Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/158

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[157]
Nächste Seite>>>
[159]
Erzdioecese Koeln 1883.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


Außerdem sind die Bruderschaften vom Herzen Mariä, vom h. Erzengel Michael, das Gebets= Apostolat und der lebendige Rosenkranz in Gustorf eingeführt.

Der Kirchhof liegt um die Kirche.

Ein Mausoleum mit der Inschrift: "Ruhestätte der Familie Sinsteden von Gustorf," ein offener Kuppelbau von Tuffstein, der gegen 5000 Thaler gekostet hat, paßt leider wenig zu der nachbarliche, stilgerechten Kirche.


Pfarrstelle.

In Gustorf bestand ein Personat, welches, wie oben bemerkt, im 17. Jahrhundert eingegangen war. Der Geistliche, der ein solches Beneficium besaß, hatte mit der Seelsorge und dem öffentlichen Gottesdienste der Pfarrgemeinde nichts zu schaffen, stand auch nicht unter der Aufsicht des Landdechanten und wohnte den Capitel=Versammlungen der Pfarrer nicht bei. Erschien er im Chore seiner Kirche, so nahm er den Vorrang vor dem Pfarrer ein; hier repäsentierte er den höhern geistlichen Vorgesetzten und den Laienpatron in seiner Person. Soche Beneficianten wurden Personatarien, Personatisten, Erbvicarien, persona personatus, auch vicarii perpetui [1] genannt.[2]

1456 ist in Gustorf Hermann von Kempen, 1558 Johannes Opilio, 1595 Johann von Hege und 1605 Johannes von Alfter Personatar.

Das Pfarrhaus liegt in der Nähe der Kirche. Die Baupflicht hatte früher der Erzbischof von Köln, dann das Collegium der Jesuiten, nunmehr die katholische Gemeinde.

Die Entstehung der Pfarrdotation liegt im Dunkeln. In den Annalen des Camerarius Zephenius aus dem Jahre 1750 heißt es: "Reditus 86 iugera terrae optimae et ex decimis 18 maldera hordei." In alten Kirchenbüchern ist die Rede von einer Ellervorst Gerechtigkeit in Gustorf. Derselbe, auch unser Lieben Frauen Holz genannt, umfaßte zehn Morgen. Der Pastor war Holzgrev. So oft das Holz gehauen wurde, erhielt er von jedem Morgen einen halben Reichsthaler. Dieses Geld diente zur Ausschmückung unserer lieben Frauen Bildniß oder zur Unterhaltung des Ellervorstes. 1747 wurde er zuletzt gehauen, weil das Holz abständig und die Stöcke dürre geworden waren.


Reihenfolge der Pfarrer.

Godescalcus, plebanus in Gustorf, 1314.

Herr Peter, welcher abfiel, 1550.



  1. GenWiki-Red.: gestrichen laut Berichtigung S. 423
  2. Annalen des historischen Vereins, XXV 173 ff.