Bockholt (Hof)

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Info

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Markkotten Bockholt


Portal:Höfe und Bauern
Bockholt
Weitere Hofnamen:Bitter
Früherer Hofstatus:Markkötter
Erste Erwähnung:1540
Grundherr:Kloster Rulle
Namensformen:Boickholt, Bockholdt
Heutige Nutzung:Hotel Bitter (bis 2006), Wohn- und Geschäftskomplex "Wallenhorst 21" (2021)
Heutiger Eigentümer:Familie Bitter (bis 2006)
Alte Anschrift:Wallenhorst Nr. 17
Koordinaten N/O: 52.35113, 8.01465


Hofstandardwerte

Aufsitzerstatus

Grundherr

Dienstpflichten

Markenrechte, Mastrechte

Viehbestand

  • 1545: 1 Kuh, 2 Rinder, 11 Schweine.[3]
  • 1557: 1 Kuh[4]
  • 1561: Boickholt ist als "nihil" (=nichts) verzeichnet.[5]

Umfang der Ländereien

Entwicklungsgeschichte

Mittelalter

Spätmittelalter

Der Landtag des Fürtsbistums Osnabrück traf sich entweder in Kloster Oesede, oder aber in Wallenhorst auf dem sogenannten Bockholt. Dieser hatte eine verkehrsgünstige Lage, denn er lag einerseits in etwa in der Mitte des Fürstbistums, andererseits an der Gabelung der alten Heerwege, wo es zum einen nach Bramsche und zum anderen nach Engter ging. Wo exakt der Bockholt, ist leider nicht bekannt, er wird aber im Bereich der heutigen Kirche und des Kirchplatzes vermutet, also in Nachbarschaft zur Annakapelle.[6] Die Annakapelle geht auf das Jahr 1426 zurück, als es auf dem Bockholt zu einer blutigen Auseinandersetzung kam: Herford und Osnabrück trugen eine Fehde aus, bei der zwei Söhne der adeligen Osnabrücker Familie von Wulf fielen.[6] Ihnen zum Gedächtnis und zu ihrem Seelenheil stiftete die Familie auf dem Bockholt die Annakapelle. Über mehr als 100 Jahre blieb die Annakapelle das einzige feste Gebäude auf dem Bockholt.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

16. Jahrhundert

Im Jahre 1540 verzeichnet das Schatzregister der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage einen Gerke Bockholt, seine Ehefrau und eine Deenste auf dem Hof.[7]

Im Viehschatzregister 1545 wird eine Hofstelle Gercke uppem Bocholte erwähnt.[3]

Im Jahre 1557/9 wird im Viehschatzregister ein Hof Boickholt erwähnt.[4]

Für das Jahr 1565 verzeichnet das Schatzregister der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage eine Hofstelle Bockholtt.[2]

Im Jahre 1589 erwähnt das Viehschatzregister für die Hofstelle Boickholt einen Betrag von 3 Schilling.[8]

Das Verzeichnis der freien und eigenbehörigen Höfe im Amt Iburg mit ihren Gutsherren von 1590 nennt für den Markkotten Boikholt das Kloster Rulle als den Grundherrn; außerdem ist der Hofinhaber dem Bischof dienstpflichtig.[1]

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Boickholtt einen Betrag von 0 Taler 4 Schilling.[9]

Im Jahre 1601 bewirtschafteten den Hof Herman Boickholt und seine Ehefrau Anna mit der Mutter Anna.[10]

Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[11] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten.

Im Kontributionsregister für September 1628 wird Bockholdt als "ist wüste" geführt.[12] Vermutlich war der Hof zu dieser Zeit nicht besetzt. Für die Zeit vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) sind keine Zahlungen verzeichnet, allerdings ist der Hof auch nicht mehr als "wüst" bezeichnet.[12] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Markkötter für 55 Wochen einen Schilling zu zahlen, jedoch sind bei Bockholdt keine Zahlungen, wohl aber der Vermerk pauper verzeichnet, so dass der Hof in dieser Zeit als zahlungsunfähig gelten darf.[13]

Abfindung der Schweden 1649

In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.

Der Hof Bocholt wird im Kopfschatzregister zur Abfindung der Schweden als vacat bezeichnet, mit dem Hinweis Hauß Iborch, Ein Hüsselte pauper.[14]

Aufklärung

Im Jahre 1723 führt Frantz Bokholt den Hof.[15][16] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:

* Gartenland: 1(20) Scheffel
* Saatland:   1(13) Scheffel 
* Summe:      3     Scheffel, 2,5 Becher.[15][16]

Das Monats- und Rauchschatzregister des Amts Iburg 1775 verzeichnet für den Markkotten Bockholtz einen Monatsschatz von 4 Schilling und 6 Pfennig, sowie den Rauchschatz wie folgt:

* Wohnhaus:   1 Reichsthaler.[17]

Moderne

1834 erwarb Franz Kreienbaum den Markkotten und führte von dort an den Namen „Kreienbaum, genannt Bockholt“. Er betrieb eine Schankwirtschaft an der Chaussee nach Bramsche. 1871 heiratete Heinrich Bitter aus dem Schinkel in diese Familie ein und führte über mehrere Generationen die Gastronomie.

20. Jahrhundert

Das alte Gasthaus Bockholt-Bitter wurde 1903 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Das Gasthaus und Hotel Bitter war über Jahrzehnte eine Wallenhorster "Institution". Aber nach dem Ableben von Heinrich Bitter ließ sich kein Nachfolger finden, so dass das Hotel abgerissen werden musste. Heute (2021) findet sich dort nun der Wohn- und Geschäftskomplex "Wallenhorst 21".

Gebäude und Bewohner

Haupthaus

Bewohner:

  • 1937/38:[18]
    • Bitter, Heinrich, Gastwirt

Hofinhaber

Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.

  • 1540: Gerke Bockholt (gt. 1540)[7], Gercke uppem Bocholte (gt. 1545)[3]
  • Lücke
  • gt. 1601[10]: Herman Boickholt
  • 1628: wüst
  • 1629: pauper
  • 1649: vacat
  • Lücke
  • 1723[15][16]: Frantz Bokholt
  • Lücke
  • 1834: Franz Kreienbaum, genannt Bockholt
  • 1871: Heinrich Bitter

Generationenfolge

Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.

Karten

Hofbilder

Kirchliche Zugehörigkeit

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Weblinks

Zitierte Literatur/ Quellen

  1. 1,0 1,1 NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 9 a: Verzeichnis der freien und eigenbehörigen Höfe im Amt Iburg mit ihren Gutsherren (undatiert, ca. 1590), Blatt 66, Seite 67 im Digitalisat
  2. 2,0 2,1 : Schatzregister der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage 1565, NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 10, Blatt 12 im Digitalisat.
  3. 3,0 3,1 3,2 NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 4: Viehschatzregister (mit Knechte- und Mägdeschatz) der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage 1545, Blatt 23 im Digitalisat.
  4. 4,0 4,1 NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 7: Viehschatzregister (mit Knechte- und Mägdeschatz) des Amts Iburg 1557-9, Seite 27 im Digitalisat
  5. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
  6. 6,0 6,1 Dierks, Joachim (2018): Landtag unter freiem Himmel, Link, abgerufen am 30.11.2020.
  7. 7,0 7,1 : Schatzregister der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage 1540, NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 3 a, Blatt 51 im Digitalisat.
  8. NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 15: Viehschatzregister (ohne Viehbestand) der Ämter Vörden, Hunteburg (ab Bl. 27), Grönenberg (ab Bl. 36), Iburg (ab Bl. 57), Wittlage (ab Bl. 97); Wiedenbrück [Reckenberg] (ab Bl. 110); Fürstenau (ab Bl. 122), Blatt 91, Seite 98 im Digitalisat.
  9. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
  10. 10,0 10,1 Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 103
  11. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  12. 12,0 12,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  13. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  14. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
  15. 15,0 15,1 15,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
  16. 16,0 16,1 16,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
  17. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Monats- und Rauchschatzregister des Amts Iburg, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 189 , Blatt 43, Digitalisat Seite 46.
  18. Osnabrück/Adressbuch 1937-38, S. 534-5 (Seiten 568ff. im Digitalisat)

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis

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