Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/11

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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Geschichte Burg Kinsberg.djvu
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Adel ein, ja unsere Burg wird gerade in dieser Zeit von den Chronisten eine wahre Mörderherberge genannt.

Wir finden sie zunächst in den Händen des Ritters Buschke von Mühlheim, so genannt nach seinem Stammhause Puschke (heute Puschkau) bei Striegau, der sie aber am 16. Mai 1424 mit Zustimmung des Landeshauptmanns Albrecht von Colditz an den Ritter, Niklas von Reibnitz aufließ[1]. Nur wenige Jahre kann dieser auf dem Kinsberge gesessen haben, da wir bereits am 6. Juli 1429 wieder zwei Mühlheimer, Buschke genannt, daselbst antreffen, welche nach Zemplin Kunz und Heinze Mühlheim waren. Über sie liegt folgende urkundliche Nachricht aus demselben Jahre vor. Wenzel von Schellendorf auf dem Hornsberge und Mühlheim, Buschke genannt, aus dem Kinsberge hatten eine Anzahl von Leuten aus Kamenz (in Sachsen) in der Meinung, dieselben seien Bürger von Zittau, an welche diese Schloßherren Ansprüche zu haben vermeinten, angegriffen und ihrer Waren beraubt. Ihres Irrtums inne geworden, verglichen sich beide mit den Kamenzern vor dem Unterhauptmann Heinze Stosch am 18. Dezember 1429[2]. In den Jahren 1443 bis 1451 wird endlich Georg von Mühlheim, Buschke genannt, wahrscheinlich ein Sohn eines der beiden vorher genannten Mühlheimer, „ufm Kinsberg gesessen“, vielfach in Urkunden erwähnt.

Schon zur Zeit der Mühlheimer war also der Kinsberg ein Raubnest; schlimmer noch gestalteten sich aber die Verhältnisse unter den nun folgenden Czettritzern.

1463 mußten zwar die Brüder Hans und Georg Czettritz, weil sie dem Raubwesen frönten, die Burg Fürstenstein an den König Georg Podiebrad abtreten; doch schon am 1. Mai 1465

  1. St.-A. Fürstent. Schw.-J. I. 731.
  2. Kerber, Gesch. von Fürstenstein, 140.