen wurden 1451 privilegiert; die Baumwollweberei kam noch vor 1700 auf; die erste Zeugdruckerei ward 1770 begründet, die englische Handspinnmaschine 1790, die Baumwollspinnmaschine 1799, die Maschinenfabrikation 1826 eingeführt. – Zum Bezirk des {{Sperrschrift|Landgerichts}} in C. gehören die 16 Amtsgerichte zu Annaberg i. S., Augustusburg, Burgstädt, C., Ehrenfriedersdorf, Frankenberg i. S., Limbach, Mittweida, Oberwiesenthal, Penig, Rochlitz, Scheibenberg, Stollberg, Waldheim, Wolkenstein und Zschopau.
 +
;Chemnitz: {{Sperrschrift|Amtshauptmannschaft}}, Sachs., Kreish. Zwickau, umfaßt im niedern Teil des Erzgebirges einen der wichtigsten Industriebezirke des Deutschen Reichs  und hat auf 503 <tt>qkm</tt> (9,14 QM.) 187,800 Ew., davon 4757 Kath. und 54 Juden (373 Ew. auf 1 <tt>qkm</tt>). Amtshauptm. in {{Sperrschrift|Chemnitz}}.
 +
;Chemnitz: s. auch {{Sperrschrift|Alt- u. Dorfchemnitz}}.
 +
;Chieming: Df., Bay., RB. Oberbayern, BezA. u. AG. Traunstein, am Chiemsee, 419 Ew., <tt>P</tt>, kath. Pfarrk.
 +
;Chiemsee: der größte Landsee in Bayern, ist 18,5 <tt>km</tt> lang, 11 <tt>km</tt> breit, 156 <tt>m</tt> tief, 192 <tt>qkm</tt> (3,49 QM.) groß, hat 3 Inseln und liegt 513 <tt>m</tt> über dem Meer unweit des Nordfußes der Alpen, von dem ihn große Filze (Moore) trennen. Der See, berühmt durch seine Fische, empfängt die Achen u. Prien, beide aus den Alpen, und entläßt die Alz zum Inn.
 +
;Chiemsee: Gem., Bay., RB. Oberbayern, BezA. Traunstein, AG. Trostberg, <tt>P</tt> Prien, 380 Ew., besteht aus den 3 Inseln {{Sperrschrift|Herren-, Frauen-C. u. Krautinsel}} im Chiemsee; {{Sperrschrift|Herren-C.}} (s. d., auch {{Sperrschrift|Herren-}} oder {{Sperrschrift|Pfaffenwörth}}), die größte und {{Sperrschrift|Frauen-C.}} (auch {{Sperrschrift|Frauen-}} oder {{Sperrschrift|Nonnenwörth}} [277 Ew.], Kloster der Benediktinerinnen mit Pensionat) sind bekannt als Sommeraufenthaltsorte; herrliche Aussicht auf die Alpen.
 +
;Chinnow: Gut, Preuß., RB. Stettin, Kr. Usedom-Wollin, AG. Wollin, <tt>P</tt> Kolzow, auf der Insel Wollin am Koperowsee, 113 Ew. (<tt>A</tt> 22,4 Mk.)
 +
;Chinow: Rttrg., Preuß., RB. Köslin, Kr. u. AG. Lauenburg i. Pomm., <tt>P</tt> Großboschpol, 283 Ew. (<tt>A</tt> 6,3 Mk.)

Aktuelle Version vom 5. April 2020, 09:08 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Neumanns Orts-Lexikon des Deutschen Reichs 1894
Inhalt
Vorwort
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
<<<Vorherige Seite
[0123]
Nächste Seite>>>
[0125]
Neumann 1894.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


v. W., AG. Oberviechtach, P Schwarzach i. Oberpf., 110 Ew., Spiegelglashütte u. Spiegelglasschleifwerk.
Charlottenthal
Gut, Mecklb.-Schwer., AG. u. P Krakow i. Mecklenb., 92 Ew.
Charlottenthal
Df. u. Rttrg., Preuß., RB. Breslau, Kr. Großwartenberg, AG. Festenberg, P Brustawe, 233 Ew. (A 9,8 u. 7,4 Mk.)
Charlottenthal
Gut das., RB. Königsberg, Kr. Heiligenbeil, AG. Zinten, P Ludwigsort, 65 Ew. (A 8,6 Mk.)
Charlottenthal
OFörst. das., RB. Marienwerder, Kr. u. AG. Schwetz, P Osche, an der Prussina und in der Tuchelschen Heide.
Charlottenwerder
Gut das., Kr., AG. u. P Rosenberg i. Westpr., 83 Ew., T E (Eisenb. Marienburg-Mlawka). (A 8,6 Mk.)
Charly
Df., Elsaß-Lothr., Bezirk Lothringen, Landkr. und AG. Metz, Kant. Vigy, P St. Julien Kr. Metz, 285 Ew., kath. Pfarrk.
Chartowo
Rttrg., Preuß., RB., AG. u. P Posen, Kr. Posen-Ost, 106 Ew. (A 7 Mk.)
Charzewo
Rttrg., Preuß., RB. Bromberg, Kr. und AG. Gnesen, P Welnau, 68 Ew. (A 9,4 Mk.)
Château-Salins
Kreis, Elsaß-Lothr., Bezirk Lothringen, an der Seille, hat auf 975 qkm (17,71 QM.) 48,956 (1866: 55,964) Ew., davon 2935 Evang. und 695 Juden (37,000 Franzosen; 50 Ew. auf 1 qkm). Hauptort:
Château-Salins
St. das., LG. Metz, an der Kleinen Seille, 2029 (1861: 2335) Ew., davon 134 Evang. u. 93 Juden; P T E (Linie Chambrey-Saaralben der Els.-Lothr. Eisenb.), Kreisdirektion, Amtsgericht, OFörst., kath. Pfarrk., Schlachthaus, Glasfabr., Ziegelbrennerei, Wein- u. Hopfenbau, Salzquellen (1330-1826 benutzt).
Châtel-St. Germain
Df. das., Landkr. Metz, Kant. Gorze, AG. Ars a. Mosel, 698 Ew., P T E (Linie Metz-Amanweiler der Elsaß-Lothr. Eisenb.), kath. Pfarrk., Drahtstiftfabr., Obst- u. Weinbau.
Chausseehaus
OFörst., Preuß., RB., Landkr., AG. u. P Wiesbaden, E (Linie Wiesbaden-Langenschwalbach der Preuß. Staatsb.)
Chawlodno
Df. u. Gut, Preuß., RB. Bromberg, Kr. Wongrowitz, AG. Exin, P Gollantsch, 109 Ew. (A 10,6 Mk.)
Chechlau
Df. u. Gut, Preuß., RB. Oppeln, Kr. Toft-Gleiwitz, AG. Toft, P Rudzinitz, 965 Ew., kath. Pfarrk. (A 13,7 u. 18,4 Mk.)
Chechlau
(Alt-), Df. u. Kol. das., Kr. u. AG. Tarnowitz, P Neudeck, 1269 Ew., Eisensteingruben (A 9 Mk.); nahebei Df. Neu-C., 449 Ew. (A 3,9 Mk.)
Chechlow
Kol. das., Kr. u. AG. Ratibor, P Tworkau, 306 Ew. (A 30,2, W 37,6 Mk.)
Cheelsdorf
Df., Mecklb.-Schwer., AG. u. P Rostock, an der Warnow, 586 Ew.
Chelaincourt
Schloß, s. Flévy.
Chelchen
Df., Preuß., RB. Gumbinnen, Kr. u. AG. Lyck, P Sentken, am Leegenfluß, 306 Ew., E (Linie Insterburg-Prostken der Preuß. Staatsb.) (A 7,8 Mk.)
Chelchen
Rttrg. das., Kr. Oletzko, AG. Marggrabowa, P Duneyken, 184 Ew. (A 4,7 Mk.)
Chelchen
Df. das., P Kowahlen, 366 Ew. (A 5,1 Mk.)
Chelczonka
Gut, Preuß., RB., Landkr. u. AG. Bromberg, P Klahrheim, 37 Ew. (A 20,9 Mk.)
Chelm
s. Groß-, Klein- u. Vogtei-Chelm.
Chelmce
Df., Preuß., RB. Bromberg, Kr. Strelno, AG. Inowrazlaw, 493 Ew., P T, kath. Pfarrk. (A 14,9 Mk.)
Chelmiczki
Df. u. Gut das., P Chelmce, 204 Ew. (A 12,9 Mk.)
Chelmno
Df., Hauland u. Rttrg., Preuß., RB. Posen, Kr. Samter, AG. u. P Pinne, 345 Ew. (A 10,6 u. 12,5 Mk.)
Chelmonie
Rttrg., Preuß., RB. Marienwerder, Kr. Briesen, AG. Thorn, P Schönsee i. Westpr., 268 Ew., kath. Pfarrk. (A 10,2 Mk.)
Chelmonietz
Gut das., AG. Gollub, P Schönsee i. Westpr., 116 Ew., kath. Pfarrk. (A 10,6, W 22,3 Mk.)
Chelst
Rttrg. das., Kr. Strasburg, AG. u. P Lautenburg i. Westpr., 150 Ew., Schneidemühle. (A 3,5 Mk.)
Cheminot
Df., Elsaß-Lothr., Bez. Lothringen, Landkr. u. AG. Metz, Kant. Verny, an der Seille u. französischer Grenze, 350 Ew., P T, kath. Pfarrk.
Chemnitz
Gut, Mecklb.-Schwer., AG. Penzlin, P Neubrandenburg, 240 Ew.
Chemnitz in Sachsen
(Kemnitz), selbständige St. (307 m), Sachs., Kreish. Zwickau, in fruchtbarer Gegend an der Chemnitz (die sich bei Alt-C. aus Zwönitz und Würschnitz bildet und oberhalb Wechselburg in die Zwickauer Mulde fließt), 138,954 (1834: 21,137) Ew., davon 129,753 Evang., 7162 Kath. u. 953 Juden; ein Bat. Inf. Nr. 104, P T E (Linien Dresden-C., C.-Roßwein, C.-Annaberg, Zwickau-C., C.-Riesa, C.-Stollberg, C.-Adorf, Leipzig-C. und C.-Limbach der Sächs. Staatsb.), Reichsbankstelle (Umsatz 1892: 9,626,788,300 Mk.), Chemnitzer Stadtbank, Chemnitzer Bankverein, Kreditverein, Viehmarktsbank, Filiale des Dresdener Bankvereins und der Sächs. Bank zu Dresden, Amtshauptmannschaft, Landgericht nebst Kammer für Handelssachen, Schwur- und Amtsgericht, Handels- und Gewerbekammer, Hauptsteueramt, Konsul der Verein. Staaten Nordamerikas, Berginspektion; 7 ev. Kirchen (Jakobikirche v. 1389), 1 Kirche der separ. Lutheraner, 1 röm.-kath. u. 1 deutsch-kath. Kirche, Gymnasium, Realgymnasium, Realschule, Handelslehranstalt, höhere Gewerbeschule, Baugewerk-, Web-, Werkmeister-, Gewerbezeichenschule etc., Hospitäler und Wohlthätigkeitsanstalten, freundliche und regelmäßige Straßen, großer Schillerplatz, Börse, Theater, elektr. Straßenbahn etc. C. ist eine der wichtigsten Fabrikstädte des Reichs; obenan steht die Fabr. von Maschinen, Werkzeugen und Instrumenten mit 1892: 179 Gewerbebetrieben und 11,622 Arbeitern, dann die Spinnerei, Weberei und Wirkerei mit 160 Betrieben und 13,351 Arbeitern. Von den größern Fabrikanlagen hat die Aktienspinnerei 670 Arbeiter und 71,000 Spindeln, die Sächs. Maschinenfabr. (vormals Hartmann) 3500, die Sächs. Webstuhlfabr. (Schönherr) 1100 und die Werkzeugmaschinenfabr. (Zimmermann) 610 Arbeiter; die Maschinenfabriken liefern Dampfmaschinen aller Art, Lokomotiven, Flachsspinnmaschinen, mechanische Webstühle, Stickmaschinen (vorzüglich für Plauen), Näh-, Wasch-, Garntrockenmaschinen, landwirtschaftliche Geräte, Strumpfstühle, Pumpwerke etc. Die Gesamtproduktion des Maschinenbaues beträgt (1892) ca. 27 Mill. Mk. (1851: 4 Mill. Mk.). Ferner gibt es Kesselschmiedereien, bedeutende Webereien für Möbel- u. Kleiderstoffe, für Tischdecken, Tücher, baumwollenen Samt etc., 1 Kammgarn-, 1 Streichgarnspinnerei, etwa 70 Firmen mit 38 – 40,000 Arbeitern für Strumpfwaren (auch mit zahlreichen Stühlen außerhalb der Stadt, jährl. Produktion ca. 70 Mill. Mk. [1851: 7 1/3 Mill. Mk.], darunter für ca. 13 Mill. Mk. Handschuhe), Zeugdruckereien, Färbereien, Appreturanstalten, chemische Fabriken, große Baumwollhandlungen, Fabriken für Spritzen, Zement, künstliche Blumen und Schmuckfedern, Wachstuch, Billards, Blasebälge, Tafel- u. Brückenwagen, Kartonagen, Schirme, Seife, Zuckerwaren, Kaffeesurrogate, Tinte, Orseille- und Anilinfarben, endlich lithographische Anstalten, große Steinbrüche, Ziegelbrennereien, Schlacht- u. Viehhof, einen lebhaften Produktenhandel etc. C. ist eine alte Sorbenansiedelung, erhielt vom Kaiser Lothar II. Stadtrechte und nahm 1539 die Reformation an. Die Bleichen wurden 1451 privilegiert; die Baumwollweberei kam noch vor 1700 auf; die erste Zeugdruckerei ward 1770 begründet, die englische Handspinnmaschine 1790, die Baumwollspinnmaschine 1799, die Maschinenfabrikation 1826 eingeführt. – Zum Bezirk des Landgerichts in C. gehören die 16 Amtsgerichte zu Annaberg i. S., Augustusburg, Burgstädt, C., Ehrenfriedersdorf, Frankenberg i. S., Limbach, Mittweida, Oberwiesenthal, Penig, Rochlitz, Scheibenberg, Stollberg, Waldheim, Wolkenstein und Zschopau.
Chemnitz
Amtshauptmannschaft, Sachs., Kreish. Zwickau, umfaßt im niedern Teil des Erzgebirges einen der wichtigsten Industriebezirke des Deutschen Reichs und hat auf 503 qkm (9,14 QM.) 187,800 Ew., davon 4757 Kath. und 54 Juden (373 Ew. auf 1 qkm). Amtshauptm. in Chemnitz.
Chemnitz
s. auch Alt- u. Dorfchemnitz.
Chieming
Df., Bay., RB. Oberbayern, BezA. u. AG. Traunstein, am Chiemsee, 419 Ew., P, kath. Pfarrk.
Chiemsee
der größte Landsee in Bayern, ist 18,5 km lang, 11 km breit, 156 m tief, 192 qkm (3,49 QM.) groß, hat 3 Inseln und liegt 513 m über dem Meer unweit des Nordfußes der Alpen, von dem ihn große Filze (Moore) trennen. Der See, berühmt durch seine Fische, empfängt die Achen u. Prien, beide aus den Alpen, und entläßt die Alz zum Inn.
Chiemsee
Gem., Bay., RB. Oberbayern, BezA. Traunstein, AG. Trostberg, P Prien, 380 Ew., besteht aus den 3 Inseln Herren-, Frauen-C. u. Krautinsel im Chiemsee; Herren-C. (s. d., auch Herren- oder Pfaffenwörth), die größte und Frauen-C. (auch Frauen- oder Nonnenwörth [277 Ew.], Kloster der Benediktinerinnen mit Pensionat) sind bekannt als Sommeraufenthaltsorte; herrliche Aussicht auf die Alpen.
Chinnow
Gut, Preuß., RB. Stettin, Kr. Usedom-Wollin, AG. Wollin, P Kolzow, auf der Insel Wollin am Koperowsee, 113 Ew. (A 22,4 Mk.)
Chinow
Rttrg., Preuß., RB. Köslin, Kr. u. AG. Lauenburg i. Pomm., P Großboschpol, 283 Ew. (A 6,3 Mk.)