Geschichte der Gemeinde Wegberg/100

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Geschichte der Gemeinde Wegberg
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      4. Joh. Schütt, Kesselflicker 50 Jahre, hat 3 Lieder gesungen, mit ziemlich viel Beifall, gelesen und buchstabiert Genesis 4. 13–18, auch nit uneben. Beim Katechismo aber merkt man, daß er in sothanen Stücken nit geübet sey; 3 diktierte Reihen geschrieben, ging an, im Buchstabieren doch 10 Fehler, des Rechnens im Addieren erfahren.

      5. Friedr. Loth, Unteroffizier, so im hochedlen Grumkowschen Regiment den Feldzug gegen die Schweden durchgemacht und alldorten ein Bein verloren, 45 Jahre alt, hat gesungen: Allein Gott in der Höh sei Ehr', gute starke Stimme, doch fehlt die Melodie im ganzen, fiel einmal in ein ander Lied, dreierlei Handschriften fertig gelesen. Gelesen und buchstabiert Genesis 10, 13–18, ging ziemlich, hat den Katechismus wohl inne; 4 Fragen aus dem Verstand, ziemlich, 3 diktierte Reihen geschrieben, 8 Fehler, im Rechnen hat er etwas Addieren und ein bischen Subtrahieren inne.

      Es wurde nun einstimmig davon gehalten, das Jak. Maehl wohl der capabelste sey, wogegen man anderen, namentlich dem Kesselflicker, nit recht trauen könne, sintemalen er viel durch die Lande streiche, während der Kriegsknecht in Verdacht stehe, gegen die armen Kindlein die Fuchtel zu stark zu gebrauchen. Der Pastor ließ nun abstimmen, und es wurde Jakob Maehl einstimmig gewählt. Nach der Wahl wurde ihm der Entschluß nebst erforderlicher Mahnung mitgeteilt.“

      In dem Lagerbuch von 1656 und in dem Kirchenrentenbuch von 1711 (Pfarrarchiv) heißt es: „Ite hatt der Custos (Küster) die frey Wohnung in dem Hauß auf der bach im Dorf allhie gulicher Seithe die Schul genandt“. Da früher das Lehrer- mit dem Küsteramt verbunden war, so geht daraus unzweifelhaft hervor, daß schon 1656 eine Schule in Wegberg bestand.

      Am 6. September 1769 wurde auf den Vorschlag des damaligen Pfarrers und Priors Reynders beschlossen, daß sein Kaplan Hooghen auf 1–2 Monate Schulunterricht erteilen sollte, um so allen Schulmeistern der Gemeinde ein gutes Beispiel für die Unterrichtserteilung zu geben.