Geschichte der Gemeinde Wegberg/047

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Geschichte der Gemeinde Wegberg
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Die Arbeiten zur Anlage der Leitungen sollen im Sommer 1912 fertiggestellt werden.

      Ein großer Teil der Bevölkerung geht heute der Beschäftigung in Fabriken nach. Soweit dieselben in den hiesigen Betrieben nicht unterkommen können, fahren die Leute nach auswärts. Gegenwärtig sind rund 400 hier wohnende Arbeiter im Gladbach-Rheydter Industriebezirk beschäftigt. Daneben wird durch die Familienangehörigen, die Frauen und Töchter in der Arbeiter-Konfektion Heimarbeit geleistet.

      1910 ist in der Nähe des hiesigen Bahnhofs die Wegberger Spinnerei (Aktien-Gesellschaft) erbaut worden. Dieselbe liegt jedoch im Bezirk der Gemeinde Beeck. 1911 geriet dieselbe in Konkurs und ging 1912 in den Besitz der Firma Bartmann & Sohn über.

      In Klinkum sind in den letzten Jahren reiche Braunkohlenlager erbohrt und verliehen worden. Ihre Ausbeutung steht jedoch noch kaum in Aussicht.

II. Kriegs- und andere Vorkommnisse in der Gesamtgemeinde.

      In den Wirren des Mittelalters nahm auch am Niederrhein das Raubwesen überhand. Die Ritter vergaßen ihres edelsten Berufes, eine Stütze der Landesherren und Schutz und Schirm der Armen und Bedrängten zu sein, sie fanden es viel bequemer und einträglicher, das Land auszusaugen. Vorschub wurde dem durch die Uneinigkeit, die Eifersucht und Schwäche der vielen Landesherren geleistet, durch welche das Recht des Stärkeren und der rohen Gewalt begründet wurde. Nach einer Urkunde aus der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde „viel Unfug verübt und täglich auf der Straße und im Lande dem Kaufmanne, den Pilgern, Pfaffen und anderen einheimischen und fremden Leuten Gewalt angetan durch Gefängnis, Raub, Mord und Brand, heimlich und öffentlich, und der Unfug und die Gewalttätigkeit mehrte sich von Tag zu Tag.“ Auch die beiden Burgen zu Wegberg und Tüschenbroich werden damals keine Ausnahmen von der allgemeinen Regel gemacht haben. In Gripekoven, zur Gemeinde Beeck gehörend, bestand wohl die berüchtigste Raubburg der hiesigen Gegend, worauf die Ritter Goswin und Arnold von Cevel,