Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/103

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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portugiesischer, sächsischer, wendischer, einheimischer und Vigogne-Wolle sehr feine Tücher von vorzüglicher Güte und dauerhaften Farben. Vor dem Revolutionskriege war diese Weberei durch manchfaltige Dessins und Farben im Gewebe zu einer Kunst erhoben, welche der auf Gebild gleich kam und den heutigen Bukskin-Stoffen ähnlich war. Doch auch jetzt bestehen hier noch Tuch-und Kasimirfabriken, welche Stoffe bis zur feinsten Qualität liefern, und die melirten Bukskins- und Dessins-Waare soll der belgischen und französischen nahe kommen.

Hoch auf einem Felsen an der Südwestseite der Stadt erhebt sich ein altes Schloß, welches von Karl dem Großen herrühren und ihm zum Jagdschlosse gedient haben soll. Am Fuße desselben befindet sich eine Schiefergrube, welche sehr gute Dachschiefer und Schiefertafeln liefert. Dieses dauerhafte Bedachungs-, so wie das billige Baumaterial überhaupt, womit nicht bloß die Häuser der Stadt, sondern auch die der meisten Ortschaften an Landstraßen aufgeführt sind, verleiht denselben einen äußern Wohlstand und ein freundliches Ansehen. In den entlegenern und schwerer zugänglichen Dörfern findet man die wärmeren, an der Wetterseite fast die Erde berührenden Strohdächer nur selten mit Schieferdächern vertauscht. — Zur Kreisstadt Montjoie führen gegenwärtig mehrere stark frequentirte Poststraßen: eine von Aachen, mit welcher sich bei Imgenbroich die Landstraße von Düren vereinigt; eine andere von Eupen und eine dritte von Trier, Luxemburg und Malmedy. Ueber dem Ruhrthale entladen sich von Zeit zu Zeit die niedrigschwebenden, regenschwangern Gewitterwolken als gefährliche