Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/084

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Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1
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Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
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bur gelegene Ribnitz abdrängten. „Der Unterthanen Heil und Bestes“ ward später insofern befördert, als in diesen drei Klöstern nicht nach dem Wortlaut des Assecurationsreverses vom 4. Juli 1572 die Jungfrauen „aller Stände“, sondern der Adel allein seine Fräulein hatte[1].

Die Wahrheit war, daß bei Hofe sehr üble Finanzwirthschaft herrschte und manche Hofherren einer ganz übermäßigen Verschwendung sich überließen. Das ward einmal sehr komisch von dem berühmten Juristen Dr. Justus Jonas aus Wittenberg gerügt, dem Sohne des Busenfreundes Luther's, demselben, der nachher, in die Grumbach'schen Händel in Gotha verwickelt, auf kursächsische Requisition in Kopenhagen exequirt ward. Herzog Johann Albrecht I. bediente sich dieses Justus Jonas als Diplomaten bei seinen ziemlich weit verbreiteten auswärtigen Angelegenheiten, mußte ihn aber entlassen, weil ihm die vielen Reise- und Zehrgelder, das Jahrgehalt und das Staatskleid des Doctors zu hoch kamen. Justus Jonas fühlte sich darob nicht wenig gekränkt und behauptete: „nicht er mache die großen Kosten, sondern die ihm beigeordneten Leute, welche sich „„Herr Oberster““ nennen ließen, einen Troß von Dienern und Hunden mit sich führten und überall, wo es am theuersten sei, in Paris und andern Hauptstädten,


  1. Die Worte im Eingang des Reverses lauten: „Nachdem Unsere liebe getreue Unterthanen aller Stände aus Zuneigung, Treue, Liebe gegen Uns und daß wit Ihnen die drei zugesagten Klöster eingeräumt, zu Ablösung Unserer Schulden zugesaget, 400,000 Gulden zu erlegen.“