Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/307

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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mächte investituram und possessionem zu geben dem Pastoren zu Neukirchen anbefehlen, welches auch elementer erhalten ... hab' mich darauff, um ordines zu nehmen, wieder nach Cöllen begeben."

Rosellen stand eine lange Reihe von Jahren in Hülchrath; befreundet in allen Familien, wurde er überall gern gesehen und von Hoch und Niedrig geschätzt. Täglich pflegte er der Gesellschaft wegen sich im Wirthshause einzufinden. Dort verkehrten auch regelmäßig der Vogt Call und der Gerichtsschreiber Beckers. Sie führten mit dem harmlosen Manne unsäglichen Spaß. Eines Tages, als Rosellen Schützenkönig geworden war, 1753, begleiteten sie ihn bewaffnet nach Haus. Dort angekommen, fingen sie an zu schießen, daß fast alle Fenster im Wohnzimmer zerschmetterten. Ein ander Mal ließen sie in die Zeitung einrücken: "Am Sebastiansfeste wird Herr Rector Rosellen ein splendides Mahl veranstalten." Rosellen, der auch nicht auf den Mund gefallen war, erwiederte: "Es wundert mich, daß meine Freunde meine längst gefaßte Intention errathen haben." Er machte gute Miene zu bösem Spiel und hielt am Sebstianusfeste ein großes Tractament.

Uebrigens war Rosellen ein würdiger Priester. Nachdem er aufgezählt, was er in Hülchrath gethan, schreibt er 1768 am 4. Januar: "Es wird die Zeit kommen, daß ich sagen werde: Sterben ist mein Gewinn, den Zoll werde ich zahlen müssen. Aber ich kann in der der That sagen, laetus morior, ich stebe gern, wenn nur kein plötzlichter Tod mich überfällt, daß ich sagen kann: Jesus, Maria, Joseph, seid in meinen Gedanken! Jesus, Maria, Joseph, seid in meinen Worten! Jesus, Maria, Joseph, seid in meinem Thun und Lassen! Amen." Er segnete das Zeitliche am 3. November 1773, fast 80 Jahre alt.

Es folgte Maximilian Heinrich Müller, aus Hülchrath, gestorben 1820.

Peter Joseph Hoven, geboren in Gubberath, Pfarre Gierath, Priester 1819, von 1821 bis 1828 Rector in Hülchrath, wo er starb.

Franz Wilhelm Zenses, aus Wevelinghoven, Priester 1830, gestorben am 14. April 1845.

Peter Metzdorf, aus Nevel bei Trier, geboren 1818, Priester 1843, bis 1849 Rector in Hülchrath.

Johann Heinrich Heggen, aus Waldfeucht, Priester 1849, 1850 Rector, nunmehr Pfarrer in Erkrath im Dekanate Ratingen.

Franz Joseph Fußbroich, aus Köln, Priester 1852, seitdem Rector bis 1861, wo er nach Meckenheim als Vicar versetzt wurde.

Ludwig Riepenhausen, aus Duderstadt, Priester 1847, 1861 und 1862 Rector, gegenwärtig in Hemmerden.