Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 6 (Strange)/031

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Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter (Strange)
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mit einem Legat von 400 Rthlr bedacht, wovon 200 auf der Mülle, und die andern 200 auf seiner übrigen Nachlassenschaft haften sollten. Die Tochter verkaufte aber ihr Vermächtniss einem Scheffen Namens Leuren, und als dieser in die Mülle eingesetzt worden war, cedirte er sein Jus immissionis der Wittwe von Erwig.

      Meine Darstellung ist etwas confus; ich hätte zunächst vielmehr von der Vormundschaft sprechen müssen. Werner von Bocholtz war den Minderjährigen des Wilhelm von Olmissen als Vormünder angeordnet worden. Derselbe scheint aber Tod abgegangen zu sein. Anna Catharina von Bocholtz dachte ziemlich spät an neue Vormünder. Am 27 July 1652 kam sie mit der Vorstellung ein, dass sie vor fünfzehn oder sechzehn Jahren den Wilhelm von Olmissen geheirathet, ohne dass Ehepakten aufgerichtet worden[1]; derselbe habe sie mit drei unerzogenen Kindern und mit einer Schuld 6000 bis 7000 Rthlr zurückgelassen; weil sie aber die Güter ihrer Kinder nicht nach Gebühr habe administriren können, so habe sie vor etlichen Jahren den Johann Bernhard von Ewig geheirathet, und mit demselben zwei Kinder gezeugt. Da nun ihre Vorkinder, die schon gross und in studiis und andern adligen Exercitiis erzogen würden, noch keine Vormünder hätten, während dies doch die Sachen ihrer Vorkinder und Nachkinder höchlich erheischten, indem ausser der Schuldentilgung, im Lehenhaus nöthige Reparationen vorgenommen werden müssten, da der Vorgiebel eingefallen, und dieser unter 1000 Rthlr nicht


  1. Das ist ein Irrthum. Im J. 1656 hat sich Herr von Ewig nicht die Mühe verdriessen lassen, das Archiv mal recht gründlich zu durchforschen, wo er denn so glücklich war, unter dem alten Pergament-Wust wenigstens einen, durch Otto Wilhelm von und zu Hülhoven selig eigenhändig geschriebenen Concept-Heirathsvertrag zu entdecken, welcher besagte, dass Anna Catharina 1000 Rthlr in zweite Ehe zu bringen bemächtigt sein solle. Weil nun bei den Unmündigen kein Vorrath war, woraus besagte 1000 Rthlr baar erlegt werden konnten, so wurden dem Herrn von Ewig "ihrer der Unmündigen zu Hückelhoven habendes Zehendtgen samt auf jenseit der Ruhren an einem Stück habender zehen Morgen Bendens, woran er sich nach Tod Frau Annae Catharinae erholen könne", zum gewissen Unterpfande gesetzt.