Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/094

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1
Teil 2 | Teil 3 | Teil 4
<<<Vorherige Seite
[093]
Nächste Seite>>>
[095]
Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.



Herzoge in Begleitung einiger aus dem Concilio mit einer wohlgefaßten lateinischen Rede, welche er vor jedem Herzoge besonders hielt. Den 9. Februar ritten die Fürsten aufs Rathaus. Der ganze Rath und die Vornehmsten aus der Bürgerschaft wurden dahin gefordert. Der Kanzler Husan hielt eine Rede an sie, welche dahin auslief: Wenn sie würden eine Abbitte thun, so wollten die Fürsten sie mit gnädigen Augen ansehen, die Feste schleifen und alle Rücke und Ammunition überliefern lassen. Diesen Vortrag beantwortete Dr. Bercholt im Namen des Raths und hielt die Abbite, dabei er zugleich in des Raths und der Bürgerschaft Namen bat, ihnen selbst zu erlauben, die Festung herunter zu brechen. Die Herzoge gaben ihnen auch diese Freiheit. Da soll man Wunder gesehen haben, wie begierig sie waren, diesen Kappzaum, den sie nun acht Jahre mit dem größten Widerwillen gelitten, einmal abzustreifen. Es wollte sich aber doch nicht schicken, solches vorzunehmen, so lange die Fürsten zugegen waren. Diese begaben sich auch nach dem Auditorio, woselbst Nathan Chyträus[1] eine lateinische Rede hielt und besuchten die Kirche, welche die Zuhörer nicht alle fassen konnte. Den 11. Februar bewirthete der Rath die Herzoge sammt ihren Gemahlinnen, Land - und Hofräthen auf dem neuen Hause (unter dem Rathhause), darauf ließen auch die Herzoge den Rath zur Tafel fordern, und gingen den


  1. Bruder der Geschichtsschreiber und Professor David, erster Rector der Rostocker gelehrten Schule im Johanniskloster