Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/179

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Von Düren abwärts gewinnt der Ruhrfluß, nebst seinen zahlreichen Ableitungskanälen einen größeren Einfluß auf die Gestaltung der Umgegend zu äußern, als mehr aufwärts. Die Ufer sind niedrig und mit hohem und niederm Gehölz bewachsen; die nächste Umgebung, weil häufig überschwemmt, ist naß und bruchig, das Flußbett selbst breit und während des Sommers und Herbstes meist trocken, mit grobem Kies und dicken Rollsteinen bedeckt; die ausgedehnten Uferstrecken zu beiden Seiten der Ruhr sind Brüche und grasreiche Weiden; an den Mühlenbächen herrscht reges Leben in Fabriken, Mühlen und Wassergetrieben aller Art. — Dicht am rechten Ruhrufer, ½ Stunde unter Düren, liegt der alte Pfarr- und Bürgermeistereiort Birkesdorf mit den Ruinen einer alten Burg und 772 Einwohnern. Hier sind bedeutende Eisenwalzwerke und eine Tuchfabrik. Birkesdorf, (1200) Birkensdorp, (1300) Birchenßdorff, war der Hauptzollort[1] auf der alten Heerstraße von Düren nach Aachen, welche hier über die Ruhr führte. Im 13. Jahrhundert wird Birkesdorf als Pfarre mit einer Vikarie im Dekanat Jülich aufgeführt, bei welcher der Kapellanus des Kölner Erzbischofs das Patronatrecht besaß. Hier soll in früherer Zeit eine frankische Hofcapelle, zu Staatsarchiven


  1. Jülichsche Nebenzollämter waren (1597) zu Mariaweiler, Derichsweiler, Niederzier, Gey, Niedeggen, Blens, Hausen, Abenden, Heimbach, Gemünd, Call, Tondorf, Ripsdorf und Nettesheim. Die 4 Jülichschen Hauptstädte: Jülich, Düren, Münstereifel und Euskirchen wurden 1661 von Zoll frei erklärt.