Epe (Bramsche)/Gemeindeverwaltung Epe

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Gemeindeverwaltung und Wahlen in Epe (Bramsche)


Die Zeit bis 1918

Die unterste Verwaltungseinheit war in früher Zeit die Bauerschaft. Inwieweit die noch zum Teil bestehenden Fastabende eine diesbezügliche Interessengemeinschaft bildeten, ist unbekannt. Sie scheinen sehr alt zu sein und waren ursprünglich möglicherweise sächsische Sippengemeinschaften, die sich später zu einer Bauerschaft vereinigten.[1] In Epe sind die vier Fastabende Bühren, Oberort, Unterort und Malgarten bekannt.

Die Verwaltung der Bauerschaft lag in der Hand eines Bauer- oder Burrichters. Er hatte die Rechnung zu führen und alle Bestellungen für gemeinsame Arbeiten zu leisten und war dafür von anderen Diensten weitgehend befreit. Das Amt wechselte jährlich und wurde stets von den Eper Voll- und Halberben reihum besetzt. Mußten Bauerschaftsangelegenheiten geregelt werden, so ließ man die Erben durch die Bauersprache zusammenrufen. Man versammelte sich an einem bestimmten Ort, dem sog. Bauermahl, das sich in Epe beim Hof Wessling befand. Unter der Leitung des Bauerrichters konnten die Probleme besprochen und Entscheidungen herbeigeführt werden. Hierbei handelte es sich überwiegend um Verwaltungsangelegenheiten der Mark sowie um Grund-, Wasser- und Wegeangelegenheiten. Ursprünglich übten die Bauerrichter auch eine beschränkte Gerichtsbarkeit aus.


In der Gemeindeverwaltung traten 1833 an die Stelle der Bauerrichter die Gemeindevorsteher. Seit 1840 wurden sie von den stimmberechtigten Einwohnern ihrer Gemeinde jeweils auf sechs Jahre frei gewählt.[2] In Epe behielt man bis 1852 weitgehend die frühere Praxis eines jährlich wechselnden Gemeindevorstandes bei. Stimmberechtigt waren alle Grundbesitzer sowie nun erstmals auch selbständige, unbescholtene Männer. In der Gemeindeversammlung wählte man den Gemeindevorstand, bestehend aus dem Gemeindevorsteher und einem Beigeordneten. Durch Verordnungen und Gesetze erweiterte man nach und nach die Aufgaben der Gemeinden um das Armen-, Feuerlösch- und Hebammenwesen, um Schiedsmannangelegenheiten, Standesämter und die Erhebung von Steuern. Es gab vier Stimmklassen. Ein Verzeichnis des Jahres 1854 nennt die damaligen Stimmberechtigten. Zur 1. Klasse gehörten das Klostergut Malgarten und der Bauer Eckelmann[3]. Sie verfügten bei Abstimmungen über je vier Stimmen. Zur 2. Klasse mit jeweils drei Stimmen zählten: Amtmann Wuthmann (Leiter des Amtes Vörden), Amtsrichter Müller, Dr. Drüiding (Rechtsanwalt und Notar), Meister Hellmich (Amtszimmermann), Mühlenpächter Hobelmann sowie alle Voll- und Halberben der Gemeinde. Zur 3. Klasse mit jeweils zwei Stimmen gehörten: Pastor Engelken, Dr. Otto, Aktuar Weber, Amtsgehilfe Müller, Amtsdiener Kleuker (alle vier Beamte bzw. Bedienstete der Amtsverwaltung), Gastwirt Hiep, alle Markkötter, der Pächter Dallmann, der Neubauer Möllmann und die Domänen-Kammer. Zur 4. Klasse mit jeweils einer Stimme zählten die Lehrer Mehmert und Brandes sowie 29 Heuerleute. Alle diese insgesamt 75 Personen bildeten die Eper Gemeindeversammlung, das damals beschließende Organ der Gemeinde. Der 1854 vom damaligen Vorsteher Caspar Batke eingebrachte Antrag, die Gemeindeversammlung durch einen Ausschuß vertreten zu lassen, fand keine Mehrheit. So behielt man die große Gemeindeversammlung als beschlußfassendes Gremium bis 1886 bei.

Zu den Gemeindeversammlungen rief man mit einem Rundschreiben auf, das von Haus zu Haus weiter zu reichen war. Noch 1857 lehnte man den Antrag auf Einstellung eines Gemeindedieners ab. Der hiesige Bote des Amtes Vörden, Josef Weglage, übernahm jedoch auch Botendienste der Gemeinde. Seit 1862 wurde er als Gemeindediener bezeichnet und noch 1885 als solcher bestätigt. Seit dieser Zeit überbrachte er die Einladungen zur Gemeindeversammlung. Da das Erscheinen bei den Gemeindeversammlungen Pflicht war, beschloß man 1854, daß jeder das Einladungsrundschreiben zu unterzeichnen hatte.

Bei Nichterscheinen oder Zuspätkommen verhängte man ein Strafgeld von 2 Gr. Ausgenommen waren lediglich Mitglieder der 4. Klasse, die auch nur selten erschienen. Nur kurze Zeit praktizierte man 1856 die Regelung, die Strafgelder beim Wirt Warning gleich zu verzehren. Im Jahre 1864 erhöhte man die Strafe auf 3 Gr. und 1873 auf 5 Sgr. Mit Beschluß des Jahres 1885 nahm man eine Differenzierung vor. Das Zuspätkommen sollte in Zukunft mit 25 Pf. und das Fehlen mit 50 Pf. bestraft werden.

Seit 1862 ließ man die Gemeinderechnungen durch eine gewählte Kommission prüfen. Der Vorsteher gab die Arbeit der Rechnungsführung ab und man übertrug diese Aufgabe dem Lehrer Rustmann, der auch als Protokollführer bei den Gemeindeversammlungen tätig wurde. Die wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde, die Steuern, legte eine gewählte Klassensteuereinschätzungskommission fest. Es gab die Grund-, Einkommen- und die Klassensteuer. Mit wenigen Ausnahmen fanden die Gemeindeversammlungen von 1837 bis 1962 in der Gastwirtschaft Warning bzw. Robker statt.


Nach der Neugliederung der Ämter bzw. der Gründung von Landkreisen 1885, gab es auch eine Gemeindereform. Die beschlußfassende Gemeindeversammlung, in der jede Familie vertreten war, wurde durch einen gewählten Gemeindeausschuß abgelöst. Eine Einteilung nach Klassen und Stimmenzahl blieb jedoch bestehen. Zwar waren nach wie vor vier Klassen vorhanden, doch zählten zur 1. Klasse u.a. alle Vollerben, zur 2. Klasse u.a. alle Halberben und Kötter und zur 3. Klasse u.a. alle Arbeiter und Heuerleute. Die 4. Klasse war den sog. Ausmärkern vorbehalten, jenen Personen, die außerhalb der Gemeinde wohnten, aber in der Gemeinde Grundbesitz hatten. Bei der Besetzung gab es allerdings erhebliche Unterschiede. Die 1. Klasse konnte sich durch neun Personen, die 2. und 3. Klasse durch je drei Personen und die 4. Klasse durch eine Person aus der Gemeinde vertreten lassen. Dieser erste gewählte Gemeindeausschuß der Gemeinde Epe war wie folgt besetzt: Klasse 1: Eckelmann, Hackmann, Kottmann, Kiesekamp, Wermert, Schwegmann, Warning, Hundeling und der Mühlenpächter Hobelmann; Klasse 2: Kampmann, Hermann Kuhlmann und der Gastwirt Kleuker; Klasse 3: Josef Goda, Oevermann und Wilhelm Meyer; Klasse 4: Schankwirt Warning. Doch schon in der Gemeindeversammlung vom 23. März 1887 beschloß man eine Aufstockung der Zahl der Ausschußmitglieder. Jede Klasse sollte für sich wählen und für je 20 Stimmen ein Ausschußmitglied stellen. Dieses hatte zur Folge, daß die 1. Klasse, auf Grund der Mehrfachstimmen noch stärker, mit jetzt 14 Personen vertreten war, während die 2. und 3. Klasse nur je eine Person zusätzlich, also jeweils 4 Ausschußmitglieder stellen konnte. Die 4. Klasse behielt weiterhin einen Vertreter im Gemeindeausschuß. Somit bestand dieser nun aus 23 statt wie zuvor aus 16 Mitgliedern. Durch den Zuzug von Familien erhöhte sich die Zahl der Ausschußmitglieder um 1900 auf 24 Personen.

Die ehrenamtliche Tätigkeit des Gemeindevorstehers wurde durch eine Kostenvergütung abgefunden. Diese erhöhte man 1886 auf 80 und 1892 auf 100 M. jährlich. Nach der Kündigung des Gemeindedieners Josef Weglage wählte man 1893 den Heuermann Friedrich Studt zum neuen Gemeindediener. Er verstarb bereits 1895. Sein Nachfolger wurde der Arbeiter Heinrich Vor dem Berge. Von 1900 bis 1909 war der Gemeindediener Vorderhake tätig. Sein Nachfolger war der Bauer August Krelage. Er war der Letzte, der eine Uniform trug. Es handelte sich um eine hochgeschlossene blaue Jacke mit roten Streifen, einem hinteren Schlitz und silbernen Knöpfen. Auch die steife Schirmmütze hatte den roten Nahtstreifen. Die Uniform wurde von der Gemeinde gestellt und ist 1895 erstmals erwähnt.


Von 1918 bis 1945

Mit der Abschaffung der Monarchie und der Bildung der Deutschen Republik 1918, bekamen alle volljährigen Bürger, einschließlich der Frauen, das aktive Wahlrecht. Nach einer Verordnung der preußischen Regierung vom 24. und 31. Januar 1919 hatte eine Neuwahl der Gemeindevertretungen stattzufinden. Die Klasseneinteilung sowie Mehrfachstimmen wurden abgeschafft. Diesem ersten klassenlosen Ausschuß der Gemeinde Epe gehörten folgende 24 Personen an: Lehrer Karl Bartsch, Heinrich Brandewie, August Bücker, Wilhelm Eckelmann, Josef Grünebaum, Philip Hackmann, Heinrich Hagemann, Wilhelm Holtgrefe, Eduard zur Horst, Wilhelm Kotte, Heinrich Kuhlmann, Ludwig Kuhlmann, Rudolf Kuhlmann, Gustav Meyer, Hermann Meyer, Heinrich Niemann, Heinrich Plümer, Fritz Priemer, August Rehling, Hermann Rehling, Hermann Rohmann, Hermann Steinkamp, Bernhard Walter und August Warning.

Der Arbeiter Fritz Priemer, Mitbegründer und erster Vorsitzender des 1919 gegründeten Vereins der Heuerleute und Landarbeiter in Bramsche, wurde 1919 in den Kreistag gewählt.[4] Auch alle Ausschüße der Gemeinde wurden neu gewählt. Verzeichnet sind: Wege-, Flußschau-, Ernteschätzungs-, Viehaushebungs-, Butterkontroll- und Voreinschätzungskommission. Im Jahre 1920 wählte man außerdem noch eine Wohnungskommission. Die Laufzettel als Einladungen zu den Gemeinderatssitzungen wurden abgeschafft und durch die Aufgabe eines Inserates in den Bramscher Nachrichten ersetzt. Als Gemeindediener wählte man 1924 den Heuermann August Bücker und 1925 August Luttmer.


Reichstags- bzw. Reichspräsidentenwahlen 1924 bis 1933 in Epe

Wahljahr gültige Stimmen NSDAP SPD KPD Zentrum Ff. DNVP DVP Dt.Stp. DDP DHP Sonstige
1924 I 348 % 15,5 37,6 1,7 25,0 12,6 3,4 0,3 0,9 2,9
abs. 54 131 6 87 44 12 1 3 10
1924 II 328 % 1,5 39,9 0,3 27,7 22,9 6,1 1,5 0,6 -
abs. 5 129 1 91 75 20 5 2 -
1928 301 % 1,7 39,5 - 26,6 9,3 9,0 1,3 2,3 10,3
abs. 5 119 - 80 28 27 4 7 31
1930 356 % 8,1 39,4 2,3 29,8 9,3 2,3 2,3 3,1 3,7
abs. 29 140 8 106 33 8 8 11 13
1932 I 371 % 21,6 35,8 3,2 30,7 6,5 1,3 0,5 0,3 -
abs. 80 133 12 114 24 5 2 1 -
1932 II 344 % 16,9 34,6 5,5 30,2 10,5 1,2 0,6 - 0,6
abs. 58 119 19 104 36 4 2 - 2
1933 381 % 23,9 27,6 7,1 29,9 10,0 1,0 - 0,3 0,3
abs. 91 105 27 114 38 4 - 1 1

NSDAP = Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei

SPD = Sozialdemokratische Partei Deutschlands

KPD = Kommunistische Partei Deutschlands

Zentrum = Partei des politischen Katholizismus

Kf. = Kampffront, ehemals DNVP (Deutschnationale Volkspartei)

DVP = Deutsche Volkspartei

Dt.Stp. = Deutsche Staatspartei, ehemals DDP (Deutsche Demokratische Partei)

DHP = Deutsche Hannoversche Partei

abs. = absolute Stimmenzahl


Nach der Reichstagswahl wählte Epe am 28. März 1933 seine 24 Gemeindeverordneten: August Ackermann, Josef Blömer, Heinrich Brockschmidt, Wilhelm Dallmann, August Görtemöller, Adolf Hackmann, Heinrich Hagemann, Wilhelm Heye, Wilhelm Hundeling, Gustav Kampmann, Wilhelm Kotte, Gustav Krelage, Heinrich Kuhlmann, Ludwig Kuhlmann, Josef Kuhlmann-Warning, Hermann Luttmer, Friedrich Pösse, Hermann Rohmann, Erwin Rubner, Bernhard Schwalenberg, Hermann Strothmann, Otto Thomann, Willi Vinke und August Warning. Zum Gemeindevorsteher wählte man Friedrich Kotte und zum Beigeordneten August Görtemöller.

Wie sehr diese Gemeindewahl unter politischem Druck stand, zeigen die folgenden Reaktionen des Landratsamtes. Am 9. Juni 1933 ließ der noch amtierende Gemeindevorsteher Wilhelm Hundeling eine Gemeindeversammlung einberufen und gab ein Schreiben des Landratsamtes mit folgendem Wortlaut bekannt:

"An Gemeindevorsteher Hundeling in Epe.

Nachdem Sie Ihr Amt als Gemeindevorsteher niedergelegt haben, ist die Ernennung eines kommissarischen Gemeindevorstehers notwendig geworden. Die Kreisleitung der NSDAP kann jedoch der Ernennung des vom Gemeindeausschuß gewählten Landwirts Friedrich Kotte zum kommissarischen Gemeindevorsteher aus verschiedenen Gründen nicht zustimmen. Ich ersuche daher, sofort eine Sitzung des Gemeindeausschusses anzuberaumen und eine Neuwahl des Gemeindevorstehers vorzunehmen. Es ist dafür zu sorgen, daß nur ein Gemeindevorsteher gewählt wird, der in jeder Hinsicht hinter der nationalen Regierung steht. Bis zur Bestellung des neuen kommissarischen Gemeindevorstehers wollen Sie die Vorstehergeschäfte weiterführen. Über das Ergebnis der Wahl ersuche ich binnen einer Woche zu berichten.

In Vertretung Nietfeld Beckmann"


Am 24. Juli mußte in der Gemeindeversammlung erneut ein Schreiben des Landratsamtes bekannt gemacht werden:

"An den Herrn Gemeindevorsteher in Epe.

Der zum Beigeordneten der dortigen Gemeinde gewählte Görtemöller ist in sein Amt nicht eingewiesen worden. Ich ersuche sofort eine Sitzung des Gemeindeausschusses einzuberufen und die Neuwahl des Beigeordneten vorzunehmen. Von geschehenem ist mir binnen einer Woche Mitteilung zu machen.

In Vertretung Nietfeld Beckmann"


Die anschließenden Neuwahlen ergaben eine Mehrheit für Gustav Kampmann als Gemeindevorsteher und Heinrich Kuhlmann als Beigeordneten.


Diese Geschehnisse zeigen, daß man mit fadenscheinigen Begründungen bereits 1933 die politischen Weichen auch in den kleinen Landgemeinden von oben stellte. Wie deutlich dies auch ausgesprochen wurde, zeigt die veröffentlichte Rede des Stellvertretenden Landrates Nietfeld-Beckmann anläßlich einer erweiterten Ortsgruppenversammlung der NSDAP-Bramsche über das Amt der Gemeindevorsteher. Es heißt dort: "Wir werden es noch des öfteren erleben, daß ein Gemeindevorsteher von seinem Posten wieder verschwindet. Wir wollen das Führerprinzip hochhalten, alles wollen wir zur Verantwortlichkeit erziehen. Was kümmern uns die Gemeindeausschüsse, was kümmern uns die Kreisausschüsse, die Verantwortung soll einer tragen." "...Der Herr Regierungspräsident war kürzlich in einer Versammlung der Gemeindevorsteher in Bersenbrück und hat so richtiggehend einen frischen Zug hineingebracht. Er sagte, es heißt von heute an, ich ordne an und ich befehle, und alles hat sich zu fügen. Für Anheimgabe und Wünsche ist keine Zeit mehr." "...Im übrigen haben die Parlamente ja wenig Bedeutung mehr. Der Kreistag z.B. hat heutzutage rein gar nichts mehr zu sagen."[5]


Unter diesen Umständen kam es am 12. November 1933 zur ersten Reichstagswahl nach der Machtergreifung Hitlers. Der Wahlzettel wies jedoch nur eine Partei aus. Daneben wurde eine Volksabstimmung durchgeführt. Auf dem Stimmzettel war zu lesen: "Billigst Du, deutscher Mann, und Du, deutsche Frau, diese Politik Deiner Reichsregierung, und bist Du bereit, sie als den Ausdruck Deiner eigenen Auffassung und Deines eigenen Willens zu erklären und Dich feierlich zu ihr zu bekennen?"[6]

Obwohl darunter zwei Felder, für "Ja" und "Nein", vorhanden waren, gab man in den Bramscher Nachrichten noch "Hilfestellung" zum Ausfüllen. Unter der Überschrift "Wie wähle ich?" hieß es dort wörtlich: "...Der Wähler hat bei der Volksabstimmung auf dem grünen Stimmzettel in den Kreis unter dem vorgedruckten "Ja" sein Kreuz einzusetzen. Der Kreis unter "Nein" bleibt frei. Auf dem Stimmzettel für die Reichstagswahl wird in den Kreis hinter dem Namen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei ein Kreuz eingezeichnet. Beide Stimmzettel werden in einem Umschlag abgegeben."[7]

In einem Aufruf der Kreisleitung der NSDAP hieß es am gleichen Tag: "...Um jedem Wähler Gelegenheit zu geben, auch äußerlich sein Einverständnis zu der Politik der Reichsregierung zu bekunden, werden in den Wahllokalen Plaketten zum Preis von 5 Pfg. zum Verkauf gelangen, die mit dem Aufdruck "ja" versehen und sichtbar zu tragen sind. Am Wahltage darf kein Volksgenosse ohne diese Plakette sein." Das Ergebnis ist kaum verwunderlich. Die Volksabstimmung für die 425 wahlberechtigten Eper verzeichnete 382 Ja-Stimmen und 28 Nein-Stimmen. Bei der Reichstagswahl wurden 374 Ja-Stimmen und 44 ungültige Stimmen<es waren keine Nein-Stimmen möglich> abgegeben. Ähnlich waren die Ergebnisse aller Gemeinden des Kreises.[8]


Am 29. März 1934 mußte auch die Eper Gemeindeversammlung das neue Gemeindeverfassungsgesetz vom 15. Dezember 1933 zur Anwendung bringen. Die Gemeindeausschüsse wurden aufgelöst. Der Leiter der Gemeinde nannte sich nun Dorfschulze, dem in Epe vier Gemeinderäte, jetzt Dorfälteste genannt, zur Seite standen. Vom Kreis wurde die Besetzung der Dorfältesten vorgegeben. Zu "berufen" waren der oberste örtliche Leiter der NSDAP, der ranghöchste Führer der Sturmabteilung (SA) oder der Schutzstaffel (SS) und ansonsten erfahrene und verdiente Männer der Gemeinde. Der Dorfschulze hatte nun auch die Schiedsmänner der Gemeinde zu "bestimmen".[9] In Epe fungierten als Dorfälteste nun Wilhelm Hundeling, Friedrich Kotte, Erwin Rubner und Hermann Strothmann. Dorfschulze wurde Otto Thomann. Als politischer Leiter der Gemeinde Epe war Erwin Rubner tätig.[10]


Bei der Volksabstimmung am 19. August 1934, in der das deutsche Volk aufgerufen wurde "die von der Reichsregierung beschlossene Vereinigung der Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers, die Einigung der obersten Gewalten in der Hand Adolf Hitlers, zu bestätigen", gaben die 421 Eper Stimmberechtigten 303 Ja-Stimmen, 96 Nein-Stimmen und 9 ungültige Stimmen ab.[11]


Im Jahre 1935 erhielten die Gemeinden eine einheitliche Gemeindeverfassung durch die Deutsche Gemeindeordnung. Mit dem 1. April 1935 führte der jeweilige Gemeindevorsteher nun die Amtsbezeichnung Bürgermeister.[12] Nach "Beratung mit den Gemeinderäten und Zustimmung des Beauftragten der NSDAP" billigte man die neue Hauptsatzung der Gemeinde Epe. Danach standen dem ehrenamtlichen Bürgermeister zwei ehrenamtliche Beigeordnete und vier Gemeinderäte zur Seite.[13] So bestand der Eper Gemeinderat 1938 aus dem Bürgermeister Otto Thomann, den Beigeordneten Wilhelm Hundeling und Heinrich Kuhlmann und den Ratsmitgliedern Friedrich Kotte, Hermann Lange, Willi Schwegmann und Willi Strothmann.[14]


Am 29. März 1936 kam es erneut zu einer Reichstagswahl, diesmal sogar mit der Möglichkeit, ein Nein anzukreuzen. Epe gab 445 Ja- und 8 Nein-Stimmen ab, ein Ergebnis, das dem Kreisdurchschnitt entsprach.[15]


Die nächste Wahl fand am 10. April 1938 statt. Nach der Einverleibung Österreichs kam es zu einer Volksabstimmung und zur Wahl zum "Großdeutschen Reichstag". Der Wahlzettel trug die Aufschrift: "Bist Du mit der am 13. März 1938 vollzogenen Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich einverstanden und stimmst Du für die Liste unseres Führers Adolf Hitler?"[16] Auch bei dieser Wahl gab man zwei Tage vorher "Hilfestellung" mit dem Hinweis: "Nun machst Du ein Kreuz in den großen Kreis, über dem das Wort "Ja" steht..."[17] Darüber hinaus wurde jeder Wahlberechtigte aufgefordert, am Wahltag seine Wahlplakette zu tragen. Der Nordsee-Gau Weser-Ems leistete sogar den Treueschwur: Ein Volk, ein Reich, ein Führer, "...unsere Treue ist unwandelbar! Unser Leben gehört Ihnen!"[18] 99,08 % der Wahlberechtigten sprachen sich für Führer und Großdeutschland aus. In Epe wurden 424 Ja-Stimmen und 4 Nein-Stimmen abgegeben, wobei 4 Personen mit einem Stimmschein abstimmten und alle anderen sich in die Stimmliste eintragen ließen.[19]


Von 1945 bis 1972

Nach dem Krieg stand die politische Tätigkeit der Gemeinden unter Aufsicht der englischen Militärregierung, die sich am 13. April 1945 im Kreishaus Bersenbrück eingerichtet hatte. Die früher selbständigen Gemeinden Epe, Sögeln und Hesepe waren bereits seit Ende 1944 zu einer Samtgemeinde zusammengefaßt.

Im September 1946 kam es in der britischen Besatzungszone zu Gemeindewahlen. Der erste Eper Gemeinderat nach dem Krieg bestand aus folgenden Personen: SPD: Heinrich Steinkamp, Heinrich Hurrelbrink, Wilhelm Heye, Otto Krecke, Wilhelm Schleufe, Hermann Luttmer, Johann Hünschemeyer, Fritz Steinmeyer, Hermann Korswird und Gustav Meyer; CDU: Josef Kuhlmann-Warning und Friedrich Kotte.[20] Als Flüchtlingsbetreuer war Victor Kollers tätig.

Am 26. September 1946 wählte der neue Eper Gemeinderat, wie auch die Sögelner und Heseper, ihren Vorsitzenden, der als stellvertretender Bürgermeister dem Samtgemeindebürgermeister zur Seite stand. Die Wahl fiel auf Friedrich Kotte sowie Heinrich Steinkamp als Beigeordneten. Am 1. Oktober 1946 fand eine Versammlung aller neugewählten Vertreter der Gemeinden Hesepe, Sögeln und Epe in der Gastwirtschaft Surendorf in Hesepe statt. Nach einer eingehenden Belehrung nahm der Kommandant der britischen Militärregierung des Kreises die Vereidigung der neuen Bürgermeister vor. Gemeinsamer Bürgermeister der drei Gemeinden wurde der Heseper Vorsitzende Hermann Determann.

Schon bei dieser Versammlung sprachen sich die Gemeinden Sögeln und Epe grundsätzlich für eine Selbständigkeit aus. Nach Verhandlungen mit der Kreisleitung konnte man am 20. Dezember den positiven Bescheid verkünden. Zum 1. Januar 1947 wurde Epe wieder eine eigenständige Gemeinde und trat noch im gleichen Jahr dem Niedersächsischen Landgemeindetag bei.

Für die Einrichtung und Führung des Gemeindebüros wurde der Stadthauptkassenrendant Walter Stüber für monatlich 200 RM. eingestellt. Die öffentlichen Bürostunden waren Montags bis Samstags von 8 - 12 Uhr. Er übernahm auch das Amt eines Schriftführers bei den Gemeinderatssitzungen. Der Bürgermeister erhielt eine monatliche Zuwendung von 100 RM. und für das Gemeindebüro wurden monatlich 10 RM. bewilligt. Die Gemeinderatssitzungen fanden vorübergehend im Gemeindebüro statt. Dieses bestand im jeweiligen Haus des Bürgermeisters weitgehend aus einem großen schweren Schreibsekretär mit Aufsatz, in dem alle wichtigen Unterlagen der Gemeinde aufbewahrt wurden. Dieser Sekretär war schon Anfang des Jahrhunderts als solcher in Gebrauch.

Welche Aufgaben zu bewältigen waren, zeigen schon die verschiedenen Ausschußwahlen. Neben den bekannten Ausschüssen wie Wege- und Flußschaukommission wählte man eine Flüchtlingskommission, einen Wirtschaftsausschuß sowie eine Spinnstoff- und eine Brennholzkommission. Im Laufe des Jahres kam dann noch ein Ortsernährungsausschuß und ein Ausschuß zur Überprüfung der wirtschaftlichen Verhältnisse der Witwen und Waisen hinzu. 1948 wählte man zudem noch einen Verbraucher- und einen Wohlfahrtsausschuß.


Die Gemeindewahl vom 28. November 1948 ergab für die CDU 923 Stimmen (51,3 %) gleich 6 Mandate und für die SPD 876 Stimmen (48,7 %) gleich 5 Mandate. Somit setzte sich der Eper Gemeinderat wie folgt zusammen: CDU: (Robert Liepelt), Wilhelm Leismann, Heinrich Dallmann, Heinrich Schnieder, Hermann Grünebaum, Friedrich Kotte und Goswin Kotte; SPD: Heinrich Steinkamp, Wilhelm Schleufe, Erich Feiertag, Heinrich Steinkamp (Hs. Nr.88) und Wilhelm Heye.[21] Zum Bürgermeister wurde Friedrich Kotte wiedergewählt.


Die Kommunalwahl vom 9. November 1952 ergab für die CDU/DP 748 Stimmen (39,1 %), für die SPD 602 Stimmen (31,4 %) und für den BHE[22] 565 Stimmen (29,5 %).[23] Demnach setzte sich der Eper Gemeinderat wie folgt zusammen: CDU/DP: Fritz Kiesekamp, Hermann Grünebaum, Willi Goda und Rudolf Schwegmann; SPD: Heinrich Steinkamp (Hs.Nr.88), Wilhelm Heye, Wilhelm Schleufe und Otto Meyer; BHE: Hermann Pohl, Erich Feiertag und Bruno Ernst.[24] Neuer Bürgermeister wurde Fritz Kiesekamp (CDU), der damit Heinrich Dallmann ablöste, und neuer Stellvertreter Hermann Pohl (BHE), der Erich Feiertag ablöste.

Im Jahre 1954 berief man Bürgermeister Kiesekamp zum ehrenamtlichen Gemeindedirektor. Bis 1951 diente das Wohnhaus des jeweiligen Bürgermeisters als Gemeindebüro. Nachdem jedoch in Epe die Maul- und Klauenseuche ausbrach, wurde es vorübergehend in die Gastwirtschaft Hellmich nach Malgarten verlegt.[25] Mit der Wahl von Fritz Kiesekamp zum Bürgermeister entstand im Heuerhaus des Hofes an der Malgartener Straße ein neues Gemeindebüro, das am 20. Dezember 1952 eröffnet werden konnte. Zum 1. Januar 1955 erfolgte die Verlegung des Gemeindebüros auf den Hof Niebur-Ossenbeck. Als Gemeindediener wurde 1953 Emil Just bestellt.

Obwohl wieder eine selbstständige Gemeinde, bestand nach wie vor ein Kassenverband der Gemeinden Hesepe, Sögeln und Epe. Während zunächst Frl. Bendisch aus Hesepe die Kassengeschäfte des Samtgemeindeverbandes Hesepe-Sögeln-Epe führte[26], konnte man zum 1. April 1952 Walter Stüber als Gemeindeangestellten gewinnen, der nachfolgend die Kassengeschäfte der beiden Gemeinden Sögeln und Epe übernahm. Somit wurde ab 1. April 1952 auch die Gemeindekasse in Epe geführt. Bereits im Dezember des gleichen Jahres übernahm Lehrer Walter Koste die Gemeindekasse und das Amt des Protokollführers in den Gemeinderatssitzungen.


Die Kommunalwahl vom 28. Oktober 1956 ergab für die CDU 888 Stimmen (49,8 %), für die SPD 567 Stimmen (31,8 %) und für den BHE 328 Stimmen (18,4 %).[27] Demnach setzte sich der Eper Gemeinderat wie folgt zusammen: CDU: Fritz Kiesekamp, Hermann Grünebaum, Wilhelm Goda, Rudolf Schwegmann, Rolf Hundeling und Josef Schwalenberg; SPD: Heinrich Caspers, Ernst Krämer und Heinrich Steinkamp (Hs.Nr.88); BHE: Bruno Ernst und Alfons Tschöke.[28] Bürgermeister blieb Fritz Kiesekamp, der 1955 erstmals zwei Stellvertreter erhielt. Als solche lösten Ernst Krämer (SPD) und Alfons Tschöke (BHE), Wilhelm Heye (SPD) und Bruno Ernst (BHE) ab.

Alle anwesenden Gemeinderäte in den Ratsversammlungen erhielten eine Sitzungsgebühr von 2 DM. Nachdem 1958 kurzzeitig Lehrer Sylvester die Gemeindekasse übernommen hatte - er war seit 1955 bereits als Protokollführer tätig - kam es 1959 erneut zur Gründung eines Kassenverbandes mit Sögeln. Als neuer Kassen- und Protokollführer wirkte nun Herr von Samson aus Sögeln. Die Bekanntgabe der jeweiligen Gemeinderatssitzungen erfolgte nun auch wieder in der Presse.


Die Kommunalwahl vom 19. März 1961 ergab für die CDU 363 Stimmen (55,5 %), für die SPD 188 Stimmen (28,7 %) und für den BHE 103 Stimmen (15,8 %). Demnach setzte sich der Eper Gemeinderat wie folgt zusammen: CDU: Fritz Kiesekamp, Hermann Grünebaum, Rolf Hundeling, Wilhelm Goda, Josef Schwalenberg, Willi Aulbert und Hubert Grünebaum; SPD: Heinrich Steinkamp, Wilhelm Heye und Wilhelm Schleufe; BHE: Bruno Ernst.[29] Bürgermeister blieb Fritz Kiesekamp (CDU) und Stellvertreter Wilhelm Heye (SPD) und Bruno Ernst (BHE).

Bereits 1957 diskutierte man erstmals den Bau eines Gemeindezentrums mit Feuerwehrhaus, Turnhalle und Verwaltungsräumen. Der Kostenvoranschlag des Architekten Budke wies 1959 191.000 DM aus. Im Juni 1961 wurde dann der Bau im Gemeinderat beschlossen[30] und das Grundstück von 2.200 qm Größe von Gastwirt Robker angekauft. Nach Sicherung der Finanzierung und Erteilung der Baugenehmigung erfolgte in einer außerordentlichen Ratssitzung am 30. Juni 1961 die Vergabe der Bauarbeiten. Die Grundsteinlegung erfolgte in Anwesenheit zahlreicher Gäste und Bürger am 29. Juli 1961. Neben einer von allen Ratsmitgliedern unterschriebenen Urkunde, enthält die eingemauerte Rolle drei Tageszeitungen und das damals gültige Hartgeld. Bereits Anfang Oktober konnte das Richtfest in Gegenwart des Gemeinderates, zahlreicher Ehrengäste und vielen Eper Bürgern gefeiert werden. Umrahmt wurde die Feier durch Lieder des gemischten Chores "Harmonie" Epe.[31] Die Wohnung im neuen Gemeindezentrum wurde Gustav Schnieder zugewiesen, der als Geräte- und Hauswart und für Gemeindearbeiten wie Ablesen der Wasseruhren, Unterhaltung der Kanalisation, der Wege und Straßen, eingesetzt wurde. Am 17. April 1962 kam es zur ersten Gemeinderatssitzung im neuen Gemeindebüro. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden, mit wenigen Ausnahmen, alle Ratssitzungen seit mehr als 100 Jahren in der Gastwirtschaft Warning bzw. Robker statt.

Die Sitzungsgelder der Ratsmitglieder wurden 1963 auf 5 DM erhöht.Neuer Gemeindesekretär wurde Dr. Kurt Steininger, der zunächst auch die Gemeindekasse und bis 1972 das Amt des Protokollführers übernahm. Als pensionierter Landwirtschaftsrat und Direktor der Landwirtschaftsschule Bramsche wirkte er bis 1972 als fachkundiger Verwalter in der Gemeinde.[32]


Die Kommunalwahl vom 27. September 1964 ergab für die CDU 466 Stimmen (65,1 %) und für die SPD 250 Stimmen (34,9 %). Demnach setzte sich der Eper Gemeinderat wie folgt zusammen: CDU: Fritz Kiesekamp, Rolf Hundeling, Hermann Grünebaum, Wilhelm Aulbert, Josef Schwalenberg, Friedhelm Westerhaus und Rudolf Schwegmann; SPD: Wilhelm Heye, Heinrich Steinkamp, Ernst Krämer und Wilhelm Schleufe.[33] Bürgermeister blieb Fritz Kiesekamp (CDU) und Stellvertreter wurden Wilhelm Schleufe (SPD) und Hermann Grünebaum (CDU). Die ehrenamtliche Tätigkeit des Bürgermeisters wurde mit monatlich 80 DM unterstützt.


Die Kommunalwahl vom 29. September 1968 ergab für die CDU 413 Stimmen (57,9 %), für die SPD 279 Stimmen (39,1 %) und für die FDP 21 Stimmen (3,0 %). Demnach setzte sich der Eper Gemeinderat wie folgt zusammen: CDU: Fritz Kiesekamp, Josef Schwalenberg, Rudolf Schwegmann, Walter Goda, Willi Aulbert, Arnold Krämer und Bernhard Wübbold; SPD: Wilhelm Schleufe, Ernst Thelmann, Heinrich Steinkamp und Alfred Pintatis.[34] Bürgermeister blieb Fritz Kiesekamp (CDU) und Stellvertreter Wilhelm Schleufe (SPD). Zum 2. stellvertretenden Bürgermeister wurde nachträglich 1970 Rudolf Schwegmann (CDU) gewählt.

Die Entschädigung für den Bürgermeister wurde 1970 von 180 auf 250 DM erhöht. Mit dem 1. September 1968 übergab Dr. Steininger die Kassenverwaltung Epe an Frau Goda und diese zum 27. März 1969 an Ursula Prunsche. Seit dem 1. April des gleichen Jahres war Hiltrud Kittel in der Eper Verwaltung tätig.


Die Zeit nach 1972

Das Ende der selbständigen Gemeinde Epe kam mit der niedersächsischen Gebiets- und Verwaltungsreform am 1. Juli 1972. Bereits Ende 1969 wurde von der Gemeinde Epe eine Stellungnahme zur geplanten Gebietsreform verlangt. Epe sprach sich für eine Zusammenlegung der Kreise zu einem Großkreis aus.[35] Ab 1970 kam es zu mehreren Treffen der Verwaltungsausschüsse der umliegenden Landgemeinden und der Stadt Bramsche, um auch die zukünftigen kommunalen Verwaltungseinheiten zu bestimmen. Während sich Achmer, Ueffeln und Balkum schon frühzeitig für einen Anschluß an Bramsche aussprachen, beschloß der Eper Gemeinderat Ende 1970, "...Die Bildung einer Einheitsgemeinde mit der Stadt Bramsche zum 1.7.1972." Eine paritätisch besetzte kleine Kommission sollte unverzüglich die näheren Bedingungen der Eingliederung in einem Grenzänderungsvertrag festhalten. Wenige Tage, nachdem Epe den Grenzänderungsvertrag unterzeichnet hatte, beantragte Bramsche Ende Juli 1971 beim Kreis die Eingemeindung von Epe in die Stadt Bramsche, damit der Landtag es als Gesetz verabschieden konnte.[36] In der Fusionszeit vom 1. Juli bis zum 22. Oktober 1972 bildete man einen Interimsrat aller Gemeinden, der aus 35 Mitgliedern bestand. Die beiden Eper Vertreter waren Fritz Kiesekamp und Wilhelm Schleufe. Die Verwaltung der Gemeinde ging an die Stadt Bramsche über. In Epe blieb ein gewählter Ortsrat mit einem Ortsbürgermeister.


Die Kommunalwahl vom 22. Oktober 1972 ergab für die SPD 421 Stimmen (52,5 %) und für die CDU 381 Stimmen (47,5 %). Demnach setzte sich der erste Eper Ortsrat wie folgt zusammen: SPD: Willi Leismann, Ernst Thelmann, Wilhelm Schleufe, Friedel Steinmeyer, Friedhelm Krämer und Gustav Krebs; CDU: Fritz Kiesekamp, Arnold Krämer, Rolf Hundeling, Anni Urban und Josef Grünebaum.[37] Ortsratsvorsitzender und damit Ortsbürgermeister wurde Willi Leismann (SPD) und sein Stellvertreter Arnold Krämer (CDU). Nach dem Umzug von Arnold Krämer nach Rieste kam 1976 Bernhard Wübbold in den Ortsrat. Neuer stellvertretender Ortsbürgermeister wurde Josef Grünebaum (CDU).

Als Protokollführer ist seit 1972 ein Verwaltungsangestellter der Stadt Bramsche tätig. In der ehemaligen Gemeindeverwaltung wurden zunächst zweimal in der Woche und seit Ende 1975 einmal wöchentlich Sprechstunden abgehalten. Die Befugnisse des Ortsrates sind natürlich erheblich eingeschränkt und nicht mit einer selbständigen Gemeindeverwaltung zu vergleichen. An Mitteln zur freien Vergabe standen z.B. für 1973 gerade 6.965 DM zur Verfügung. Hiermit werden vor allem die Eper Vereine sowie örtliche Veranstaltungen unterstützt.


Die Kommunalwahl vom 3. Oktober 1976 ergab für die SPD 497 Stimmen (56,3 %) und für die CDU 385 Stimmen (43,7 %). Demnach setzte sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: SPD: Willi Leismann, Ernst Thelmann, Wilhelm Schleufe, Friedel Steinmeyer, Dieter Bönkemeyer und Friedhelm Krämer; CDU: Jürgen Kiesekamp, Josef Grünebaum, Anni Urban, Hubert Grünebaum und Margret Zur Lage.[38] Ortsbürgermeister blieb Willi Leismann (SPD); Stellvertreter wurde Jürgen Kiesekamp (CDU).

Bis 1979 war Gustav Schnieder als Hausmeister und Gemeindearbeiter tätig. Sein Nachfolger wurde Peter Bartock.


Die Kommunalwahl vom 27. September 1981 ergab für die SPD 1.176 Stimmen (47,6 %), für die CDU 1.152 Stimmen (46,7 %), für den Einzelwahlvorschlag Pentermann 96 Stimmen (3,9 %) und für die FDP 45 Stimmen (1,8 %).[39] Demnach setzte sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: SPD: Willi Leismann, Ernst Thelmann, Friedel Steinmeyer, Joachim Denningmann und Herbert Möller; CDU: Jürgen Kiesekamp, Werner Hackmann, Hubert Grünebaum, Werner Fischer und Josef Grünebaum; Einzelbewerber: Werner Pentermann.[40] Ortsbürgermeister und Stellvertreter blieben Willi Leismann (SPD) und Jürgen Kiesekamp (CDU).


Die Kommunalwahl vom 5. Oktober 1986 ergab für die SPD 1.411 Stimmen (55,9 %), für die CDU 1.056 Stimmen (41,8 %) und für den Einzelbewerber Pentermann 59 Stimmen (2,3 %).[41] Demnach setzte sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: SPD: Willi Leismann, Joachim Denningmann, Herbert Holstein, Lore Mrohs, Friedel Steinmeyer und Ernst Thelmann; CDU: Jürgen Kiesekamp, Hubert Grünebaum, Josef Grünebaum, Werner Hackmann und Horst Kittel.[42] Ortsbürgermeister und Stellvertreter blieben Willi Leismann (SPD) und Jürgen Kiesekamp (CDU).

Die Arbeit der Verwaltungsstelle Epe wurde im Rahmen eines Versuchsprogramms ab 2. Januar 1991 den Poststellen in Malgarten und Knäppen übertragen.[43] Bis dahin betreute Hiltrud Kittel aus Epe als städtische Angestellte die Verwaltungsstelle in Epe.[44]


Die Kommunalwahl vom 6. Oktober 1991 ergab für die SPD 1.383 Stimmen (58 %), für die CDU 926 Stimmen (38,8 %) und für den Einzelbewerber Pentermann 77 Stimmen (3,2 %).[45] Demnach setzt sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: SPD: Willi Leismann, Udo Stückemann, Ernst Thelmann, Friedel Steinmeyer, Joachim Denningmann, Lore Mrohs und Siegmund Richter; CDU: Jürgen Kiesekamp, Mathias Sahm, Werner Hackmann und Kerstin Kittel.[46] Ortsbürgermeister und Stellvertreter blieben Willi Leismann (SPD) und Jürgen Kiesekamp (CDU). Für Kerstin Kittel rückte im Oktober 1993 Hubert Grünebaum in den Ortsrat nach.

Nach Schließung der Poststellen Knäppen und Malgarten ging die von ihnen 1991 übernommene Arbeit der Verwaltungsstelle Epe Anfang 1994 an die Stadtverwaltung Bramsche über.


Die Kommunalwahl vom 15. September 1996 ergab für die SPD % und für die CDU %. Demnach setzte sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: CDU: Jürgen Kiesekamp, Jürgen Westerhaus, Mathias Sahm, Hubert Grünebaum und Werner Hackmann; SPD: Wilhelm Leismann, Udo Stückemann, Sigmund Richter, Lore Mros, Joachim Denningmann und Friedel Steinmeyer.[47] Ortsbürgermeister und Stellvertreter blieben Willi Leismann und Jürgen Kiesekamp.[48] Für Joachim Denningmann und Friedel Steinmeyer kamen 2001 Horst Krabbenschmidt und Werner Wulfemeyer.[49]


Kommunalwahl vom 9. September 2001 ergab für die SPD 47,7 %, für die Die CDU 38,8 % und für die Grünen 4,9 %. Demnach setzte sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: SPD: Willi Leismann, Udo Stückemann, Holger Tschöke, Werner Wulfemeyer, Helga Poske und Siegmund Richter; CDU: Jürgen Kiesekamp, Mathias Sahm, Johannes Schomaker, Elke Aulbert und Marco Kaiser; Grüne: Annegret Christ-Schneider als beratendes aber nicht stimmberechtigtes Mitglied des Stadtrates.[50] Ortsbürgermeister und Stellvertreter blieben Willi Leismann (SPD) und Jürgen Kiesekamp (CDU).


Die Kommunalwahl vom 10. September 2006 ergab für die CDU 50,97 %, für die SPD 43,63 %, und für die Grünen 5,4 % der Stimmen. Demnach setzt sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: CDU: Jürgen Kiesekamp, Elke Aulbert, Johannes Schomaker, Patrick Jahnke, Frank Tschörtner und Jörg Hackmann; SPD: Willi Leismann, Lars Rehling, Holger Tschöke, Helga Poske und Siegmund Richter.[51] Ortsbürgermeister wurde Jürgen Kiesekamp (CDU) und Stellvertreter Holger Tschöke (SPD). Für Frank Tschörtner (CDU) kam 2009 Andrea Bittmann (CDU).[52]


Die Kommunalwahl vom 11. September 2011 ergab für die CDU 48,71 %, für die SPD 37,04 % und für die Grünen 14,25 % der Stimmen. Demnach setzt sich der Eper Ortsrat wie folgt zusammen: CDU: Jürgen Kiesekamp, Thomas Greve, Johannes Schomaker, Patrick Jahnke und Andrea Bittmann; SPD: Lars Rehling, Eileen Hackmann, Volker Stuckenberg und Arie Boender; Grüne: Robert Goda und Wolfgang Matzat.[53] Ortsbürgermeister blieb Jürgen Kiesekamp (CDU) und Stellvertreter wurde Arie Boender (SPD).


Bauerrichter, Gemeindevorsteher, Bürgermeister und Ortsbürgermeister

Bauerrichter (bis 1833), Gemeindevorsteher (bis 1935), Bürgermeister (bis 1972) und Ortsbürgermeister (seit 1972).[54]

Bauerrichter
1655 – 1656	Rolf Hundeling
1705		Hermann Wermert
1713		Hermann Gerdt Wessling
1720        	Gerdt Schwegmann
1729        	Arendt Hackmann
1731        	Johann Henrich Warning
1733       	Berendt zur Horst
1737        	Hermann Henrich Frankamp
1740        	Johann Henrich Horstmann
1740        	Gerdt Schwegmann
1743        	Niemann
1744        	Johann Jürgen Hackmann
1776        	Johann Henrich Wessling
1785        	Johann Diederich Kiesekamp
1794        	Hermann Henrich Wessling
1799        	Johann Henrich Frankamp
1822        	Johann Henrich Kiesekamp
1823        	Rudolf Henrich Schwegmann
1826        	Johann Henrich Rudolf zur Horst
1826        	Johann Henrich Kampmann
1830 - 1831 	Johann Heinrich Kiesekamp
Gemeindevorsteher
1835 - 1836 	Ernst Heinrich Frankamp
1842 - 1845 	Ernst Heinrich Wessling
1845 - 1847 	Johann Heinrich zur Horst
1847 - 1848 	Johann Hermann Warning
1849        	Johann Heinrich zur Horst
1850 - 1852 	Johann Rudolf Kiesekamp
1852 - 1860 	Caspar Heinrich Batke
1861 - 1870 	Hermann Heinrich Fischer
1871 - 1888 	Heinrich Ernst Frankamp
1888 - 1894 	Ernst Kampmann
1894 - 1900 	Heinrich Ernst Frankamp
1900 - 1903 	Ernst Kampmann
1903 - 1919 	Eduard zur Horst
1919 - 1924 	Wilhelm Kotte
1924 - 1933 	Wilhelm Hundeling
1933 - 1934 	Gustav Kampmann
Bürgermeister
1934 - 1944 	Otto Thomann
1944 - 1946 	Hermann Determann (Bürgermeister von Hesepe, Sögeln und Epe)
1947 - 1951 	Friedrich Kotte (DP/CDU)
1951 - 1952 	Heinrich Dallmann (DP/CDU)
1952 - 1972 	Fritz Kiesekamp (CDU)
Ortsbürgermeister
1972 – 2006 	Willi Leismann (SPD)
seit 2006 	Jürgen Kiesekamp (CDU)


Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.


  1. W. Hasemann, Norddeutsche Bauernhöfe in der Geschichte, S.6
  2. Der Altkreis Bersenbrück, Teil III, S.134
  3. Eckelmann wohl nur deshalb, weil zu diesem Zeitpunkt bereits die Markkötterei Moorarend und auch der Halberbenhof Dallmann zum Hof Eckelmann gehörten und er damit außergewöhnlich groß war.
  4. BN 13.5./2.6.1919
  5. BN 12.8.1933
  6. BN 25.10.1933
  7. BN 11.11.1933
  8. BN 13.11.1933
  9. BN 27.12.1933, 9.4.1934
  10. BN 4.4./1.7.1934
  11. BN 20.8.1934
  12. BN 8.4.1935
  13. BN 7.8.1935
  14. Adreßbuch der Stadt- und Landgemeinden des Kreises Bersenbrück, Südausgabe, 1938
  15. BN 30.3.1936
  16. BN 29.3.1938
  17. Etwas versetzt befand sich ein kleiner Kreis für ein Nein.
  18. BN 8.4.1938
  19. BN 11.4.1938
  20. Die ev. Schulchronik spricht von 11 gewählten Ratsmitgliedern (9 von der SPD), nennt aber 12 Personen.
  21. Die ev. Schulchronik verzeichnet 11 Mandate, nennt aber 12 Personen.
  22. Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten
  23. Mehrfachstimmen
  24. BN 10.11.1952
  25. BN 23.10.1951
  26. BN 20.12.1951
  27. Mehrfachstimmen
  28. BN 30.10.1956; ev. Schulchronik
  29. BN 20.3.1961
  30. BN 20.6.1961
  31. BN 9.10.1961
  32. BN 31.8.1961
  33. Ev. Schulchronik
  34. BN 30.9./4.10.1968
  35. BN 20.12.1969/13.1.1970
  36. BN 8.1971
  37. BN 25.10./1.11.1972
  38. BN 6.10.1976
  39. Mehrfachstimmen
  40. BN 30.9./10.10.1981
  41. Mehrfachstimmen
  42. BN 7./13.10./3./23.12.1986
  43. BN 26.10./15.11.1990
  44. BN 27.10.1990
  45. Mehrfachstimmen
  46. BN 8./16.10.1991
  47. BN 17.09.1996
  48. BN 21.11.1996
  49. Bramsche im Blickpunkt April 2001
  50. BN 10./11.09./02.10./15.11.2001
  51. BN 11./12.09./03./16.11.2006, http://wahlen.bramsche.de/Ergebnisse/Zusammenstellungen/Epe2006.pdf
  52. BN 08.05.2009
  53. http://wahlen.bramsche.de/Ergebnisse/Zusammenstellungen/orepe2011_kgs03_hauptzusammenstellung.pdf
  54. StAO Rep.100 Absch.338d Nr.19, Absch.211 Nr.7; Rep.150 Vörd. Nr.39; Rep.337 Nr.1097; Rep.350 Vör. Nr.6, Nr.7, Nr.46, Nr.98, Nr.246; Rep.450 Bers. Nr.272; Rep.450 Bers. Akz.21/84 Nr.531; Rep.900 Nr.38 II, Nr.1130, Nr.1092; Rep.903 Nr.1053, Nr.1208, Nr.1362, Nr.1363, Nr.2736; Rep.908 Nr.620; Rep.950 Bram. Nr.31; ab 1852 Lagerbuch Epe; Hofakten Krelage; ABS