Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/30

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[29]
Nächste Seite>>>
[31]
Geschichte Burg Kinsberg.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


mehrere Ratenzahlungen gelang es wirklich, die Gläubiger zu befriedigen, und endlich konnte am 17. April 1600 die Abtretung erfolgen. Als Burghauptmann wurde wieder Georg von Kuhl eingesetzt[1].

Von den fremden Gästen ließ sich aber noch niemand sehen. Am 28. März 1601 erhielten die Kammerräte die abermalige Weisung, alles zur Ankunft Michaels zurecht zu halten. „Da er zu jetziger Fastenzeit weder Fleisch, noch Fisch ißt, sondern allein von Baumöl (zubereitete Speisen), werden die Herren die Fürsehung zu tun haben, damit von Breslau zeitlich dahin Confekt, wälische Sachen von Oliven, Caperle und dergl. verschafft und er damit traktiert, auch die ganze Zeit, wo er dort sein wird, kostenfrei gehalten werde[2]“.

Michael aber erschien überhaupt nicht, sondern zog von Prag aus, bis wohin er gekommen war, wieder in seine Heimat; nur sein Abgesandter Lucian Pernica traf im April auf Kinsberg ein, um neben Kuhl, welchem Michael wohl nicht traute, die Verwaltung zu führen. Bald darauf langte auch Dionysius Paläologus, Erzbischof zu Tarnau, mit Dienern in Kinsberg an. Deshalb berichtet Kuhl am 23. Mai der Kammer: Den 12. d. Mts. sind Abgesandte des wallachischen Fürsten, unter welchen ein Erzbischof aus Graecia sein soll, im ganzen 11 Personen, auf Kinsberg angelangt, überreichen ein Schreiben J. F. G., worin Verfügung getan, dem Bischof gebührliche Ehrerbietung zu erzeigen und ihn wie alle Diener mit aller Notdurft auskömmlich zu versehen. Sie begehren auch bares Geld und hoffen hier Wildbahnen mit Hirschen, Rehen, Schweinen und Bären zu finden. Der Bischof ißt durchs ganze Jahr kein Fleisch und will gleichwohl wie alle anderen

  1. I, 73 l.
  2. Ebend.