Ketschdorf

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Duncker 1857 Ketschdorf.jpg

Das Erb-Lehn- und Rittergut Ketschdorf liegt im landräthlichen Kreise Schönau und landschaftlichem Kreise Hirschberg, am Fusse der Bleiberge, auf welchen die Katzbach entspringt, in einem romantischen Thale. Die erste sichere Nachricht ist aus dem Jahre 1339, wo der Abt von Leubus für das Dorf Ketzdorf dem Albert, genannt Baier von Walthersdorf, die Dörfer Seitendorf, Streckenbach und Kunzendorf bei Bolkenhain mit allen Einkünften überliess, und sich nur das Patronatrecht der Kirche und die Erze vorbehielt. Herzog Heinrich von Jauer bestätigte das, indem er sich den dritten Theil des Urbars von jeder Art Erzen vorbehielt. 1561 war Nigkel Czedlitz, genannt Affe, von Nimmersatt, Besitzer von Ketschdorf, seine Ehefrau war Agnet Stuschin von der Schwarze, er ist wahrscheinlich Erbauer des Schlosses. Nach der Familie von Czedlitz war die Familie von Glaubitz, welcher auch Seitendorf gehörte im Besitz von Ketschdorf.

1692 haben Kunigunde Elisabeth und Susanna Elisabeth von Glaubitz im Erbvergleich der Barbara Elisabeth von Spiller geb. von Glaubitz Ketschdorf überlassen; als Lehnsträger wurde vorn Stift Leubus 1695 ihr Ehemann Friedrich Alexander von Spiller auf Berbisdorf anerkannt. 1767 wird als Besitzerin Johanna Charlotte Elisabeth von Wiese geb. von Spiller genannt, welche es von ihren Söhnen Carl Siegmund Alexander und Friedrich Wilhelm von Wiese geerbt hat, sie war gleichzeitig Besitzerin von Pillgramsdorf bei Goldberg und 1778 erbte es ihr nächster männlicher Lehnsfolger Hans Friedrich Wilhelm von Leckow auf Pfaffendorf, von diesem erwarb es 1783 Gustav Bernhard Friedrich Erdmann Graf von Reedern auf Kolbnitz, 1801 verkaufte es dieser an Henriette Marianne von Ponickau und Pillgramm geb. von Schindel, Ehefrau des Johann Christian Rudolph von Ponickau und Pillgramm, 1813 übernahm es im Erbe Marie Christiane Auguste, Adolph Eduard Wilhelm und Charlotte Ottilie Rudolphine Henriette von Ponickau und Pillgramm, letztere war an den Major David August Christian von Maeek verheirathet, und nach ihrem Tode heirathete derselbe ihre erstgenannte Schwester und übernahm mit ihr vom vorgenannten Schwager den Antheil, welcher demselben noch gehörte. 1829 nach dem Tode seiner zweiten Ehefrau übernahm Major von Maeck allein, und verkaufte es 1838 an Johann Carl Gottfried Thamm, welcher es wiederum im Jahre 1849 an seinen Sohn Carl Friedrich Adalbert Theodor Thamm überliess. Dieser hat das Schloss in seinen jetzigen Zustand versetzt. Er besitzt es jetzt noch neben dem Rittergut Waltersdorf bei Lähn.

Quelle: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preussischen Monarchie : nebst den königlichen Familien-, Haus-Fideicommiss-Schatull-Gütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen ; nebst begleitendem Text. Duncker, Alexander (Hrsg.), Berlin : Duncker, (1857/83)

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