Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/231

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Herr zu Leusch, abstammt. Eine Nachkomme, Anna Margartha von Hammerstein, ward die Gattin von Johann Heinrich, Freiherr von Jülich zu Dorp. Wahrscheinlich hat dieser sich mit dem Gerichtsschreiber Hagen über den Alleinbesitz von Leusch abgefunden. Letztgenannte Eheleute verkaufen 1710 das Gut mit einer Hufe Land, 60 Morgen, 54 Morgen Allodialgut und 20 Morgen Benden mit Jagd, Fischerei und allen Rechten, auch mit einem Stuhle in der Pfarrkirche zu Höningen und dem Rechte des Begräbnissen daselbst an Adrian Tillmann Pangh für 6450 Reichthaler. 1785 wird der Hofkammerrath Bernard Adrian Pangh vom Churfürsten Max Franz mit dem Hause Leusch belehnt.[1]

Muchhausen. War im 16. Jahrhundert in der Familie von Anstel. Adam von Galen heirathete Katharina von Anstel zu Muchhausen; er starb vor 1577.[2] Sie hatten zehn Kinder, von denen Werner die Agnes Schenk von Nideggen heirathete. Deren Tochter Agnes von Galen ward die Gemahlin Everards von Bottlenberg, genannt Kessel. Ein Sohn, Bernard Everard, heirathete Clara Wilhelma von Neuhof, eine Tochter Christina in zweiter Ehe Franz Bernard von Neuhof, Herr zu Muchhausen, Püngelscheid und Eybach. Durch Erbschaft kam nun Muchhausen an die Familie von Verken. Friedrich Wilhelm von Verken heirathete Christina von Bodelswing.[3] Von deren Sohn Friedrich Christian von Verken ging das Gut um 1733 über auf Karoline Isabella Amalia von Verken, verehelicht mit Friedrich Wilhelm Karl Freiherr Grempt von Freudenstein, Herr zu Hackhausen, Bottlenberg und Kesseldorf. Auch die Besitzer von Muchhausen, sofern sie katholisch waren, hatten einen Stuhl und das Begräbnißrecht in der Kirche zu Höningen. Als der vorletze Besitzer, Karl von Grempt, ein Protestant, gestorben und in der Kirche beigesetzt worden war, sollte die Leiche auf höhern Befehl wieder ausgegraben und auf dem Kirchhofe beerdigt werden. Nach einer glaubwürdigen Mittheilung des alten Todtengräbers von Höningen jedoch ist zwar bei nächtlicher Weile ein Sarg in die Kirche gebracht, derselbe aber am Morgen leer auf den Kirchhof geschafft worden,



  1. Aus Urkunden im Besitze des Herrn Hüsgen, jetzigen Inhabers des Gutes.
  2. Eine Verwandt, vielleicht Schwester, Margaretha von Anstel zu Muchhausen, Tochter von Adam Anstel und Clara von Verken, nahm um 1550 Johann Raitz von Frentz zum Manne. Deren Urenkel, ein Raitz von Frentz, heirathete 1647 Lambertia Irmgardis, Freiin von Werth, Tochter des berühmten Generals Jan vonWerth. In den Heiraths=Vorworten "bringt Herr Bräutigam an seine geliebeste Fräulein Braut all seine Güter, welche demselben von seinem Herrn Vatteren seelig und annoch lebenden Frauen Mutteren anerfallen und theils anerfallen werden, als ... Item den vierten Theil von adlichen hauß Muchhausen in Ländereien, Büschen, Benden und Zehnten bestehendt". Vergl. Annalen des histor. Vereins, VI 181.
  3. Fahne, Geschichte der Kölnischen ... Geschlechter 1. S. 45. 108. 434.