Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/219

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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die Landescandidaten aufgenommen war, war er noch eine kurze Zeit bei Pastor Pothmann Gehülfe, dann Pfarrvicar. Am 1. October 1879 wurde er zum Pastor von Leopoldshöhe ernannt. Die Angelegenheiten in Betreff des Beerdigungswesens auf dem neuen Kirchhofe in Talle und Bavenhausen und des Neubaues der Schule zu Kirchheide hat er nach mancherlei unerquicklichen Verhandlungen doch so weit gefördert, daß sie von seinem Nachfolger rasch erledigt werden konnten.

23. Am 1. October 1879. Julius Feicke, geb. zu Friedland in Oberschlesien am 21. December 1841, besuchte das Gymnasium zu Neiße 8 Jahre und bezog die Universität zu Breslau, um sich dem Studium der (katholischen) Theologie zu widmen. Darauf diente er im zweiten schlesischen Husaren-Regiment Nro. 6, ging nach Kärnthen, studirte daselbst Theologie und Rhetorik, absolvirte sein Priester-Examen zu Wien, studirte in Berlin und trat daselbst unter Generalsuperintendent Hofmann 1867 zur evangelischen Kirche über. Von Berlin nahm er eine Hauslehrerstelle bei seinem jetzigen Schwiegervater Pastor Reuter in Mecklenburg (nahem Verwandten des bekannten Schriftstellers Reuter) an, ging dann als Gehülfsprediger und Lehrer nach Bordeaux an die deutsche Gemeinde, von da nach Altona als Lehrer und Prediger an der Versorgungsanstalt, 1870 nach Hamburg als Religionslehrer an der reformirten Realschule. 1877 wurde er Rektor in Salzuflen und nachdem er am 4. Juli 1879 auch das Lipp. Examen pro Ministerio gemacht hatte, am 1. Oct. 1879 Pastor zu Talle. —

Der zum Kirchspiel Talle gehörige Ort Bavenhausen hat vielleicht im Mittelalter eine Kapelle gehabt, da in einer Urkunde von 1406 von Kirchhofe zu Bavenhusen die Rede ist. Im andern Falle müßte damals schon dieselbe Einrichtung als jetzt bestanden haben, daß ein Kirchspiel mehrere Todtenhöfe ohne Kapelle hat. Diese ist aber unseres Wissens neueren Ursprungs. Die letzten Jahrhundert hindurch wurde von Bavenhausen aus auf dem um die Kirche in Talle gelegenen Todtenhofe beerdigt, bis sich dieser Ort 1878 einen eigenen Friedhof an der Chaussee aach Lemgo bei Waterloo anlegte.


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9. Silixen (Siliesen, Silikessen). Das sehr alte Kirchspiel Silixen war eine Patronatspfarre des zum Archidiakonat Osen im Bisthum Minden gehörigen Klosters Möllenbeck. Es umfaßt die Ortschaften Laßbruch, Kückenbruch, Nüll, Rohbraken, Mühlenkamp und 3 Höfe im preußischen Krankenhagen. Im J. 1277 wird die Villa Hepelinctorpe (unbekannt) und 1304 Lasbeke,