Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/363

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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Reihenfolge der Pfarrer.

Als Parrer von Wanlo kommen vor:

Heinrich von Düsburg, 1337.

Mathias Girys, um das Jahr 1541.

Franciscus Flohrs.

Dionisius Dionysi, 1567.

Wilhelmus Tetzius, 1606 – 1636. Von ihm sagt das Visitations=Protokoll des Dechanten Crays vom Jahre 1622 Unrühmliches. Unter anderem heißt es: "Extremae unctionis sacramentum non petitur." Als Strafe für seine Vergehen mußte er ein Malter Korn an die Armen und vier Goldgulden ad fabricam ecclesiae geben[1].

Johannes Vitenius, aus Erkelenz, von 1636 – 1658. Am 1. November 1648 verkündigte er das Decret des Concils von Trient gegen die clandestinen Ehen. Das darüber aufgenommene Protokoll, Actum in loco residentiae pastoralis die octava mensis Novembris 1648, unterzeichneten mit dem Pastor: Jacob Jansen als Kirchmeister und Sendtscheffen und Seyb Seybertz, Sendtscheffen[2].

Petrus Sybenius, starb 1697.

Ernestus Henseler. Er war Doctor beider Rechte, sehr gelehrt, aber auch sehr ehrgeizig. Nach dem Tode des Dechanten Kleefisch 1707 gab er sich alle Mühe, dessen Nachfolger zu werden. Da ihm dieses nicht gelang, verließ er 1716 auch die Pfarre.

Nicolaus Teinertz, 1716 – 1749. Er stiftete den Josephaltar, eine ewige Lampe und errichtete auch die Rosenkranz=Bruderschaft. Was er ersparte, gab er zu guten Zwecken hin.

David Kirchbauer, aus Düssel, von 1749 – 1779. Sein Leben in Wanlo ward verbittert durch zwei Processe, den einen mit der Gemeinde Venrath, den andern mit der ganzen Pfarre. Zwar gewann er beide, aber er verlor in seinem Ansehen und in seiner Wirksamkeit, so daß er sich genöthigt sah, abzudanken. Er starb am 6. Oktober 1781 und wurde im Chore in der Nähe des dem h. Johannes von Nepomuk geweihten Altares begraben. Fuit vir castus et absque dolo, zelans gloriam Dei. So ein Kirchenbuch.

Es folgte Franz Anton Hoffmann. Derselbe erbaute die Michaelskapelle auf dem Kirchhofe, in deren Nähe er auch begraben liegt; er starb 1814.


  1. Wie es damals in der Nachbarschaft aussah, besagt eine Notiz der Annalen der Christianität Bergheim von Camerarius Zehnpfennig, wonach um 1632 der Pastor von Borschemich, Johann Conrads, in Ermangelung eines Pfarrhauses nicht in seiner Pfarre, sondern in Wanlo wohnte, welches viele Unzukömmlichkeiten, namentlich die Vernachlässigung der Katechese zur Folge hatte.
  2. Siehe dasselbe Anhang, 11.