Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/123

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[122]
Nächste Seite>>>
[124]
Erzdioecese Koeln 1883.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


für Tag unentgeltlich hülfreiche Hand leistete; sodann die Gebrüder Julius und Reiner von Recklinghausen zu Gubberath. Obgleich der evangelischen Confession angehörend, waren sie auch bei den dringendsten eigenen Arbeiten stets bereit, unentgeltlich Fuhren für Abholung von Material zu stellen. Außerdem die Geschwister Joseph und Josepha Kruchen von Wevelinghoven, welche die Kanzel schenkten, und Franz Weidenfeld vom Birkhof, welcher den Beichtstuhl beschaffte. Buchhändler Michael DuMont in Köln schenkte einen silbernen Kelch mit der Inschrift: "Ecclesiae in Gierath dedit Michael Dumont, Coloniensis, anno 1864." Frau Justizrath Schenk, geborene Mückel, aus Köln verehrte das prachtvolle große Communiontuch. Ihnen Allen sei ein dankbares Andenken bewahrt.

Wohlthäter der Kirche aus alten Zeiten waren Anna Widdigh auf dem Burghofe zu Borschemich gegen 1670 und der Herr von Hittermann 1739. Derselbe schenkte einen werthvollen Ring, aus dessen Erlöse eine neue Casel und ein Kelch mit silberner Kuppe angeschafft wurden.

Die Kirche hat drei Altäre: zu Ehren der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria, der h. Catharina und des h. Martinus. Sie bewahrt eine Partikel vom h. Kreuze, im Fuße eines metallenen, mit silbernen Arabesken verzierten Kreuzes eingefaßt. Das bischöfliche Siegel an derselben zeigt einen Baum mit zwei springenden Löwen.

Ein großes Crucifix und eine Pieta von Lindenholz mit kunstschönen Formen, sowie ein antiker Weihwasserkessel waren die einzigen Möbel, welche aus der alten Kirche in die neue herübergenommen werden konnten. Unter den Paramenten befindet sich eine alte, abgetragene Casel mit einem wohlerhaltenen Medaillon in feinstem Plattstich. Dasselbe stellt die Himmelskönigin mit Scepter dar, umgeben von der Sonne, unter ihren Füßen der Mond, auf den Armen der segnende Weltheiland.

31 Jahrgedächtnisse sind bei der Kirche zu Gierath gestiftet, darunter solche von den Pastoren Liedtgens, Dürsfeld, Froitzheim und Kolvenbach. Die andern Stiftungen erinnern an die Familien Sybenius, Stadeler, Hoven, Küster, Mißgeld, Roebers, Clemens Krall, Claaßen, Göres, Schröder und Trippen.

Eine Allerseelenoctav ist durch Johann Hoven mit 5 Morgen Land dotirt.

Bruderschaften bestehen vom unbefleckten Herzen Mariä, von Jesus, Maria, Joseph und zur Verehrung des h. Erzengels Michael.

Processionen nach außen finden nicht Statt.

Der Kirchhof ist, wie schon bemerkt, simultan.

Das steinerne Kreuz am Communalwege nach Elsen trägt im obern Theile das Chronicon: "saLVe CrVX sanCta nostrI reDeMtorIs. 1772"; im untern Theile: "nos gLorIarI oportet In CrVCe DoMInI nostrI IesV. 1767."