Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/098

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Anfangs der fünfziger Jahre mußte der Kirchof außerhalb des Dorfes verlegt werden. 1852 fand die Einweihung Statt. In der Nähe des Ortes befinden sich zwei Feldkapellchen oder Heiligenhäuschen, der Mutter Gottes und dem h. Einsiedler Antonius geweiht.


Pfarrstelle.

Das Pfarrhaus war durch den alten Kirchhof von der Kirche getrennt und wurde von der Abtei Knechtsteden 1737 neugebaut. Einige Fensterscheiben von farbigem Glase enthalten Wappen und Namen von Geschenkgebern.

Die Pfarrdotation bestand 1706 1. aus Haus, Hof und Garten; 2. vom Zehnthof 25 Malter Roggen auf Pastors Söller; Item an Gesten 25 Malter; 3. an Acker 22 Morgen Land, von allen Lasten frei; 4. an Sackrenten neun Malter, theils Roggen, Weizen, Hafer; 5. Item jährlichs von 114 Haushaltungen 114 Hühner; 6. ein Büschgen, worin er das zehnte Jahre seinen Brand haben kann; 7. Item Rübsamen und Flachssamen Zehnten, wofür er die Kirchenlampe mit immerwährendem Lichte unterhalten solle.

Hat auch auf Gemeindebroich für seine Bestialien den freien Schweif, welchen viel hundert andere Pastoren nicht haben. An Taufen, Copulationen, Loosbriefen plus minus 25 Reichsthaler, wobey zu notieren, daß keine Deutscher, sondern Fettmännchen nach altem löblichen Brauch aldort geopfert werden.[1]

Außer Haus und Garten ist alles verloren gegangen, selbst das Ackerland, obgleich theilweise mit Stiftungen belastet. Reclamationen hatten keinen Erfolg. Das heutige Dotationsgut, meist in gerodetem Land bestehend, ist wahrscheinlich von der Sebastianus-Bruderschaft überwiesen worden.


Reihenfolge der Pfarrer

Seitdem das Patronat von Frimmersdorf bei der Abtei Knechtsteden beruhte, wurde die dortige Pfarrstelle von da aus besetzt.

Bereist 1227 kommt ein Theodericus, sacerdos in Vremirsdorp, als Zeuge in einer Urkunde des Grafen Lothar von Hochstaden vor, worin dieser das Patronat zu Rommerskirchen als der Abtei Knechtsteden zuständig bestätigte.[2] Von da ab fehlen die Namen bis 1400, wo Odilius, plebanus in Friemerstorp, quondam prior, genannt wird.



  1. Nach dem Cartular im Provincial-Archiv zu Düsseldorf. - Fettmännchen war eine Münze, deren zwei einen Stüber = 4 Pfennige ausmachten. 2 Deutscher, auch Füchse genannt, gingen auf ein Fettmännchen.-
  2. Gelenius, Auctarium historiae s. Engelberti, 324.