Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/188

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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unter Keyenberg, war jedoch nach Binterim (Alte und neue Erzdiöcese Köln, I 188) im 14. Jahrhundert eine selbständige Pfarre.

Bereits 1302 kommt Hochneukirch urkundlich in der Geschichte vor. Am 25. December d. J. weist Graf Gerard von Jülich seinem Vetter Wilhelm von Jülich, Propst zu Mastricht und Erzdiakon zu Lüttich, einen Erbzins von 100 Mark auf die Höfe von Garzweiler, Otzenrath und Neukirchen an.[1] 1351 verkauft Werner von Merode den großen und kleinen Zehnten zu Neukirchen seinem Oheim Carsilius von Merode für die Summe von 890 Imperialen. Dessen Tochter Elisabet heirathete Gerhard von Odenkirchen, der diesen Zehnten 1373 der Mechtilde von Meer, Frau zu Wickrath, verkauft. Später war der Herzog von Jülich im Besitze des Zehnten, dann der Personatar und der Pfarrer.[2]

1579 haben die Nachbaren zum Winandtholz in der Pfarre Neukirchen in drei spanischen Durchzügen bei 521 Thaler Schaden gelitten, dann in zwei andern Zügen Neukirchen selbst und 1580 durch das Mansfeldt'sche Kriegsvolk bei 1680 Thaler. Am 15. Mai 1586 wurde Neukirchen von den Spaniern in Brand gesteckt,[3] 1642 im Hessisch=Weimarischen Kriege abermals und theilweise wiederum 1678 durch die Franzosen.[4] Die Reformation hat in Hochneukirch nicht unbedeutende Spuren zurückgelassen. Schon um das Jahr 1600 war die Familie von Klaitz auf Haus Buntenbroich übergetreten. Die Anhänger desselben müssen in jener Zeit bereits zahlreich gewesen sein. In einem Schreiben des Rentmeisters Wirsingh an Graf Werner Salm vom 20. April 1603 heißt es: "Verwichenen Osterdinstag ist Reinhart Klaitzen Haußfrau gestorben, welche er zu Neukirchen zu begraben und daselbsten in der Kirchen durch einen Calvinischen Prädicanten zu predigen unterstanden. Wie mir das vorkommen, hab ich mich dahin verfügt, angesehen Euer Gnaden durch Dero Sohn einen katholischen Priester dahin ordenen lassen (und Euer Gnaden dero Entz collationem haben) und, wie woll sie ganz eyfrig mit Ihrem Zustandt und über fünfzehnhundert oder mehr gewesen, in Euren Gnaden Nahmen prostestirt und die predigt nit zulassen wollen, So seind sie entlich auß der Kirch hinter den Kirchhoff auf einen Bongert getretten, daselbst die predigh gehalten. Jener Jongen gesellen und bösen Buben etzliche sind in die Kirche gefallen, auf Unserige geschlagen und ein Lärmen angefangen, Alles, damit sie Ursach haben könnten, Unß Katholische auß der Kirch zu treiben, welches doch Gott Lob mit Worten und Mitteln gestillet, daß in der Kirchen nichts Weiteres



  1. Rheinischer Antiquarius, III. Abthlg. V 613, -
  2. Archiv zu Harff. -
  3. Zeitschrift des Aachener Geschichtsverein, III 292. -
  4. Weitere Kriegsunglücke um Verlaufe der Abhandlung