Geschichte der Gemeinde Wegberg/061

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Geschichte der Gemeinde Wegberg
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Becker aus Rickelrath, Wilhelm Horsten aus Tüschenbroich, Jacob Müller und Isaac Levy aus Geneiken als Invaliden. Außerdem starb hier nach Beendigung des Krieges Wilh. Priesterath aus Watern an der Cholera. Den heimkehrenden Kriegern wurde von der Gemeinde ein Fest bereitet, an dem sich fast alle Einwohner beteiligten. Während des Krieges waren die hülfsbedürftigen Familien der einberufenen Mannschaften vom Kreise und der Gemeinde unterstützt worden, wofür die Gemeinde 150 Thaler aufwandte. Zwecks Sammlungen für die Verpflegung der verwundeten Krieger war ein Komitee gebildet worden. Es kamen ein und wurden der Kreisbehörde zugesandt an Geld 74 Thaler, 140 Flaschen Wein, 1 Kiste mit Erfrischungen aller Art, 2 Fässer, 1 Kiste und 1 Ballen mit Hemden, Bettüchern, Binden, Charpie etc.

      Zur Bestreitung der Mobilmachungskosten mußte die Gemeinde insgesamt 1172 Thaler, 26 Silbergroschen und 6 Pfennig beisteuern, wovon später 880 Thaler, 11 Silbergroschen und 2 Pfennig zurückerstattet wurden.

      1870 wurden nach geschehener Mobilmachung aus der hiesigen Gemeinde 146 Mann zu den Fahnen einberufen. Wie überall, so bildeten sich auch hier in jedem Orte Vereine, welche neben Geld, Charpie, Binden, Leinewand, Bettücher, Jacken, Wein, Cognak, Zigarren pp. von Haus zu Haus sammelten. Auf diese Weise konnten den im Felde stehenden Kriegern 413 Thaler baar und 625 Pfund der vorbezeichneten Sachen nachgesandt werden. Der Unterricht in den Schulen fiel aus, und es wurden die Kinder mit Zupfen von Charpie beschäftigt. Der Gemeinderat beschloß, eine der vom Kreis gezahlten Unterstützung gleichkommende Summe aus der Gemeindekasse an die hilfsbedürftigen Angehörigen der Einberufenen zu zahlen.

      An Pferden hatte die Gemeinde 11 Stück zu stellen und außerdem 11 Fuhrwerke. Am 26. September 1870 wurde die Kolonne, bei der sich die vorbezeichneten Fuhrwerke befanden, bei Königsmachern von Franctireurs überfallen und dabei der Anton Josef Cohnen aus Geneiken nebst Pferd getötet. Vier Einwohner gerieten dabei in Gefangenschaft. Sie wurden später unter Zurückhaltung ihrer Gespanne entlassen.